Wesen und Form

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Karneval! Fasching! Man verbirgt die wahren Formen hinter Masken, hüllt sich in verschleiernde Gewänder, gibt sich anders, als man eigentlich ist. –

Nicht, dass ich Elfenfreund ein so glühender Anhänger des närrischen Treibens wäre, aber die Kinder lieben es sehr und haben große Freude daran, ihre äußeren Formen zu verändern und sich zu verkleiden.

Diese Freude ist beinahe allen Kindern mit den Elfen gemein, wie Dora van Gelder anschaulich beschreibt:

„Sie treffen sich in gewissen Zeitabständen und erzählen einander lustige Geschichten, und einzelne Gruppen von ihnen veranstalten Darbietungen zur gegenseitigen Unterhaltung. Ich weise nochmals darauf hin, dass sie nicht allein ihre Gestalt zu verändern vermag, sondern auch in der Lage ist, prachtvolle Gewänder anzulegen, indem sie vermittels ihrer Willenskraft und ihres Vorstellungsvermögens den dichten Teil ihres Körpers damit umhüllt.

Dieser Vorgang erfordert Anstrengung und Konzentration und dauert einige Minuten, ganz besonders, wenn es darum geht, die Form zu verändern.

Die gedachte Kleidung existiert so lange, wie die Elfe ihre Konzentration aufrechtzuerhalten vermag. Viele Elfen verfügen über ein unzureichendes Konzentrationsvermögen und können infolgedessen ihre Verkleidung nicht allzulange beibehalten. Aufgrund von Konzentrationsmangel und fehlender Genauigkeit kommt es vor, dass Teile der Verkleidung fehlen, einzelne Gliedmaßen oder auch andere Körperteile. Dies verleiht ihnen oft ein lächerliches Aussehen. Wenn dieses Missgeschick noch übertrieben wird, erheitert es selbst die Elfen ungemein und ruft Fröhlichkeit unter ihnen hervor, da jeder Grund zur Erheiterung willkommen ist. Falls plötzlich aus Konzentrationsmangel eine von ihnen aus der Rolle fällt und in den ursprünglichen Zustand zurückgleitet, wird oft die ganze Vorführung eingestellt. Doch wenn die Vorstellung gut verläuft und sie eifrig bei der Sache sind, nimmt alles einen fröhlichen Verlauf.“

(Dora van Gelder, Im Reich der Naturwesen. 3. Auflage, Aquamarin Verlag 1995, aus dem Kapitel „Eine typische Elfe“, S. 46f.)

Ich Elfenfreund halte Dora van Gelder für ein hellseherisches Ausnahmetalent und liebe ihre Naturwesen-Beschreibungen sehr. Es ist wirklich schade, dass diese Autorin im deutschen Sprachraum so wenig bekannt ist!

Nun muss man ja allerdings besonders zur Faschingszeit immer damit rechnen, durch Verkleidete und Maskierte genarrt zu werden. Es sei daher in dieser „Rosenmontags-Ausgabe“ des Elfenwirkens einmal die Frage erlaubt, wie verlässlich solche Naturwesen-Beschreibungen durch Hellsichtige eigentlich sind.

Ich möchte dabei von einem Erlebnis ausgehen, das mich Elfenfreund selbst sehr beschäftigt und zum Nachdenken angeregt hat. Möglich, dass meine Schlussfolgerungen auch der/m einen oder anderen Leser/in weiterhelfen können!

In unserem Artikel “Von Elfen und Riesen” vom September 2013 befassten wir uns eingehend u.a. mit den Blumenelfen. Diese werden in der Literatur übereinstimmend als wunderschön und lieblich beschrieben und sollen mit dem Wachstum von Blumen im Zusammenhang stehen. Bildhaft wurden sie einem sehr breiten Publikum bereits 1835 nahe gebracht mit der Publikation von Hans Christian Andersens Kunstmärchen “Däumelinchen”:

Auf ihren sehnlichen Kinderwunsch hin erhält eine Frau von einer Hexe ein magisches Gerstenkorn, aus welchem eine Blume wächst. Als die Knospe “mit einem Knall” aufspringt, sitzt darin ein winziges Mädchen, Däumelinchen. Aufgrund ihrer Schönheit stellen zahlreiche Geschöpfe ihr nach, sie wird erst von einer Kröte entführt, dann von einem Maikäfer, dann soll sie den Maulwurf heiraten und entkommt schließlich auf dem Rücken einer Schwalbe in ein fernes Land, wo sie endlich in einem männlichen Blumenelf “mit den herrlichsten, klaren Flügeln an den Schultern” den ihr angemessenen Bräutigam findet. Von den Blumenelfen erhält sie neben einem neuen Namen (“Maja”) selbst auch “ein Paar schöne Flügel von einer großen, weißen Fliege”, die an ihrem Rücken befestigt werden, sodass sie fortan von Blume zu Blume fliegen kann.

Zahlreiche Künstler und Illustratoren wurden von diesem Märchen inspiriert, und man kann sagen, dass in der bildlichen Darstellung das Attribut der “Flügel” für Blumenelfen geradezu volkstümlich geworden ist.

2012 hatte ich das Glück, die Autorin Margot Ruis und ihren Mann Gerhard Kogoj kennenlernen und mit ihnen eine Zeit lang zusammenarbeiten zu dürfen. Ebenso hatte ich Gelegenheit, an einem ihrer legendären Naturwesenseminare teilzunehmen. Auch Margot Ruis und Gerhard Kogoj können Blumenelfen wahrnehmen, und beide beschreiben diese als klein von Gestalt, aber wunderschön und lieblich.

Dass Blumenelfen Flügel hätten, wird von den beiden aber übereinstimmend und mit Nachdruck in Abrede gestellt.

In ähnlicher Weise könnte man versuchen, den Ursprung eines anderen populären “Erkennungsmerkmals” der elfischen Art, nämlich die spitzen Ohren (bekannt aus Film und Spielzeugkiste) zurückzuverfolgen. Auch gegen diese volkstümliche Zuschreibung setzen sich Margot Ruis und Gerhard Kogoj in aller Deutlichkeit zur Wehr.

Beeinflusst von den gewohnten Darstellungsweisen, haben wir vom Filmteam – niemand von uns verfügt über hellsichtige Fähigkeiten – während der Arbeiten am Film “Naturwesen – Botschaft von vergessenen Freunden” untereinander daher die Frage immer wieder heimlich diskutiert: Haben die Blumenelfen nun Flügel oder nicht? Sind Baumelfen männlich oder weiblich? Und was ist mit den spitzen Ohren?

Um es gleich vorweg klarzustellen: Ich Elfenfreund glaube unbedingt den Schilderungen von Margot Ruis und Gerhard Kogoj. Ich bin davon überzeugt, dass sie die feinstoffliche Welt tatsächlich und genau so wahrnehmen und erleben, wie sie das in ihren Büchern und Texten geschildert haben und ich halte diese Schriften für sowohl vertrauenswürdig als auch für wertvoll! Es ist wirklich ein Segen, dass heute wie auch zu allen früheren Zeiten (damals vielleicht noch mehr als heute) Menschen auf der Erde leb(t)en, denen Einblicke in das feinstoffliche Leben “hinter” der gröbsten Stofflichkeit gewährt sind.

Wer sich aber mit der Thematik eingehender befasst, kommt beim Studium der einschlägigen Literatur unweigerlich ins Grübeln; denn es ist offensichtlich, dass unter den Autorinnen und Autoren zwar hinsichtlich der Existenz dieser Wesen sowie einer groben Charakteristik ihrer Wesenszüge Übereinstimmung herrscht, Beschreibungen oder Bilder ihrer Schauungen aber selten genau in Deckung zu bringen sind. Für mich Elfenfreund liegt es daher auf der Hand, dass objektive Aussagen bezüglich des Aussehens und der Form von feinstofflichen Wesenheiten auf der Basis solcher Seherberichte nicht so leicht zu treffen sein dürften.

Bleiben wir doch gleich bei den Blumenelfen: In dem bereits genannten Buch von Dora van Gelder findet sich auch die Beschreibung einer typischen Art von Blumenelfen:

“Es gab in jenem Garten, von dem hier die Rede ist, einige wunderschöne Stiefmütterchenbeete. Um sie herum schwebten liebliche, zarte, schmetterlingsähnliche Wesen. Sie waren winzig, nur einige Zentimeter groß und hatten fast Gesichter wie die Stiefmütterchen selbst. Ihre Körperform erinnerte an einen Schmetterling oder eine Libelle … sie war torpedoähnlich und schmaler als das Gesicht.

Der Körper und der Kopf ergeben zusammen eine Größe von etwa 10 – 12 cm, wovon der Kopf etwa 3 cm groß ist. Am Hals entspringen zwei flügelartige Gebilde, die sich über den ganzen Körper erstrecken, jedoch nicht die Funktion von Flügeln erfüllen, sondern allein Dekorationszwecken dienen. Der Körper und das Gesicht sind fleischfarben mit zartvioletten, violetten und purpurfarbenen Tönungen. Die Flügel tragen eine ähnliche Farbe und sind bunt und glänzend. In der unsichtbaren wie auch in der sichtbaren Welt spielt das Gemeinschaftsleben eine Rolle, und wo immer sich ein Blumenbeet befindet, trifft man nicht nur Schmetterlinge, sondern auch Elfen.”

(Dora van Gelder, Im Reich der Naturwesen. 3. Auflage, Aquamarin Verlag 1995, aus dem Kapitel „Gartenelfen“, S. 75.)

Offensichtlich stimmen also Margot Ruis und Gerhard Kogoj in ihren Schilderungen von Blumenelfen hinsichtlich der Größe sowie auch der “Lieblichkeit” mit Dora van Gelders Beschreibungen überein, es bestehen jedoch Differenzen betreffend Details ihrer Gestalt. Auch erleben sie die Blumenelfen nach ihren Worten eher auf den Blüten stehend bzw. aus Blüten herausguckend, während Dora van Gelder sie anscheinend eher um Blumen herumschwebend wahrnimmt.

Daraus soll natürlich nun nicht vorschnell der Schluss gezogen werden, bei den Naturwesen-Sichtungen handle es sich um Hirngespinste überdrehter Phantasten oder gar um Schwindel! Ebensowenig möchte ich Elfenfreund mit dieser Gegenüberstellung Zweifel ausdrücken an der einen oder der anderen Darstellung. Aber es war und ist für mich Elfenfreund schon ein Anliegen herauszufinden, ob und inwieweit Hellseherbrichte objektivierbar sind bzw. wie „übertragbar“ das hellseherisch Geschaute auf die Dimensionen des Alltagslebens ist. Man will schließlich nicht einfach nur gedankenlos nachplappern, was man erzählt bekommt, sondern auch verstehen, wovon man spricht! Ganz abgesehen davon, dass es nicht zuletzt auch sehr verhängnisvoll sein kann, sich im Leben von „Hirngespinsten“ leiten zu lassen…

Den Stand meiner Überlegungen dazu möchte ich heute einmal darlegen. Ich bin selbst kein Hellseher und möchte mich auch für die Richtigkeit meiner Schlussfolgerungen nicht verbürgen, sondern ich bitte meine Leserinnen und Leser, selbst mitzudenken und zu entscheiden, ob das, was ich sage, richtig sein kann.

Ich Elfenfreund bin davon überzeugt, und das ist sozusagen mein “künstlerisches Credo”, dass alles eine Form hat, auch wenn man sie gewöhnlich nicht wahrnehmen kann. Gedanken, Gefühle, Kräfte… Alles ist geformt, und die Form ist Ausdruck eines inneren “Wesens”. Aufgabe des Künstlers ist es, dieses innere Wesen der Dinge wahrnehmbar zu machen: Durch Beschreibung, durch Klänge, durch Licht und Farben, durch Tanz, durch Malerei und Plastik…

Künstler ist in diesem Sinne also, wer äußere Formen schafft, die ihrem “inneren Wesen” entsprechen! Deshalb, habe ich einmal gehört, kommt “Kunst” nicht von “können”, sondern von “künden”: Der Künstler soll den Menschen etwas künden…!

Also nicht nur das Materielle ist in Formen, sondern auch Gedanken, Kräfte, Informationen haben eine Gestalt (“in-Form-ation”: eine innewohnende Form), auch wenn dieselbe für unsere körperlichen Sinne nicht wahrnehmbar ist. Diese für körperliche Augen unsichtbare Beschaffenheit wird bekanntlich meist als “feinstofflich” bezeichnet. In diesem Sinne wäre unser Körper mit seinen materiellen Sinnesorganen im Gegensatz zum eben Genannten grobstofflich. Alles, was durch körperliche Sinne sowie sie unterstützende technische Geräte nicht wahrnehmbar ist, wollen wir also “feinstofflich” nennen.

Darunter fallen natürlich auch die Elementarkräfte.

Wer Feinstoffliches wahrnehmen und anderen Menschen vermitteln kann, ist ein Medium (lat. “Vermittler”). Voraussetzung dafür ist eine verfeinerte “Druckempfindlichkeit” des Mediums. Jeder Mensch hat ja nicht nur einen Körper, sondern besitzt auch feinstoffliche Anteile, und die feinstofflichen Wesensanteile eines solchen Mediums müssen dazu geeignet sein, das Feinstoffliche, das “jenseits” der materiellen Sinnesorgane existiert, wahrzunehmen und dann körperlich nachvollziehbar zu machen. Die Wahrnehmung des Feinstofflichen kann über das Sehen, das Hören und/oder das Empfinden erfolgen.

Ich behaupte nun: Diese Wahrnehmung des Feinstofflichen durch ein Medium kann mehr oder weniger klar oder auch mehr oder weniger getrübt sein.

Wer z.B. eine gefärbte grobstoffliche Brille trägt, wird die grobstoffliche Welt um sich herum in gefärbten Bildern wahrnehmen.

Was, wenn für die feinstoffliche Wahrnehmung Ähnliches gilt?

Warum ist es z.B. für manche Menschen undenkbar, an das Bestehen feinstofflicher Wesen zu glauben? Weil ihre materialistisch geprägten Gedanken zwischen ihnen und diesen Wesen stehen und sie von ihnen trennen. Die Art des Denkens bildet einen Filter und beeinflusst, wie man die Welt erlebt. Wenn alles Erleben, alle Überzeugung gegen die Annahme einer Existenz von feinstofflichen Intelligenzen spricht, ist es sehr verständlich, dass viele Menschen einer solchen Sichtweise nicht nahetreten wollen. Sie müssten diese Gedanken erst innerlich loslassen und sich mit anderem Denken umgeben, dann würden sie mit der Zeit die Welt auch anders erleben können.

Was für die optische Wahrnehmung also die gefärbte Brille ist, sind auf einer feineren Ebene also (falsche) Vorstellungen, Anschauungen und Überzeugungen.

Auch die Kardinäle weigerten sich bekanntlich, auch nur in Galileo Galileis Fernrohr hinein zu blicken, weil das, was er ihnen zeigen wollte, nicht zu ihren Vorstellungen und ihrem Denken von der Welt passte. Er musste seinen Erkenntnissen öffentlich abschwören. Am 15. Februar wurde ja der 450. Geburtstag des großen Gelehrten begangen.

– Ein kleiner Trost (der das Leid und die Demütigung des armen Galilei natürlich auch nicht ungeschehen machen kann): Ändert sich das Denken, dann ändert sich auch die Wahrnehmung. Wenn der Wille dazu vorhanden ist, kann das sehr schnell gehen. (Aber davon ist in der Regel wohl eher nicht auszugehen: Galileo Galilei wurde erst 1992 von der katholischen Kirche formal rehabilitiert.) –

Hätte es Galileo Galilei gerettet, wenn die Kardinäle auf sein Angebot, durch das Fernrohr zu blicken und sich selbst zu überzeugen, eingegangen wären? Ich glaube nicht. Da sie innerlich nicht bereit waren, in ihrem Denken einen Schritt weiter zu gehen und dem revolutionären Wissenschaftler zu folgen, hätten sie aus dem Beobachteten gar nicht dieselben Schlüsse gezogen wie der geniale Vordenker und erst recht Gründe gefunden, es zu verurteilen. –

Warum kommt es vor, dass ein und dieselbe Form von verschiedenen Menschen so unterschiedlich wahrgenommen wird?

Weil, bildlich gesprochen, das “Licht der Erkenntnis” in jedem Menschen selbst liegt und nur im Schein dieses “Lichtes”, das in ihm (mehr oder weniger) strahlt, er auch alle Formen wahrnehmen kann.

Ziehen wir noch einmal einen Vergleich mit der Optik: Wenn man z.B. einen Gegenstand statt mit weißem Tageslicht nur mit rotem Licht beleuchtet, so kann man auch nur dasjenige an dem Gegenstand unverfälscht wahrnehmen, was in der Farbe genau der Frequenz dieses roten Lichts entspricht – alle andere Farben werden mehr oder weniger verfälscht erscheinen.

Der physikalische Grund dafür ist, dass das weiße Tageslicht alle sichtbaren Frequenzen enthält und daher auch alle Farben wiedergeben kann. Farbiges Licht dagegen kann nur diejenigen Farben unverfälscht leuchten lassen, die dem eigenen Frequenzbereich entsprechen.

Man kann dieses physikalische Experiment auf die Gefühlsstimmungen des Menschen übertragen: Wenn ein Mensch glücklich ist, nimmt er die Welt anders wahr, als wenn er wütend oder deprimiert ist. Wer übel gelaunt ist, nimmt vor allem die Dinge wahr, die ihm seine Stimmungslage widerspiegeln und ärgert sich somit über vieles, was ihm bei ausgeglichener Gemütsverfassung vielleicht nicht einmal auffallen würde.

Die Welt, also die irdischen Formen, sind in beiden Fällen die selben, aber sie erscheinen dem Menschen unterschiedlich, je nach dem, was er darin wahrnimmt.

Und dieses “was” hängt davon ab, was er selbst an Stimmungen und Gedanken in die irdischen Formen “hineinlegt”.

Ich fasse noch einmal zusammen: Die Formen der grobstofflichen Welt können wir fotografieren und vermessen. Sie sind für alle Menschen gleich. Trotzdem erleben Menschen, wie wir gezeigt haben, diese Formen unterschiedlich, je nach eigener innerer Beschaffenheit (Emotionen, Gedanken) und geistiger Reife, weil wir bei der Wahrnehmung unsere Stimmungen und Gedanken (also etwas Feinstoffliches) in diese irdischen Formen “hineinlegen”.

Im Feinstofflichen haben wir diesen äußerlichen Halt einer grobstofflichen Form nicht, denn die Formen sind hier in der Feinstofflichkeit von gleicher Beschaffenheit wie unsere feinstoffliche Innenwelt, die unsere Wahrnehmung beeinflusst.

Daher ist (jedenfalls für mich) sehr gut nachvollziehbar, dass verschiedene Menschen ein und dasselbe feinstoffliche Wesen in unterschiedlicher Gestalt wahrnehmen.

Ich muss sagen, seit ich mir diese Zusammenhänge genauer überlegt habe, wundere ich mich beinahe, dass innerhalb der Seherberichte doch so viele Übereinstimmungen bestehen!

Im übrigen hat Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941) das alles bereits vor 80 Jahren erläutert in seinem Buch “Im Lichte der Wahrheit” – lesen Sie folgendes Zitat:

“Die Griechen, Römer, die Germanen zum Beispiel (…) konnten mit ihrer weiteren Entwickelung zuletzt auch die Führer der Wesenhaften und der Elemente schauen. Einige mediale Menschen in ihrer Begabung sogar in näheren Verkehr mit ihnen treten (…).

Das innere Schauen und Hören der Menschen aber verbindet sich beim Zum-Ausdruck-Bringen immer mit deren jeweilig persönlichem Begriffs- und Ausdrucksvermögen. Daraus ergibt sich, daß die Griechen, Römer und Germanen die gleichen Führer der Elemente und alles Wesenhaften nach Form und Begriff in der jeweiligen Anschauung ihrer derzeitigen Umgebung schilderten. Es waren jedoch bei allen trotz einiger Verschiedenheiten in den Schilderungen dieselben!

Wenn heute zum Beispiel fünf oder mehr wirklich gut Hellhörende versammelt sind und alle gleichzeitig einen ganz bestimmten Satz jenseitig Gesagtes aufnehmen, so wird bei Wiedergabe nur der Sinn des Gehörten einheitlich sein, nicht aber die Wiedergabe der Worte! Jeder wird die Worte anders wiedergeben und auch anders hören, weil bei der Aufnahme schon viel Persönliches mit in die Waagschale fällt, genau, wie die Musik von Hörern ganz verschieden empfunden wird, im Grunde aber doch die gleiche Richtung auslöst.”

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Aus dem Vortrag: Götter – Olymp – Walhall)

Dass es in den Götterhimmeln von Griechen, Römern und Germanen personelle Übereinstimmungen gibt, ist der Forschung nicht unbekannt – aber haben Sie diese Göttersagen einmal gelesen? Hätten Sie gedacht, dass die darin beschriebenen handelnden Personen (Natur-„Götter“) tatsächlich ident sind?

Ich denke, allein schon dieser Hinweis muss uns Naturwesenfreunde vorsichtig machen, dass wir jede Einseitigkeit vermeiden und persönlich gefärbte Erlebnisse von Hellsichtigen nicht absolut setzen sollten!

Das bekannte russisch-deutsche Medium Jana Haas z.B. sagt über ihre Erfahrungen mit dem Hellsehen:

“Meine Hauptarbeit betrifft die Weisheit der Engel. Ich sehe Engel in ihrer Energie. Sie haben ja in Wirklichkeit keine Form, aber nehmen die Form als Energiegebilde an, die wir kulturell bedingt am ehesten verstehen können, wie z.B. bei einem Christen ein geflügeltes Wesen. Bei einem Buddhisten würde ich an deren Stelle eher eine Buddhagestalt sehen. Und so sehe ich bei einem Christen ein geflügeltes Wesen, das wir als Schutzengel definieren.”

(Jana Haas, aus einem Interview für “Vorhang Auf”, Elternteil, Heft 97, 4/2013. Waldow Verlag 9309. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages.)

Wenn Jana Haas hier sagt, Engel hätten “in Wirklichkeit keine Form”, so darf man darin meiner Meinung nach keinen Widerspruch sehen zu unserer eingehenden Behauptung, dass “alles Geschaffene eine Form“ habe. Gemeint ist damit, dass Engel keine mit irdischen Sinnen erfassbare Form haben – denn weiter führt die Hellsichtige aus:

“Ich sehe ihn (den Schutzengel, d.E.) in seiner darstellenden Form, in seinem Lichtgewand mit Lichtflügeln, in seiner Ausstrahlung, ich sehe ihn in Farben, weil die Farben immer entsprechende Bedeutungen haben, auch in Symbolen, weil Symbole entsprechende Bedeutungen haben. Ich sehe ihn in Bewegung, in Gestik, weil die lichtvolle geistige Welt so fein und hochschwingend ist, dass sie sich nie auf ein Wort, eine Sprache pressen lassen wird. Deshalb hört man den Engel nicht, man kann ihn nicht packen, sondern man kann ihn nur erleben und erfahren. So sehe ich ihn, und dann fühle ich, mit welcher Liebe oder mit welcher Güte, mit welcher Weisheit berührt seine Farbe, seine Bewegung, seine Gestik, seine Ausstrahlung mich. Und nach eben 11-jähriger Erfahrung der Engelgespräche weiß ich es in einer menschlichen Form selbst zu äußern, in einer menschlichen Sprache, und zwar möglichst bewertungsfrei, liebevoll nachvollziehbar und umsetzbar, wie ein Engel das auch wirklich gemeint hat. Und erst dann ist es auch eine wirkliche, lichtvolle, geistige Botschaft und keine Fantasie des Unterbewussten, des eigenen Schmerzes oder gar eine niederere Schwingung, die durch die eigenen Unreinheiten und Traumata einen zu täuschen in der Lage ist.“

(Jana Haas, aus einem Interview für “Vorhang Auf”, Elternteil, Heft 97, 4/2013. Waldow Verlag 9309. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages.)

Ich denke, aus diesem Text wird deutlich, dass das Medium sich der Unsicherheiten in der Übermittlung vom Feinstofflichen zum Grobstofflichen sehr wohl bewusst ist, dass es keine „äußerlichen Halt“ dabei gibt und dass die Reinheit der Übermittlung immer wieder neu erkämpft werden muss.

Dazu passt meiner Meinung auch das einleitende Zitat (aus „Theosophie“) von Rudolf Steiner aus unserem Artikel „Elementarwesen und Erdseele“ vom Dezember 2013!

Und um das ganze auf die Spitze zu treiben, möchte ich abschließend auch noch Marko Pogacnik zitieren:

“Die Elementarwesen auf den anderen Kontinenten, die ich besucht habe, machten sich regelrecht die Sprache der dortigen Kultur zunutze, um sich mir zu zeigen. Ich erkannte in der Grammatik der Sprache, in deren Formen sich die Naturgeister kleideten, die charakteristischen Kunstformen der jeweiligen Kultur. Die Gnomen in Südamerika zum Beispiel zeigten sich mir in Gestalten, die den Schriftzeichen der Maya- oder Inka-Kultur ähnelten. Meine Intuition vermittelte mir den Eindruck, sie nutzten die Sprache der letzten Kultur, die mit ihnen noch kommuniziert hat, um mit mir in Kontakt zu kommen. Die Spanier oder Portugiesen, die das Land eroberten, waren sicher nicht am Dialog mit den südamerikanischen Gnomen interessiert gewesen. Folglich konnten die Elementarwesen der eroberten Länder die mittelalterliche Sprache, in der seinerzeit in Europa noch hie und da mit Naturgeistern kommuniziert wurde, nicht erlernen.

Nachdem der Kontakt mit mir zustandegekommen war, verblasste die traditionelle Form der Präsentation rasch. Ich konnte nun die Elementarwesen des fremden Landes in das mir zugängliche Schema der elementaren Welt einordnen. Dabei orientierte ich mich nach ihren Funktionen in der Landschaft, und diese sind weltweit ähnlich oder sogar gleich.

Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich aufgehört, die Elementarwesen mit antiken Namen wie „Faun“ oder „Pan“ zu bezeichnen. Ich empfinde diese Klassifizierung inzwischen zu sehr an die Überlieferung der westlichen Kultur gebunden. Solange wir nicht imstande sind, neue Namen zu erfinden, schlage ich vor, einzelne Arten der Elementarwesen und Umweltgeister nach ihren Funktionen zu benennen, und die sind weltweit dieselben. Es sind schlicht Funktionen, ohne die das Lebensgewebe der irdischen Ökosphäre nicht überlebensfähig ist.”

(Marko Pogacnik, Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele. 2. Auflage, AT Verlag, 2009, S. 79f. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

Elementarwesen in Schriftzeichen-Form!?

Ich Elfenfreund möchte mir kein Urteil anmaßen, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass nicht die Elementarwesen, sondern das Medium die Brücke über Schrift und Kunst  der letzten indigenen Hochkultur nötig hatte, um den Kontakt aufzubauen.

Wie dem auch sei, ich finde dieses Zitat hochinteressant … gerade weil es auf den ersten Blick vielleicht etwas skurril anmutet, zeigt es so überaus deutlich, wie sehr die Wahrnehmung der feinstofflichen Welt beeinflusst und geprägt ist von den Gedanken und Einstellungen des Mediums.

Unter „Elfenbilder“ veröffentlichen wir ferner eine weitere Zeichnung aus der Feder Marko Pogacniks – und zum Vergleich dazu eine Fotographie, in die vom als „Elfenbeauftragte“ bekannten isländischen Medium Erla Stefansdottir ihre Wahrnehmung von hohen isländischen Bergwesenheiten eingezeichnet wurde.  Hier wurden Naturwesen nicht in menschenähnlicher Form, wie sonst allgemein üblich, wahrgenommen – aber bitte beachten Sie die Übereinstimmung der Darstellungen!

Ich hoffe, dass durch die Vielfalt der Naturwesenformen in dieser „Karnevals-Ausgabe“ des Elfenwirkens niemand verwirrt wurde! Falls doch – als kleiner Trost: Mit dem Aschermittwoch hat das närrische Treiben ja dann bald ein Ende…

Zum Rosenmontag 2014

Der Elfenfreund

Elementarwesen und Erdseele

Vor ziemlich genau 11 Jahrzehnten schrieb Rudolf Steiner in seinem Werk „Theosophie“:

„Diejenigen, welche geistiges Anschauungsvermögen haben, nehmen aber solche Wesen wahr und können sie beschreiben. Zu den niedrigeren Arten solcher Wesen gehört alles, was die Wahrnehmer der geistigen Welt als Salamander, Sylphen, Undinen, Gnomen beschreiben. Es sollte nicht gesagt zu werden brauchen, dass solche Beschreibungen nicht als Abbilder der ihnen zugrunde liegenden Wirklichkeit gelten können. Wären sie dieses, so wäre die durch sie gemeinte Welt keine geistige, sondern eine grob-sinnliche. Sie sind Veranschaulichungen einer geistigen Wirklichkeit, die sich eben nur auf diese Art, durch Gleichnisse, darstellen lässt. Wenn derjenige, der nur das sinnliche Anschauen gelten lassen will, solche Wesenheiten als Ausgeburten einer wüsten Phantasie und des Aberglaubens ansieht, so ist das durchaus begreiflich. Für sinnliche Augen können sie natürlich nie sichtbar werden, weil sie keinen sinnlichen Leib haben. Der Aberglaube liegt nicht darin, dass man solche Wesen als wirklich ansieht, sondern dass man glaubt, sie erscheinen auf sinnliche Art. Wesen solcher Form wirken am Weltenbau mit, und man trifft mit ihnen zusammen, sobald man die höheren, den leiblichen Sinnen verschlossenen Weltgebiete betritt. Abergläubisch sind nicht diejenigen, welche in solchen Beschreibungen die Bilder geistiger Wirklichkeiten sehen, sondern diejenigen, welche an das sinnliche Dasein der Bilder glauben, aber auch diejenigen, welche den Geist ablehnen, weil sie das sinnliche Bild ablehnen zu müssen vermeinen.“

(Aus: Rudolf Steiner, Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung. 1904. Kapitel: Die drei Welten – die physische Welt und ihre Verbindung mit Seelen- und Geisterland.)

Heute also unter anderem – Rudolf Steiner.

Ich Elfenfreund bin bekanntlich diplomierter Waldorflehrer und habe anderthalb Jahrzehnte an einer Rudolf-Steiner-Schule unterrichtet. Im Rahmen meiner Ausbildung sowie auch meiner Unterrichtstätigkeit gab es zahlreiche Gelegenheiten und Notwendigkeiten, mich mit seinen Schriften und Vortragsmitschriften auseinanderzusetzen, die ja in unüberschaubarer Fülle vorliegen – manche davon erschließen sich dem interessierten Leser relativ leicht, andere sind selbst meiner Meinung nach ausgesprochen schwer zu lesen, und ich gestehe offen, dass ich vieles davon beim besten Willen nicht verstehe.

Wie auch immer man zu den Gedanken und Ausführungen Rudolf Steiners, dieses hervorragenden Denkers und Vordenkers stehen mag, eines sei im Rahmen dieses Weblogs unbedingt außer Streit gestellt: Die großen Verdienste Rudolf Steiners um die Verbreitung und Bekanntmachung der Existenz von Natur- und Elementarwesen.

Speziell die Waldorfschulen griffen die diesbezüglich von Rudolf Steiner ausgehenden Impulse auf und integrierten sie in ihre spezielle kindzentrierte Methodik, woraus eine doch relativ gute Breitenwirkung resultierte, indem Kinder (Waldorfschüler) durch bildhafte Vermittlung oder durch Geschichten eine gemütsmäßige Beziehung dazu aufbauen konnten, die in vielen Fällen auch für ihr späteres Erwachsenenleben eine tragfähige Grundlage bildete. Und nicht nur das: Auch Elterngenerationen kamen durch das Erleben ihrer Kinder in Kontakt mit derartigen Gedanken, die in nicht wenigen Fällen in ihnen keimten und Wurzeln schlugen.

Eine von mir Elfenfreund hochgeschätzte Vertreterin dieser Richtung ist die auf diesem Weblog bereits oft erwähnte anthroposophische Heilpädagogin Ursula Burkhard. Die blind geborene Autorin und Pädagogin verfügt seit ihrer Kindheit über das innere Schauen und sinniert in ihrem bekannten Büchlein „Karlik“ über eine von ihr aus Wachs plastizierte Gnomenfigur:

„Die Figur, die wie ein Bild oder eine Gebärde auf das Wesen „Gnom“ hindeutet und so Ausdruck meiner Begegnung mit ihm ist, vermittelt dem unvoreingenommenen Betrachter eine Stimmung, ein neues Gefühl. Ich könnte von dem Gnom erzählen, anstatt ihn zu plastizieren. Aber auch dann wäre eine naturalistische Schilderung nicht möglich, ich müsste in Gleichnissen sprechen. Unsere Sprache eignet sich besser für die Beschreibung der äußeren, sichtbaren Welt. Schon seelische Erlebnisse, die einer inneren, unsichtbaren Welt angehören, lassen sich oft nur bildhaft mitteilen. (…)

In Wirklichkeit ist er weder groß noch klein, er ist überhaupt nicht messbar. In Wirklichkeit ist er nicht sichtbar für Augen, nicht greifbar für Hände. Darum ist es ihm auch nicht möglich, mich wie eine Fliege leicht zu kitzeln, obwohl er Menschen gern neckt. Meine Haut kann nicht spüren und nicht gekitzelt werden von etwas, das stofflich gar nicht existiert. In Wirklichkeit kann er nicht so verfestigt auf dem Tisch stehen; er nimmt überhaupt keinen Platz ein und ist an keinen Ort gebunden. Ich vermag niemals, ihn so darzustellen, wie er in Wirklichkeit ist.“

(Aus: Ursula Burkhard. Karlik. Begegnung mit einem Elementarwesen. Werkgemeinschaft Kunst und Heilpädagogik, Weißenseifen 1991, S. 5 ff; mit freundlicher Genehmigung des Verlages; Sie können die ganze Stelle nachlesen unter „Ursula Burkhard zitiert – Dezember 2013.“)

Eine einfache und für mich überaus stimmige Definition von „Kunst“ besagt ja, dass bei einem Kunstwerk die äußere Form mit dem Inhalt übereinstimmen muss. In unserem Fall wäre der Inhalt das „Wesen“!

Nehmen wir ein konkretes Beispiel: eine Filzpuppe!

NaturwesenAuswahl 006

Diese entzückende „Nachempfindung“ aus Wollfilz eines – vermutlich – Wasserwesens stammt aus der „Wichtelwerkstatt“ von Barbara Ufer, einer feinfühligen Naturwesen-Expertin aus dem Allgäu. Allen denen, die den Film „Naturwesen – Botschaft von vergessenen Freunden“ gesehen haben, dürfte dieser Name ein Begriff sein. In dieser Ausgabe des Elfenwirkens dürfen wir die Künstlerin und (unter „Elfenbilder„) einige ihrer Werke vorstellen. Damit wird die Seite „Elfenbilder“ endlich wieder weiter ausgebaut.

„Vor einigen Jahren lernte ich aus Wolle Figuren herzustellen, die an Naturwesen erinnern. Das Gestalten der Zwerge, Gnomen, Kobolde, Wasserfrauen und -mädchen u.a. … ist für mich eine Quelle der Freude und oft ist mein Haus, in dem ich lebe und werkle, von Lachen erfüllt.“

schreibt Barbara Ufer unter anderem über ihre Arbeit. Sie können den ganzen Beitrag von Frau Ufer nachlesen unter „Elfenbilder„. Und weiter führt sie aus:

„Die Gestaltungen sind keine Nachbildungen – wer könnte das „Feinerstoffliche“ mit grobstofflichem Material wiedergeben? Ich freue mich, wenn etwas von dem Wesen, so wie ich es erfasse, mich auf einmal anzustrahlen beginnt.“

In diesen schlichten Zeilen liegt etwas verborgen, was wahre Kunst ausmacht. Bemühen wir uns gemeinsam, darüber nachzusinnnen, um diesen Schatz zu heben!

Die Puppe an sich wird aus Wollfilz hergestellt. (Nebenbei: Ist Wolle nicht menschheitsgeschichtlich der Rohstoff aller Stoffe, mit denen wir Menschen auf Erden uns umhüllen? Sozusagen die „Ursubstanz allen Stoffes“?)

Und in diesen Prozess des schöpferischen Gestaltens  fließt nun offenbar etwas ein, das „nicht von dieser Welt“ stammt, und verbindet sich gewissermaßen mit dem Stoff – der Wolle – in der groben „Stofflichkeit“ zu einem Kunstwerk.

Gemäß der oben angeführten Definition hätte ein Kunstwerk also einen grobstofflichen Anteil (die äußere Gestalt) und einen feinstofflichen Anteil (das gedankliche Gebilde, das darin verkörpert ist und durch die Form zum Ausdruck kommt). Und darin liegt für mich der Wert wahrer Kunst! Ich denke mir, ein Kunstwerk muss strahlen, muss Lichtwerte verkörpern … aus diesem Grund darf sich meiner Ansicht nach auch nur das  mit Recht „Kunst“ nennen, was aufwärts führt, was also aufbauende Werte besitzt. –

Um diesen Gedanken weiter auszuführen, muss ich auf Margot Ruis verweisen.

Barbara Ufer ist nämlich eine gute Bekannte dieser Hellsichtigen, die auf diesem Weg Puppen-Geschöpfe aus der Wichtelwerkstatt kennengelernt hat. Und offensichtlich mehr darin gefunden hat als bloße „Hüllen“ aus Wollfilz – davon berichtet sie in ihrer bekannt beredten Art in ihrem jüngsten Buch „Naturwesen und Erdheilung“ S. 247 – 250). Demnach hat Margot Ruis die Nachbildung eines „Wassermädchens“ aus Frau Ufers Wichtelwerkstatt – vielleicht eine ähnliche Puppe wie die oben abgebildete? – zum Geschenk erhalten. In ihrem Buch schildert nun die hellsichtig begabte Margot Ruis, wie diese Puppe sich im Kontakt mit ihr immer mehr als wesenhaft belebte Person herausgeschält hätte, sich beim inneren Dialog auch mit einem Namen vorgestellt und eine Art „keltischen Charakter“ an den Tag gelegt hätte:

„Später fragte ich meine kleine Wasserfee nach ihrem Namen. „Lis(s)a“, kam zu meiner Überraschung sofort als Antwort; mit kurzem i und einem oder zwei s, oder irgendwo dazwischen. Mir scheint, bei Barbara stehen die Wesen Schlange, damit sie eine sichtbare Gestalt bekommen!, dachte ich.“

(Aus: Margot Ruis, Naturwesen und Erdheilung. Leben mit der Anderswelt. Gralsverlag, 2011. S. 246)

Nun, ich Elfenfreund bin nicht derart hellsichtig begabt und kann diese Darstellung nicht weiter kommentieren, auch nicht erklären.

In geistigen Belangen Wissende haben verschiedentlich darauf hingewiesen, dass auch die Bewusstseins- bzw. Empfindungstätigkeit eines geistig regen Menschen wesenhaft – persönliche Gebilde hervorzubringen fähig ist, die dann, nachdem sie gezeugt wurden, je nach ihrer Beschaffenheit weiterhin ein selbständiges, „seelenartiges“, jenseitiges Dasein führen. Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941) bezeichnet solche Erzeugnisse des menschlichen Empfindungswollens als „Seelenschatten“.

Über solche schreibt er:

„Diese Gebilde des menschlichen Empfindungswollens haben in sich Kraft, weil sie aus geistigem Wollen in der Verbindung mit der »neutralen Hauptkraft« erstehen und, was das Wichtigste ist, weil sie dadurch bei ihrer Bildung von dem Wesenhaften mit in sich aufnehmen, das ist die Beschaffenheit, aus der die Gnomen usw. sich entwickeln.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Aus dem Vortrag “Im Reiche der Dämonen und Phantome”)

Von derartigen Gedankenformen war ja unter anderem bereits in der ersten Ausgabe des „Elfenwirkens“ die Rede, und dort können Sie auch das Zitat im Zusammenhang nachlesen. –

Ist es nicht wunderbar, wie die vermeintlich „tote“ materielle Welt um uns herum sich belebt, sobald wir ihr nur ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken beginnen? Bisher war der Mensch ja vorwiegend am Materiellen interessiert, das er sich aus der Natur zu nehmen trachtete. Wenn wir nun endlich der Natur und der Stofflichkeit auch eine Seele zubilligen, so bin ich überzeugt, gibt es noch Wunder über Wunder zu entdecken, und des Lernens wird kein Ende sein…

Nun aber zurück zu Rudolf Steiner.

„So wie Sie einen physischen Leib haben, der zu einer Seele gehört, so gehört jeder planetarische Körper zu einem Seelischen und einem Geistigen, und sehr verschieden sind die geistigen Glieder der einzelnen Weltkörper. Wenn man unsere Erde hellseherisch von außen betrachten könnte, so würde man nicht nur Felsen und so weiter aus materiellem Stoff wahrnehmen und dazwischen tierische und menschliche Gestalten einherwandern sehen, sondern man würde vor allen Dingen Gruppenseelen der Pflanzen, der Tiere und so weiter sehen. Das ist schon eine geistige Bevölkerung unserer Erde. Der Hellseher würde ferner die einzelnen Individualseelen der Menschen, die Volksseele und so weiter sehen. Sie müssen sich überhaupt den Geist eines Himmelskörpers nicht etwa nur so einfach vorstellen, daß Sie sich im Raume eine Kugel denken, die einen Geist und eine Seele hat, sondern daß eine ganze geistige Bevölkerung, die ein Ganzes ausmacht, diesen Himmelskörper bewohnt. Und alle diese einzelnen Geister, Gruppenseelen und so weiter, stehen wiederum unter einem Anführer, wie wir es nennen können, und alles dies zusammen entspricht dem gesamten Geist unserer Erde, demjenigen, was wir den Erdgeist nennen.“

(Rudolf Steiner, aus dem Vortrag: Über einige übersinnliche Tatsachen und Wesenheiten, Stuttgart, 1908; zitiert nach GA 098, S. 190)

Der Begriff „Erdgeist“ wird manchem/r Leser/in bekannt sein, denn er stammt aus Goethes „Faust“. Sie können die bekannte und sehr dramatische Stelle nachlesen unter „Natur(-Wesen)-Lyrik – Dezember 2013„.

Sie erinnern sich: Faust im Studierzimmer versucht mit Hilfe eines Zauberbuches von Nostradamus den Erdgeist zu beschwören, um dadurch zu erkennen, „was die Welt / Im Innersten zusammenhält…“, doch er scheitert an der Größe der Erscheinung und muss erkennen, dass er unwürdig und nicht imstande ist, die Gegenwart dieses erhabenen Wesens zu ertragen.

Als einen ähnlichen Versuch der Annäherung an den „Erdgeist“ oder besser gesagt, an die „Erdseele“, wie er es nennt, könnte man das Lebenswerk des vielseitigen slowenischen Künstlers Marko Pogacnik bezeichnen.

Marko Pogacnik hatte bereits 1994 ein Buch mit dem Titel „Elementarwesen. Die Gefühlsebene der Erde“ (Droemer Knaur) veröffentlicht, in dem er von seinen Einblicken und Erfahrungen als Geomant und Land-Art-Künstler mit den elementaren Bereichen der Erde berichtete. Dieses Buch wurde von ihm später vollständig überarbeitet, neu gestaltet und wesentlich erweitert und erschien 2007 im AT Verlag unter dem Titel „Elementarwesen. Begegnungen mit der Erdseele.“

Für Marko Pogacnik ist die gesamte Welt der Elementarwesen, die er, angelehnt an die Darstellung Rudolf Steiners, in drei bzw. vier Entfaltungsebenen wahrnimmt, Ausdruck der Seele unseres Heimatplaneten, die er mit dem Namen bezeichnet, den schon die alten Griechen ihr gegeben hatten: Gäa. Wir dürfen den betreffenden Ausschnitt aus seinem Buch heute unseren Lesern vorstellen; Sie finden den Text unter „Marko Pogacnik zitiert – Dezember 2013 – 1„.

Was mich Elfenfreund an der Sichtweise Marko Pogacniks besonders anspricht und fasziniert, ist die Weite seines Begriffes von „Elementarwesen“. Ich Elfenfreund würde seine Darstellungen so interpretieren, dass ohne Elementarwesen im Bereich des Irdischen überhaupt keine Bewegung möglich wäre:

„Die erste Botschaft war, dass wir Menschen fälschlicherweise der Meinung seien, die materielle Welt, in der wir leben und lernen, sei eine selbstverständliche Gegebenheit, die unbegrenzt genutzt und nach unseren egozentrischen Wünschen beliebig verändert werden könne. Um solche Veränderungen zu bewirken, müsse eine riesige Schar unterschiedlichster Elementarwesenheiten tätig werden und jeden Bruchteil einer Sekunde dafür sorgen, dass unsere Welt ihre dynamischen Formen gemäß den kosmischen Urbildern erhält.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen. Begegnungen mit der Erdseele. 2. Auflage, AT Verlag 2009, S. 75 – mit freundlicher Genehmigung des Autors.) Diese Stelle im Zusammenhang finden Sie unter „Marko Pogacnik zitiert – Dezember 2013 – 3„.

So sorgen etwa bestimmte Arten von Luftwesen dafür, dass Körper (Flugzeuge) sich durch den Raum bewegen können, während die Tätigkeit wieder anderer Wesen notwendig ist, damit z.B. ein Künstler Musik hervorzubringen imstande ist. Lesen Sie selbst, was Marko Pogacnik über den „Mitspieler“ schreibt, den er bei einem ausübenden Musiker beobachtet haben will:

„Aufgabe des am Fuß des Musikers sitzenden Heinzelmännchens war es, das Knäuel der aus dem Musikinstrument quellenden Schwingungen mit den über den Lichtfaden herangeführten geistigen Urmustern  der betreffenden Musik zu verbinden. Dadurch wird eine Brücke gebaut, die ein mehrdimensionales Musikerleben ermöglicht.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen. Begegnungen mit der Erdseele. AT Verlag, 2007, S. 70) Sie können das kurze Zitat übrigens auch im Zusammenhang nachlesen: Die ganze geschilderte Episode aus dem Buch Marko Pogacniks finden Sie unter „Marko Pogacnik zitiert -Dezember 2013 – 2„.

Nun aber zurück zum eingangs gebrachten Steiner – Zitat aus „Theosophie“.

 „Es sollte nicht gesagt zu werden brauchen, dass solche Beschreibungen nicht als Abbilder der ihnen zugrunde liegenden Wirklichkeit gelten können. Wären sie dieses, so wäre die durch sie gemeinte Welt keine geistige, sondern eine grob-sinnliche. Sie sind Veranschaulichungen einer geistigen Wirklichkeit, die sich eben nur auf diese Art, durch Gleichnisse, darstellen lässt.“

schreibt Rudolf Steiner. Marko Pogacnik hat Wahrnehmungen einer „geistigen“ (elementaren) Wirklichkeit und als professionellem bildendem Künstler sollte es ihm ein leichtes sein, derartige Wahrnehmungen in irdischer Form möglichst realistisch nachzubilden.

In der Nachfolge Rudolf Steiners lehnt dies jedoch Marko Pogacnik konsequent ab und beschreitet einen eigenen, unleugbar originellen Weg. Nicht die bildhafte Darstellung an sich lehnt er ab – in seinem „Elementarwesen“-Buch findet sich eine erkleckliche Anzahl davon. Doch hat der Künstler darin einen sehr kreativen und interessanten Weg gefunden, die „innere Wirklichkeit“ der Wesen darzustellen und doch gleichzeitig die äußere Form aufzulösen, um daran zu erinnern, dass jede Darstellung nur ein „Gleichnis“ sein kann. Wir dürfen ein paar dieser Bilder veröffentlichen – sehen Sie sich unter „Elfenbilder“ an, wie kreativ  der Künstler Pogacnik mit dem Dilemma umgeht, welches (wie Steiner so schön formuliert) „nicht gesagt zu werden brauchen sollte“…

Nichts für ungut, Rudolf Steiner! Auch wenn ich Elfenfreund, wie schon gesagt, so vieles davon nicht verstehe, was er geschrieben und gesagt hat, auch wenn ich als Waldorflehrer so oft den Kopf geschüttelt habe über manches, was in der Steiner-Gesamtausgabe als Schatz gehütet wird … der vielleicht erst in Jahren und Jahrzehnten einmal gehoben und richtig verstanden werden kann – wer weiß? Ich jedenfalls werde weiterhin, wie bisher, das Andenken an diesen hervorragenden Großen in andächtigem Staunen hochhalten … und mir aus seiner wahrhaft gigantischen Hinterlassenschaft nur das für mich herausnehmen, was ich zumindest einigermaßen verstehen und für richtig halten kann!

In dieser Ausgabe des Elfenwirkens machte Rudolf Steiner den Anfang, und es soll ihm die Ehre des Schlusswortes zukommen – zum Thema Erdgeist:

„Es müssen besonders günstige Umstände eintreten, damit eine menschliche Einzelseele ohne Initiation, ohne bewußtes Arbeiten an sich selbst, in Zusammenhang mit höheren Welten kommt. Besonders günstige Umstände liegen vor in der Zeit, wenn gewissermaßen der Erdgeist besonders aufwacht: in der Zeit vom 25. Dezember bis 6. Januar. Wenn im Sommer die Sonne am höchsten steht, wenn die physische Wärme der Erde am meisten zustrahlt, dann sind die Bedingungen für die Initiation am schlechtesten, weil da der Geist der Erde schläft. Der Geist der Erde ist am wachsten in der Winterfinsternis, bei der Wintersonnenwende.“

(Aus: Rudolf Steiner, aus dem Vortrag: Der Durchgang des Menschen durch die Todespforte – Eine Lebenswandlung. Hannover 1915. GA 159, S. 51)

In diesem Sinne wünschen wir allen „Elfenwirken“ – Leserinnen und Lesern viel Kraft und Segen für die Zeit der bevorstehenden Wintersonnenwende und der hohen Feiertage!

15. Dezember 2013

Der Elfenfreund