Gralsbotschaft

…lautet der Untertitel zu dem Werk „Im Lichte der Wahrheit“, durch das sein Autor Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875-1941) dem Elfenfreund die Welt der Naturwesen erschlossen hat.

Es ist dabei weniger der Reichtum an Details in den Schilderungen, der die besondere Bedeutung seiner Aussagen für das Thema ausmacht, als vielmehr die allumfassende Weite in der Behandlung dieses Begriffes „Wesen“.

Besucher, die das Werk noch nicht kennen und sich dafür interessieren, finden über folgenden Link nähere Informationen:  Die Gralsbotschaft

Hinweis: Das Buch „Im Lichte der Wahrheit“ ist ein sehr umfangreiches Werk und vermittelt dem Suchenden Wissen über den geistigen Aufbau der Schöpfung und der Welt. Es wird empfohlen, beim Studium die vorgegebene Reihenfolge der Vorträge einzuhalten.

Wenn auf dieser Seite im folgenden einzelne Stellen aus dem Werk herausgegriffen werden, bitten wir unvorbereitete Leser/innen um Verständnis, falls verschiedene Begriffe zunächst vielleicht ungewohnt erscheinen.

Zitat des Monats April 2017

DAS KIND

Wenn sich die Menschen fragen, wie sie ihre Kinder recht erziehen können, so müssen sie in erster Linie das Kind betrachten und darnach sich richten. Eigene Wünsche des Erziehers müssen dabei ganz zur Seite treten. Das Kind soll seinen Weg auf Erden gehen, nicht aber den Weg des Erziehers.

(…)

Die Kinder dieser Erdenmenschen empfinden vorwiegend bis zu den Jahren ihrer Reife, wo erst der Geist zum Durchbruch kommt, nur wesenhaft! Natürlich innerlich bereits durchglüht vom Geiste. Also nicht etwa nur wie ein edles Tier in dessen Höchstentwickelung, sondern schon sehr viel mehr, doch ist dabei immerhin Wesenhaftes vorherrschend und deshalb maßgebend. Das muß jeder Erzieher unbedingt im Auge behalten, darnach muß die Grundlage einer Erziehung streng gerichtet sein, wenn der Erfolg vollkommen werden soll und ohne Schaden für ein Kind. Dem Kinde soll zuerst volles Verstehen werden in dem großen Wirken alles Wesenhaften, dem es zu dieser Zeit noch mehr geöffnet ist als Geistigem. Dadurch wird sich sein Auge freudevoll und rein eröffnen den Naturschönheiten, die es um sich sieht!

Die Wasser, Berge, Wälder, Wiesen, Blumen, und dann auch die Tiere werden jedem Kind vertraut, und es wird fest verankert in der Welt, die für sein Erdensein das Wirkungsfeld ihm bieten soll. Das Kind steht dann ganz fest und voll bewußt in der Natur, in allem wesenhaften Wirken, verständnisvoll, damit wohlausgerüstet und bereit, mit seinem Geiste nun zu wirken, auch alles das, was um es her ist wie ein großer Garten, noch zu heben und zu fördern! Nur so kann es ein wahrer Gärtner in der Schöpfung werden.

So und nicht anders muß ein jedes der heranwachsenden Kinder stehen, wenn der Geist zum Durchbruch kommt. Gesund der Körper und die Seele! Froh entwickelt und bereitet auf dem Boden, wohin jedes Kind gehört. Es darf nicht das Gehirn einseitig überlastet sein mit Dingen, die es in dem Erdenleben gar nicht braucht, und die ihm doch viel Mühe kosten, sie aufzunehmen, womit es Kraft verschwenden muß, die den Körper und die Seele schwächt!

Wenn aber Vorerziehung schon die ganze Kraft verschlingt, bleibt einem Menschen nichts mehr für das eigentliche Wirken übrig!

Bei rechter Ausbildung und Vorbereitung für das eigentliche Leben wird die Arbeit nur zur Freude, zum Genuß, da dabei alles in der Schöpfung ganz harmonisch mitzuschwingen fähig ist und dadurch fördernd, stärkend das Heranwachsen der Jugend unterstützt.

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Aus dem Vortrag: Das Kind. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart)

Zitat des Monats März 2016

GROBSTOFFLICHKEIT, FEINSTOFFLICHKEIT, STRAHLUNGEN, RAUM UND ZEIT

Es kamen viele Anfragen über den Begriff meiner Ausdrücke Grobstofflichkeit und Feinstofflichkeit. Die Grobstofflichkeit ist alles das, was der Mensch mit seinen irdischen Augen sehen kann, was er irdisch fühlt und hört. Dazu gehört auch jenes, was er durch Vermittelung irdischer Hilfsmittel sieht und bei weiteren Erfindungen noch sehen wird. Wie zum Beispiel alles durch das Mikroskop Gesehene. Es ist das Grobstoffliche nur eine bestimmte Art der Stofflichkeit.

Das große Gebiet der gesamten Stofflichkeit umfaßt aber mehrere Arten, die unter sich von Grund aus ganz verschieden sind, und deshalb sich nie miteinander vermischen.

Die verschiedenen Arten der Stofflichkeit liegen ganz unten am Grunde oder Ende der Schöpfung. Wieder wie in der ganzen Schöpfung oben mit der leichtesten Art beginnend, und abwärtsgehend mit der schwersten und dichtesten aufhörend. Diese sämtlichen Arten der Stofflichkeit dienen lediglich als Hilfsmittel zur Entwickelung alles Geistigen, das darein wie in einen fruchtbaren Ackerboden als Keim taucht. Genau so, wie ein Samenkorn die Erde zum Keimen und Wachsen benötigt.

Die Stofflichkeit selbst ist in den einzelnen Schichten für sich allein untätig, hilflos. Erst dann, wenn sie durch das über ihr ruhende Wesenhafte durchdrungen und gebunden wird, erhält sie Wärme und Lebendigkeit, dient zu Hüllen oder Körpern der verschiedensten Formen und Arten.

Wie ich schon sagte, lassen sich die verschiedenen Arten der Stofflichkeit nicht vermischen, wohl aber durch das Wesenhafte binden und auch mehrfach verbinden. In dieser Bindung und Verbindung entstehen nun Wärmen und Ausstrahlungen. Jede einzelne Stofflichkeitsart erzeugt dabei ihre bestimmte, eigene Ausstrahlung, welche sich mit den Ausstrahlungen der anderen mit ihr verbundenen Arten vermischt und zusammen einen Strahlungskranz ergibt, den man heute schon kennt und Od oder auch Ausstrahlung nennt.

So hat jeder Stein, jede Pflanze, jedes Tier seine Ausstrahlung, die man beobachten kann, und die je nach dem Zustande des Körpers, also der Hülle oder Form, ganz verschieden ist. Deshalb lassen sich auch Störungen in dem Strahlungskranze beobachten und daran Krankheitspunkte der Hülle erkennen.

Der Strahlungskranz gibt also jeder Form eine besondere Umgebung, die einen Schutz in der Abwehr, gleichzeitig aber auch eine Brücke zu der weiteren Umgebung bildet. Auch schlägt er außerdem noch auf das Innere, um teilzunehmen an der Entwickelung des Wesenskernes, im gröbsten Sinne; denn in Wirklichkeit kommen noch viele Dinge zum eigentlichen Wirken in der Schöpfung hinzu, die ich nur ganz langsam schrittweise aufrollen darf, um ernsthaft Suchenden das Eindringen in die Schöpfungsgesetze leicht zu machen.

Ohne von dem Wesenhaften durchdrungen zu sein, ist die Stofflichkeit nichts. Was wir jetzt betrachteten, war aber nur die Verbindung des Wesenhaften mit den verschiedenen Arten der Stofflichkeit. Und das wiederum gibt erst den Ackerboden für den Geist! Das Wesenhafte bindet, verbindet und belebt das Stoffliche, der Geist aber beherrscht das Stoffliche mit dem Wesenhaften. Sobald der Geist, also Geistiges, in die durch das Wesenhafte belebte Verbindung zu seiner Entwickelung eintaucht, ist diese ihm ohne weiteres aus der Natur der Sache heraus untergeordnet, also auch das Wesenhafte mit.

Die Herrschaft wird dem Geiste damit auf die natürlichste Weise angetragen. Traurig, wenn er sie schlecht oder falsch benützt! Das eigentliche Rüstzeug des Geistes zu seiner Entwickelung in der Stofflichkeit ergeben nun die Ausstrahlungen, die wir soeben besprochen haben. Der Boden für die Entwickelung des Geistes ist vor seinem Eintauchen durch das Wesenhafte schon sorglich bereitet. Die Hüllen schließen sich selbsttätig schützend um ihn, und seine Aufgabe ist es, das ihm damit verliehene Rüstzeug richtig zu gebrauchen, zu seinem Wohle und Aufstiege, nicht aber zu seinem Schaden und Absturze.

Es ist nicht schwer, zu verstehen, daß die Art der Stofflichkeit von der Umhüllung des Geistes, welche am stärksten vertreten ist, auch ausschlaggebend sein muß für die Art der Strahlungsmischung; denn darin wird die Ausstrahlung der vorhandenen stärksten Stofflichkeitsart natürlich immer vorherrschen. Das Vorherrschende dabei ist aber auch wiederum das Einflußreichste nach innen und nach außen.

Die Strahlungsmischung nun hat aber eine viel größere Bedeutung, als die Menschheit bisher erforschen konnte. Es ist von deren eigentlicher Aufgabe noch nicht der zehnte Teil geahnt!

Die Beschaffenheit des Strahlungskranzes ist ausschlaggebend für die Wellenstärke, welche Schwingungen aus dem Strahlungssysteme des gesamten Weltalls aufzunehmen hat. Der Hörer und Leser gehe hier nicht leicht darüber hinweg, sondern vertiefe sich in den Gedanken, und er wird damit ganz plötzlich alle Nervenstränge in der Schöpfung vor sich liegen sehen, die er anzuschlagen, zu benützen lernen soll.

Er denke sich die Urkraft strahlend ausgegossen auf das Schöpfungswerk! Sie strömt hindurch, durch jeden Teil und jede Art. Und jeder Teil und jede Art davon wird sie verändert strahlend weitergeben. Die verschiedenartige Beschaffenheit der Schöpfungsteile bringt damit in der Urstrahlung Veränderung hervor, die auch die Farbe dieser Strahlung ändert.

So zeigt die ganze Schöpfung ein wundervolles Bild herrlichster Farbenstrahlungen, wie sie kein Maler wiedergeben könnte. Und jeder Schöpfungsteil an sich, und jeder Stern, sogar ein jeder Einzelkörper, sei er auch noch so klein und winzig, kommt einem feingeschliffenen Prisma gleich, das jeden Strahl, den es empfängt, vielfältig andersfarbig strahlend weitergibt.

Die Farben wieder tragen tönendes Klingen in sich, das wie ein rauschender Akkord erschallt.

Diesem gewaltigen Strahlungsreiche steht nun der Menschengeist mit seinem Rüstzeuge der Ausstrahlungen der ihm gegebenen Hüllen gegenüber. Bis zum Erwachen der Sexualkraft ist der Vorgang wie bei einem Säugling. Die stofflichen Hüllen saugen durch ihre Ausstrahlungen nur das auf, was sie zum Reifen benötigen. Mit Eintreten der Sexualkraft aber steht der Geist vollgerüstet da, die Tore zu ihm sind damit aufgestoßen, die unmittelbare Verbindung geschaffen. Er erhält nun vielfältig verstärkt Kontakt mit den Gewalten der Strahlungen in dem großen All!

Wie nun der Mensch, also der Geist, die Farben seiner eigenen Ausstrahlungen entwickelt und regiert, so stellt er wie beim Radio auch seine Wellen auf die gleichen Farben ein und nimmt diese dann aus dem Weltall auf. Das Aufnehmen kann ebensogut auch bezeichnet werden mit Heranziehen oder mit Anziehungskraft der Gleichart. Gleichviel, wie es benannt wird, der Vorgang bleibt an sich derselbe. Die Farben bezeichnen ja nur die Art, und die Art gibt die Farbe.

Hierin liegt nun auch der verlorengegangene Schlüssel zu der wahren, königlichen Kunst der Astrologie, sowie der Schlüssel zur Heilkunde der Kräuter, ebenso auch zu der umstrittenen Kunst des Heilmagnetismus, der Schlüssel zur Lebenskunst, wie auch zur Stufenleiter des geistigen Aufstieges. Denn mit der Stufenleiter, also der sogenannten Himmelsleiter, ist nichts anderes als ein einfaches Werkzeug gemeint, dessen man sich bedienen soll. Die Maschen dieses Strahlungsnetzes in der Schöpfung sind die Sprossen dieser Leiter. Alles liegt darin, das ganze Wissen und das letzte Geheimnis in der Schöpfung.

Suchende, greift in die Maschen dieses Strahlungsnetzes! Bewußt, aber mit gutem Wollen und in demutsvoller Anerkennung Eures Gottes, welcher diese wundervolle Schöpfung gab, die Ihr zu Eurem Glücke nützen könnt wie in kindlichem Spiele, wenn Ihr nun endlich einmal ehrlich wollt und allen Wissensdünkel abwerft. Erst muß die falsche Last herab von Euren Schultern, Eurem Geiste, sonst könnt Ihr Euch nicht straff und frei erheben.

Auch in der Strahlungsmischung des menschlichen Körpers muß unbedingt Harmonie herrschen, um dem Geiste zum Schutze, zur Entwickelung und zum Aufstiege vollwertige Mittel zu geben, die ihm in der normalen Schöpfungsentwickelung bestimmt sind. Gerade durch die Wahl der Kost, der Körperbetätigung, wie überhaupt die ganzen Lebensverhältnisse in vielen Dingen sind diese Strahlungen einseitig verschoben worden, was nach einem Ausgleiche verlangt, wenn ein Aufstieg möglich werden soll. Heute krankt dabei alles. Nichts ist gesund zu nennen. –

Der Mensch kann sich nun vorstellen, welche Einwirkung allein die Wahl der Speisen schon auf dieses Strahlensystem hat. Durch die Wahl der Speisen zur Ernährung des Körpers vermag er ausgleichend nachzuhelfen, stärkend, manches schwächend, und das Vorherrschende auch verschiebend, wenn es ungünstig oder hemmend wirkt, so daß die Strahlung führend wird, die günstig für ihn ist, und damit auch normal; denn allein das Günstige ist ein normaler Zustand.

Doch dies alles kann nicht etwa den Aufstieg selbst bedingen, noch herbeiführen, sondern es bietet nur gesunden Boden für die volle Tätigkeit des Geistes, dessen Wollen vorbehalten ist, den Weg nach oben, den zur Seite, oder auch den Weg nach unten zu bestimmen.

Der Körper muß aber erstarken wie der Geist, sobald man fähig ist, darauf zu achten. Jetzt aber wird fast überall in Unwissenheit schwer darin gesündigt. –

Wenn ich von Grobstofflichkeit und von Feinstofflichkeit spreche, so darf also nicht angenommen werden, daß die Feinstofflichkeit die Verfeinerung des Grobstofflichen bedeuten soll. Das Feinstoffliche ist vollkommen anderer Art, von anderer Beschaffenheit. Es wird nie zu Grobstofflichem werden können, sondern es bildet eine Übergangsstufe nach oben zu. Auch ist unter Feinstofflichkeit genau so wie bei der Grobstofflichkeit nur eine Hülle zu verstehen, die mit dem Wesenhaften verbunden werden muß, um von ihm belebt werden zu können.

Sobald ich nun auf diese Gebiete übergehe, muß ich erwähnen, daß die Einteilungen damit noch lange nicht erschöpft sind. Deshalb will ich heute schon bekannt geben, daß außer dem bewußten und dem unbewußten Geistigen und Wesenhaften zu der Belebung der Stofflichkeitsarten auch noch Kraftströmungen der verschiedenen Arten die Schöpfung durchziehen und nach ihren Arten ebenso verschieden zur Entwickelung und Förderung beitragen.

Die Kraftströmungen sind wieder auch nur das Nächste, was sich der Tätigkeit des Geistigen und des Wesenhaften anschließt, oder besser, ihnen vorausgehend, das Feld ihrer Wirksamkeit bereitet. Es kommt dann mehr, viel mehr, je weiter wir zergliedern und auf Einzelheiten eingehen werden.

Eins reiht sich weitergehend an das andere, um in Verbindung mit vor ihm Bestehendem auch immer neue Abstufungen zu erzeugen. Alles aber läßt sich folgerichtig auch erklären; denn es konnte nach der ersten Schöpfung nur erstehen, was folgerichtig war. Anderes ist nicht vorhanden. Und diese Tatsache gibt unbedingt auch die Gewähr für eine lückenlose Lösung, für einen klaren Überblick. In meinen Vorträgen biete ich nun den Schlüssel! Erschließen kann sich dann ein jeder Hörer die gesamte Schöpfung selbst.

Alles auf einmal aber müßte ein Werk ergeben, dessen Vielseitigkeit die Menschen verwirren könnte. Lasse ich jedoch wie bisher eines ruhig aus dem anderen hervorgehen, im Laufe kommender Jahrzehnte, so ist es leicht, zu folgen und zuletzt auch alles ruhig und bewußt ganz klar zu überblicken. Leicht für den, der mir bis dahin folgen will. Im Anfang will ich erst einmal die stärksten Grundfesten der Schöpfung klären, bevor ich alle Feinheiten berühre.

Dem Hörer und dem Leser wird es wohl ergehen wie einem Geschöpf, dem ich zuerst das Skelett eines Menschen zeige und dann einen lebendigen Menschen in seiner Vollkraft und Tätigkeit danebenstelle. Wenn es noch keine Ahnung von dem Menschen hätte, so würde es in dem lebenden Menschen das Skelett nicht wiedererkennen, vielleicht sogar sagen, daß das gar nicht zusammengehört, oder doch nicht dasselbe ist.

Genau so wird es denen ergehen, die mir in meinen Ausführungen nicht ruhig bis zum Ende folgen. Wer nicht von Beginn an mit ernstem Eifer zu begreifen sucht, kann dann die ganze Schöpfung nicht erfassen, wenn ich bis zu den letzten Klärungen gekommen bin. Er muß darin nur Schritt für Schritt zu folgen suchen. –

Da ich in groben Zügen sprechen mußte, leite ich nun langsam über auf die neuen Dinge. Ich würde sonst zu sprunghaft sein. Es ist mir ohnedies schon oft gesagt worden, daß ich in allem nur Extrakt biete, der einer großen Allgemeinheit nicht so leicht verständlich wird. Ich kann jedoch nicht anders, wenn ich alles das noch bringen will, was ich zu sagen habe. Wir würden sonst im vierten Teile enden müssen, da bei breiterem Erklären eine Erdenzeit kaum ausreicht für noch mehr. Es werden andere kommen, die aus jedem meiner Vorträge ein und auch mehrere Bücher schreiben können. Ich vermag mich jetzt nicht damit aufzuhalten.

Da nun die Feinstofflichkeit, wie ich sagte, anderer Art ist als die Grobstofflichkeit, so folgert hieraus etwas, was ich bisher noch nicht berührte. Um nicht zu verwirren, gebrauchte ich bisher in manchen Dingen volkstümliche Ausdrücke, die ich nunmehr erweitern muß. Dazu gehört zum Beispiel auch der Ausdruck: » Über Zeit und Raum stehend! «

Das betraf stets das Überirdische. Im Hinblick auf ein Weitergehen müssen wir von heute an nun sagen: Das Leben in der Feinstofflichkeit ist »über irdischen Begriffen von Raum und Zeit stehend«; denn auch in der Feinstofflichkeit gibt es einen Raum- und Zeitbegriff, doch wieder anderer Art, der Feinstofflichkeit angepaßt. Der Raum- und Zeitbegriff liegt sogar in der ganzen Schöpfung, doch ist er stets an die bestimmte Art gebunden! Die Schöpfung selbst hat ihre Grenzen, damit gilt auch für diese noch ein Raumbegriff.

Auch alle Grundgesetze, die sich einheitlich durch die gesamte Schöpfung ziehen, sind in ihren Auswirkungen immer von der jeweiligen Schöpfungsart beeinflußt, von deren Eigenheiten abhängig! Deshalb müssen sich die Folgen eines bestimmten Gesetzes in den verschiedenen Schöpfungsabteilungen auch verschieden zeigen, was zu großen Mißverständnissen, Widersprüchen, Zweifel an der Einheitlichkeit der Schöpfungsgesetze oder des göttlichen Willens, und auch zu dem Glauben an Willkürakte des Schöpfers führte. Im Grunde aber lag und liegt doch alles nur an der Unwissenheit des Menschen über die Schöpfung selbst.

Auf diese Dinge komme ich jedoch viel später erst ausführlicher zu sprechen, da sie heute die Aufmerksamkeit der Hörer und der Leser ablenken und trüben müßten. Ich bringe es, sobald es nötig wird zu weiterem Verstehen. Es wird keine Lücke bleiben.

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart.)

Zitat des Monats Oktober 2015

DIE WELT

Die Welt! Wenn der Mensch dieses Wort benutzt, spricht er es oft gedankenlos dahin, ohne sich ein Bild davon zu machen, wie diese von ihm genannte Welt eigentlich ist.

Viele aber, die versuchen, sich etwas Bestimmtes dabei vorzustellen, sehen im Geiste zahllose Weltenkörper verschiedenster Beschaffenheit und Größe in Sonnensysteme geordnet im Weltall ihre Bahnen ziehen. Sie wissen, daß immer neue und mehr Weltenkörper zu sehen sind, je schärfer und weitreichender die Instrumente geschaffen werden. Der Durchschnittsmensch findet sich dann mit dem Worte »Unendlichkeit« ab, womit bei ihm der Irrtum einer falschen Vorstellung einsetzt.

Die Welt ist nicht unendlich. Sie ist die stoffliche Schöpfung, also das Werk des Schöpfers. Dieses Werk steht wie jedes Werk neben dem Schöpfer und ist als solches begrenzt.

Sogenannte Fortgeschrittene sind oft stolz darauf, die Erkenntnis zu haben, daß Gott in der ganzen Schöpfung ruht, in jeder Blume, jedem Gestein, daß die treibenden Naturkräfte Gott sind, also alles das Unerforschliche, was sich fühlbar macht, aber nicht wirklich erfaßt zu werden vermag. Eine dauernd wirkende Urkraft, die ewig sich selbst neu entwickelnde Kraftquelle, das wesenlose Urlicht. Sie dünken sich gewaltig vorgeschritten in dem Bewußtsein, Gott als eine immer auf das eine Ziel der Fortentwicklung zur Vollkommenheit hinwirkende, alles durchdringende Triebkraft überall zu finden, ihm überall zu begegnen.

Das ist aber nur in einem gewissen Sinne richtig. Wir begegnen in der ganzen Schöpfung nur seinem Willen, und damit seinem Geiste, seiner Kraft. Er selbst steht weit über der Schöpfung.

Die stoffliche Schöpfung wurde schon mit dem Entstehen an die unabänderlichen Gesetze des Werdens und Zerfallens gebunden; denn das, was wir Naturgesetze nennen, ist der Schöpfungswille Gottes, der sich auswirkend andauernd Welten formt und auflöst. Dieser Schöpfungswille ist einheitlich in der ganzen Schöpfung, zu der die feinstoffliche und die grobstoffliche Welt als eins gehören.

Die unbedingte und unverrückbare Einheitlichkeit der Urgesetze, also des Urwillens, bringt es mit sich, daß sich in dem kleinsten Vorgange der grobstofflichen Erde stets genau das abspielt, wie es bei jedem Geschehen, also auch in den gewaltigsten Ereignissen der ganzen Schöpfung, vor sich gehen muß, und wie in dem Erschaffen selbst.

Die straffe Form des Urwillens ist schlicht und einfach. Wir finden sie, einmal erkannt, in allem leicht heraus. Die Verwicklung und Unbegreiflichkeit so mancher Vorgänge liegt nur in dem vielfachen Ineinandergreifen der durch der Menschen verschiedenes Wollen gebildeten Um- und Nebenwege.

Das Werk Gottes, die Welt, ist also als Schöpfung den sich in allem gleichbleibenden und vollkommenen göttlichen Gesetzen unterworfen, auch daraus entstanden, und somit begrenzt.

Der Künstler ist zum Beispiel auch in seinem Werke, geht in diesem auf und steht doch persönlich neben ihm. Das Werk ist begrenzt und vergänglich, das Können des Künstlers deshalb noch nicht. Der Künstler, also der Schöpfer des Werkes, kann sein Werk vernichten, in dem sein Wollen liegt, ohne daß er selbst davon berührt wird. Er wird trotzdem immer noch der Künstler bleiben.

Wir erkennen und finden den Künstler in seinem Werke, und er wird uns vertraut, ohne daß wir ihn persönlich gesehen zu haben brauchen. Wir haben seine Werke, sein Wollen liegt darin und wirkt auf uns, er tritt uns darin entgegen und kann doch selbst weit von uns für sich leben.

Der selbstschöpferische Künstler und sein Werk geben einen matten Abglanz wieder von dem Verhältnisse der Schöpfung zu dem Schöpfer.

Ewig und ohne Ende, also unendlich, ist nur der Kreislauf der Schöpfung in dem dauernden Werden, Vergehen und sich wieder Neubilden.

In diesem Geschehen erfüllen sich auch alle Offenbarungen und Verheißungen. Zuletzt wird sich darin für die Erde auch das »Jüngste Gericht« erfüllen!

Das jüngste, das heißt, das letzte Gericht kommt einmal für jeden stofflichen Weltenkörper, aber es geschieht nicht gleichzeitig in der ganzen Schöpfung.

Es ist ein notwendiger Vorgang in jenem jeweiligen Teile der Schöpfung, der in seinem Kreislaufe den Punkt erreicht, an dem seine Auflösung beginnen muß, um auf dem weiteren Wege wieder neu sich bilden zu können.

Mit diesem ewigen Kreislaufe ist nicht der Lauf der Erde und anderer Sterne um ihre Sonnen gemeint, sondern der große, gewaltigere Kreis, den wiederum alle Sonnensysteme gehen müssen, während sie in sich besonders noch ihre eigenen Bewegungen ausführen.

Der Punkt, an dem die Auflösung eines jeden Weltenkörpers zu beginnen hat, ist genau festgesetzt, auch wieder auf Grund der Folgerichtigkeit natürlicher Gesetze. Ein ganz bestimmter Platz, an dem der Vorgang der Zersetzung sich entwickeln muß, unabhängig von dem Zustande des betreffenden Weltenkörpers und seiner Bewohner.

Unaufhaltsam treibt der Kreislauf jeden Weltenkörper darauf zu, ohne Aufschub wird die Stunde des Zerfallens sich erfüllen, das wie bei allem in der Schöpfung in Wirklichkeit nur eine Wandlung, die Gelegenheit zu einer Fortentwicklung bedeutet. Dann ist die Stunde des »Entweder – Oder« da für jeden Menschen. Entweder er wird hochgehoben dem Lichte zu, wenn er dem Geistigen zustrebt, oder er bleibt an die Stofflichkeit gekettet, an der er hängt, wenn er aus Überzeugung nur Materielles für Wertvolles erklärt.

In solchem Falle kann er sich in der gesetzmäßigen Folge seines eigenen Wollens nicht von der Stofflichkeit erheben und wird mit ihr dann auf der letzten Strecke Weges in die Auflösung gezogen. Das ist dann der geistige Tod! Gleichbedeutend mit dem Auslöschen aus dem Buche des Lebens.

Dieser an sich ganz natürliche Vorgang wird auch mit der ewigen Verdammnis bezeichnet, weil der so in die Zersetzung mit Hineingezogene »aufhören muß, persönlich zu sein«. Das Furchtbarste, was den Menschen treffen kann. Er gilt als »verworfener Stein«, der zu einem geistigen Bau nicht zu gebrauchen ist und deshalb zermahlen werden muß.

Diese auch auf Grund ganz natürlicher Vorgänge und Gesetze erfolgende Scheidung des Geistes von der Materie ist das sogenannte »Jüngste Gericht«, das mit großen Umwälzungen und Wandlungen verbunden ist.

Daß diese Auflösung nicht an einem Erdentage erfolgt, ist wohl für jeden leicht verständlich; denn in dem Weltgeschehen sind tausend Jahre wie ein Tag.

Aber wir sind mitten in dem Anfange dieses Zeitabschnittes. Die Erde kommt jetzt an den Punkt, an dem sie abweicht von der bisherigen Bahn, was sich auch grobstofflich sehr fühlbar machen muß. Dann setzt die Scheidung unter allen Menschen schärfer ein, die in der letzten Zeit schon vorbereitet wurde, sich aber bisher nur in »Meinungen und Überzeugungen« kundgab.

Jede Stunde eines Erdenseins ist deshalb kostbar, mehr als je. Wer ernsthaft sucht und lernen will, der reiße sich mit aller Anstrengung heraus aus niederen Gedanken, die ihn an das Irdische ketten müssen. Er läuft sonst Gefahr, an der Stofflichkeit hängen zu bleiben und mit ihr der vollständigen Auflösung entgegengezogen zu werden.

Nach dem Lichte Strebende aber werden von der Stofflichkeit nach und nach gelockert und zuletzt emporgehoben zu der Heimat alles Geistigen.

Dann ist die Spaltung zwischen Licht und Dunkel endgiltig vollbracht und das Gericht erfüllt.

»Die Welt«, also die ganze Schöpfung, geht dabei nicht zugrunde, sondern die Weltenkörper werden erst dann in den Auflösungsprozeß hineingezogen, sobald ihr Lauf den Punkt erreicht, an dem die Auflösung und damit auch die vorherige Scheidung einzusetzen hat.

Die Vollziehung bricht hervor durch naturgemäße Auswirkung der göttlichen Gesetze, die von Urbeginn der Schöpfung an in ihr ruhten, die die Schöpfung selbst bewirkten und auch heute und in Zukunft unentwegt den Willen des Schöpfers tragen. In ewigem Kreislaufe ist es ein dauerndes Erschaffen, Säen, Reifen, Ernten und Zergehen, um in dem Wechsel der Verbindung frisch gestärkt wieder andere Formen anzunehmen, die einem nächsten Kreislaufe entgegeneilen.

Bei diesem Kreislaufe der Schöpfung kann man sich einen Riesentrichter oder eine Riesenhöhle vorstellen, aus der im unaufhaltsamen Strome dauernd Ursamen herausquillt, der in kreisenden Bewegungen neuer Bindung und Entwicklung zustrebt. Genau so, wie es die Wissenschaft schon kennt und richtig aufgezeichnet hat.

Dichte Nebel formen sich durch Reibung und Zusammenschluß, aus diesen wieder Weltenkörper, die sich durch unverrückbare Gesetze in sicherer Folgerichtigkeit zu Sonnensystemen gruppieren und, in sich selbst kreisend, geschlossen dem großen Kreislaufe folgen müssen, der der ewige ist.

Wie in dem dem irdischen Auge sichtbaren Geschehen aus dem Samen die Entwicklung, das Formen, die Reife und Ernte oder der Verfall folgt, was ein Verwandeln, ein Zersetzen zur weiteren Entwicklung nach sich zieht, bei Pflanzen-, Tier- und Menschenkörpern, genau so ist es auch in dem großen Weltgeschehen. Die grobstofflich sichtbaren Weltenkörper, die eine weitaus größere feinstoffliche, also dem irdischen Auge nicht sichtbare Umgebung mit sich führen, sind demselben Geschehen in ihrem ewigen Umlauf unterworfen, weil dieselben Gesetze in ihnen tätig sind.

Das Bestehen des Ursamens vermag selbst der fanatischste Zweifler nicht abzuleugnen, und doch kann er von keinem irdischen Auge geschaut werden, weil er andersstofflich ist, »jenseitig«. Nennen wir es ruhig wieder feinstofflich.

Es ist auch nicht schwer zu verstehen, daß naturgemäß die sich zuerst davon bildende Welt ebenso feinstofflich und mit den irdischen Augen nicht erkennbar ist. Erst der dann später sich daraus weiter ergebende gröbste Niederschlag formt, abhängig von der feinstofflichen Welt, nach und nach die grobstoffliche Welt mit ihren grobstofflichen Körpern, und das erst ist aus den kleinsten Anfängen heraus mit den irdischen Augen und allen dazukommenden grobstofflichen Hilfsmitteln zu beobachten.

Nicht anders ist es mit der Umhüllung des eigentlichen Menschen in seiner geistigen Art, auf den selbst ich noch zu sprechen komme. Bei seinen Wanderungen durch die verschiedenartigen Welten muß sein Gewand, Mantel, Schale, Körper oder Werkzeug, gleichviel, wie man die Umhüllung nennen will, stets von der gleichen Stoffart der jeweiligen Umgebung werden, in die er tritt, um sich deren als Schutz und als notwendiges Hilfsmittel zu bedienen, wenn er die Möglichkeit haben will, sich direkt wirksam darin zu betätigen.

Da nun die grobstoffliche Welt abhängig von der feinstofflichen Welt ist, folgt daraus auch das Rückwirken alles Geschehens in der grobstofflichen Welt nach der feinstofflichen Welt.

Diese große feinstoffliche Umgebung ist aus dem Ursamen mit erschaffen worden, läuft den ewigen Kreislauf mit und wird zuletzt auch mit in die Rückseite des schon erwähnten Riesentrichters saugend getrieben, wo die Zersetzung vor sich geht, um an der anderen Seite als Ursamen wieder zu neuem Kreislaufe ausgestoßen zu werden.

Wie bei der Tätigkeit des Herzens und des Blutumlaufes, so ist der Trichter wie das Herz der stofflichen Schöpfung. Der Zersetzungsprozeß trifft also die gesamte Schöpfung, auch den feinstofflichen Teil, da alles Stoffliche sich wieder in Ursamen auflöst, um sich neu zu bilden. Nirgends ist eine Willkür dabei zu finden, sondern alles entwickelt sich aus selbstverständlicher Folgerichtigkeit der Urgesetze, die einen anderen Weg nicht zulassen.

An einem gewissen Punkte des großen Kreislaufes kommt daher für alles Erschaffene, grob- oder feinstofflich, der Augenblick, wo der Zersetzungsprozeß aus dem Erschaffenen heraus sich selbständig vorbereitet und zuletzt hervorbricht.

Diese feinstoffliche Welt nun ist der Durchgangsaufenthalt irdisch Abgeschiedener, das sogenannte Jenseits. Es ist innig mit der grobstofflichen Welt verbunden, die zu ihr gehört, eins mit ihr ist. In dem Augenblick des Abscheidens tritt der Mensch mit seinem feinstofflichen Körper, den er mit dem grobstofflichen Körper trägt, in die gleichartig feinstoffliche Umgebung der grobstofflichen Welt, während er den grobstofflichen Körper auf dieser zurückläßt.

Diese feinstoffliche Welt nun, das Jenseits, zur Schöpfung gehörend, ist den gleichen Gesetzen der dauernden Entwicklung und des Zersetzens unterworfen. Mit dem Einsetzen des Zerfalles erfolgt nun ebenfalls wieder auf ganz natürlichem Wege eine Scheidung des Geistigen von dem Stofflichen. Je nach dem geistigen Zustande des Menschen in der grobstofflichen wie auch in der feinstofflichen Welt muß sich der geistige Mensch, das eigentliche »Ich«, entweder nach oben zu bewegen oder an die Stofflichkeit gekettet bleiben.

Der ernste Drang nach Wahrheit und Licht wird jeden durch seine damit verbundene Veränderung geistig reiner und damit lichter machen, so daß dieser Umstand ihn naturgemäß von der dichten Stofflichkeit mehr und mehr lockern und seiner Reinheit und Leichtigkeit entsprechend in die Höhe treiben muß.

Der aber nur an die Stofflichkeit Glaubende hält sich selbst durch seine Überzeugung an die Stofflichkeit gebunden und bleibt daran gekettet, wodurch er nicht aufwärts getrieben werden kann. Durch selbstgewollten Entschluß jedes einzelnen erfolgt deshalb eine Scheidung zwischen den nach dem Lichte Strebenden und den dem Dunkel Verbundenen, nach den bestehenden natürlichen Gesetzen der geistigen Schwere.

Es wird somit klar, daß es auch für die Entwicklungsmöglichkeit irdisch Abgeschiedener in dem Läuterungsprozesse des sogenannten Jenseits einmal ein wirkliches Ende gibt. Eine letzte Entscheidung! Die Menschen in beiden Welten sind entweder so weit veredelt, daß sie emporgehoben werden können zu den Gebieten des Lichtes, oder sie bleiben in ihrer niederen Art nach eigenem Wollen gebunden und werden dadurch zuletzt hinabgestürzt in die »ewige Verdammnis«, das heißt, sie werden mit der Stofflichkeit, von der sie nicht los können, der Zersetzung entgegengerissen, erleiden die Zersetzung selbst schmerzhaft mit und hören damit auf, persönlich zu sein.

Sie werden wie Spreu im Winde zerflattern, zerstäubt und damit aus dem goldenen Buche des Lebens gestrichen!

Dieses sogenannte »Jüngste Gericht«, das heißt: das letzte Gericht, ist also ebenfalls ein Vorgang, der sich in Auswirkung der die Schöpfung tragenden Gesetze auf ganz natürliche Weise vollzieht, derart, daß es nicht anders kommen könnte. Der Mensch erhält auch hierbei immer nur die Früchte dessen, was er selbst gewollt hat, was er also durch seine Überzeugung herbeiführt.

Das Wissen, daß alles in der Schöpfung Vorsichgehende in strengster Folgerichtigkeit sich selbst auswirkt, der Leitfaden für der Menschen Schicksale immer nur von diesen selbst gegeben wird durch ihr Wünschen und Wollen, daß der Schöpfer nicht beobachtend eingreift, um zu lohnen oder zu strafen, verkleinert die Größe des Schöpfers nicht, sondern kann nur Anlaß dazu geben, ihn noch weit erhabener zu denken.

Die Größe liegt in der Vollkommenheit seines Werkes, und diese zwingt zu ehrfurchtsvollem Aufblick, da die größte Liebe und unbestechlichste Gerechtigkeit in dem gewaltigsten wie in dem kleinsten Geschehen ohne Unterschied liegen muß.

Groß ist auch der Mensch, als solcher in die Schöpfung hineingestellt, als Herr seines eigenen Schicksales! Er vermag sich durch seinen Willen herauszuheben aus dem Werke, dabei zu dessen höherer Entfaltung beizutragen; oder aber es herabzuzerren und sich darin zu verstricken, so daß er nicht mehr loskommt und mit ihm der Auflösung entgegengeht, sei es nun in der grobstofflichen oder in der feinstofflichen Welt.

Darum ringt Euch frei von allen Banden niederen Gefühls; denn es ist hohe Zeit! Die Stunde naht, wo die Frist dazu abgelaufen ist! Erweckt in Euch das Sehnen nach dem Reinen, Wahren, Edlen! –

Weit über dem ewigen Kreislaufe der Schöpfung schwebt wie eine Krone in der Mitte eine »Blaue Insel«, die Gefilde der Seligen, der gereinigten Geister, die schon in den Gebieten des Lichtes weilen dürfen! Diese Insel ist von der Welt getrennt. Sie macht den Kreislauf deshalb auch nicht mit, sondern bildet trotz ihrer Höhe über der kreisenden Schöpfung den Halt und den Mittelpunkt der ausgehenden geistigen Kräfte. Es ist das Eiland, das auf seiner Höhe die viel gerühmte Stadt der goldenen Gassen trägt. Hier ist nichts mehr der Veränderung unterworfen. Kein »Jüngstes Gericht« mehr zu befürchten. Die dort weilen können, sind in der »Heimat«.

Als Letztes aber auf dieser Blauen Insel, als Höchstes, steht, unnahbar den Schritten Unberufener, die … Gralsburg, die in Dichtungen so viel genannt!

Sagenumwoben, als Sehnsucht Ungezählter, steht sie dort im Lichte der größten Herrlichkeit und birgt das heilige Gefäß der reinen Liebe des Allmächtigen, den Gral!

Als Hüter sind der Geister Reinste bestellt. Sie sind Träger der göttlichen Liebe in ihrer reinsten Form, die wesentlich anders aussieht, als sie von den Menschen auf Erden gedacht ist, trotzdem diese sie täglich und stündlich erleben.

Durch Offenbarungen kam die Kunde von der Burg in vielen Staffeln den weiten Weg herab von der Blauen Insel durch die feinstoffliche Welt, bis sie zuletzt in vertiefter Eingebung durch einige Dichter auch unter die Menschen der grobstofflichen Erde drang. Von Stufe zu Stufe weiter abwärts gegeben, erlitt dabei das Wahre auch ungewollt verschiedene Entstellungen, so daß die letzte Wiedergabe nur ein mehrfach getrübter Abglanz bleiben konnte, der zu vielen Irrungen Anlaß wurde.

Steigt nun aus einem Teil der großen Schöpfung in arger Bedrängnis Leid und heißes Flehen zu dem Schöpfer auf, so wird ein Diener des Gefäßes ausgesandt, um als ein Träger dieser Liebe helfend einzugreifen in die geistige Not. Was nur als Sage und Legende in dem Schöpfungswerke schwebt, tritt dann lebendig in die Schöpfung ein!

Solche Sendungen geschehen aber nicht oft. Jedesmal sind sie begleitet von einschneidenden Veränderungen, großen Umwälzungen. Die so Gesandten bringen Licht und Wahrheit den Verirrten, Frieden den Verzweifelnden, reichen mit ihrer Botschaft allen Suchenden die Hand, um ihnen neuen Mut und neue Kraft zu bieten und sie durch alle Dunkelheit hinaufzuführen zu dem Licht.

Sie kommen nur für die, die Hilfe aus dem Licht ersehnen, nicht aber für die Spötter und Selbstgerechten.

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart.)

Zitat des Monats Oktober 2014

VERANTWORTUNG

Diese Frage ist immer eine der ersten, da die weitaus größte Zahl der Menschen zu gern jede Verantwortung von sich abwälzen und auf irgend etwas anderes als auf sich selbst bürden möchte. Daß dies an sich eine Selbstentwertung ist, spielt ihnen dabei keine Rolle. Hierin sind sie wirklich recht demütig und bescheiden, aber nur, um umso lustiger und skrupelloser daraufzuleben zu können.

Es wäre ja so schön, alle seine Wünsche erfüllen und alle seine Gelüste auch anderen Menschen gegenüber ruhig ungesühnt austoben lassen zu dürfen. Die irdischen Gesetze lassen sich im Notfalle umgehen und Konflikte vermeiden. Geschicktere können sogar unter deren Deckmantel ganz erfolgreiche Fischzüge vornehmen und so manches tun, was keiner moralischen Prüfung standhalten würde. Sie genießen dabei sogar noch oft den Ruf ganz besonders tüchtiger Menschen.

Es ließe sich also mit einiger Klugheit eigentlich recht gemütlich seinen eigenen Ansichten entsprechend leben, wenn … nicht irgendwo irgend etwas wäre, das ein unbehagliches Empfinden weckte, eine zeitweise aufsteigende Unruhe sich zeigte darüber, daß manches doch schließlich etwas anders sein könnte, als das eigene Wünschen es sich formt.

Und so ist es auch! Die Wirklichkeit ist ernst und unerbittlich. Die Wünsche der Menschen können in dieser Beziehung keinerlei Abweichung herbeiführen. Ehern bleibt das Gesetz bestehen: »Was der Mensch säet, das wird er vielfach ernten!«

Diese wenigen Worte bergen und sagen viel mehr, als so mancher sich dabei denkt. Haarscharf und genau entsprechen sie dem wirklichen Vorgange der in der Schöpfung ruhenden Wechselwirkung. Es könnte kein treffenderer Ausdruck dafür gefunden werden. Genau wie die Ernte das Vielfache einer Saat ergibt, so trifft den Menschen stets vervielfältigt das wieder, was er in seinen eigenen Empfindungen erweckt und ausschickt, je nach der Art seines Wollens.

Der Mensch trägt also geistig die Verantwortung für alles, was er tut. Diese Verantwortung setzt schon bei dem Entschlusse ein, nicht erst bei der vollbrachten Tat, die ja nur eine Folge des Entschlusses ist. Und der Entschluß ist das Erwachen eines ernsten Wollens!

Es gibt keine Trennung zwischen dem Diesseits und dem sogenannten Jenseits, sondern alles ist nur ein einziges großes Sein. Die ganze gewaltige, den Menschen sichtbare und unsichtbare Schöpfung greift wie ein erstaunlich geschicktes, nie versagendes Getriebe ineinander, geht nicht nebeneinander. Einheitliche Gesetze tragen das Ganze, die Nervensträngen gleich alles durchdringen, zusammenhalten und sich gegenseitig in steter Wechselwirkung auslösen!

Wenn die Schulen und Kirchen nun dabei von Himmel und Hölle sprechen, von Gott und dem Teufel, so ist das richtig. Falsch aber ist eine Erklärung von guten und bösen Kräften. Das muß jeden ernsthaft Suchenden sofort in Irrtümer und Zweifel stürzen; denn wo zwei Kräfte sind, müßten logisch auch zwei Herrscher, in diesem Falle also zwei Götter sein, ein guter und ein böser.

Und das ist nicht der Fall!

Es gibt nur einen Schöpfer, einen Gott, und deshalb auch nur eine Kraft, die alles Seiende durchströmt, belebt und fördert!

Diese reine, schöpferische Gotteskraft durchfließt fortwährend die ganze Schöpfung, liegt in ihr, ist untrennbar von ihr. Überall ist sie zu finden: in der Luft, in jedem Wassertropfen, in dem wachsenden Gestein, der strebenden Pflanze, dem Tier und natürlich auch dem Menschen. Es gibt nichts, wo sie nicht wäre.

Und wie sie alles durchflutet, so durchströmt sie auch ohne Unterlaß den Menschen. Dieser ist nun derart beschaffen, daß er einer Linse gleicht. Wie eine Linse die sie durchströmenden Sonnenstrahlen sammelt und konzentriert weiterleitet, so daß die wärmenden Strahlen auf einen Punkt vereinigt sengen und zündend Feuer entflammen, so sammelt der Mensch durch seine besondere Beschaffenheit die durch ihn strömende Schöpfungskraft durch seine Empfindung und leitet sie konzentriert weiter durch seine Gedanken.

Je nach der Art dieses Empfindens und der damit zusammenhängenden Gedanken lenkt er also die selbsttätig wirkende schöpferische Gotteskraft zu guter oder zu böser Auswirkung!

Und das ist die Verantwortung, die der Mensch tragen muß! Darin liegt auch sein freier Wille!

Ihr, die Ihr oft so krampfhaft sucht, den rechten Weg zu finden, warum macht Ihr es Euch so schwer? Stellt Euch in aller Einfachheit das Bild vor, wie die reine Kraft des Schöpfers durch Euch fließt und Ihr sie lenkt mit Eueren Gedanken nach der guten oder nach der schlechten Richtung. Damit habt Ihr ohne Mühe und ohne Kopfzerbrechen alles!

Überlegt, daß es an Euerem einfachen Empfinden und Denken liegt, ob diese gewaltige Kraft nun Gutes oder Übles hervorrufen wird. Welche fördernde oder verderbenbringende Macht ist Euch damit gegeben!

Ihr braucht Euch dabei nicht anzustrengen, daß der Schweiß auf die Stirne tritt, braucht Euch nicht an eine sogenannte okkulte Übung anzukrampfen, um durch alle möglichen und unmöglichen körperlichen und geistigen Verkrümmungen irgendeine für Eueren wahren geistigen Aufschwung völlig nichtssagende Stufe zu erreichen!

Laßt ab von dieser zeitraubenden Spielerei, die schon so oft zur peinigenden Quälerei geworden ist, die nichts anderes bedeutet als die früheren Selbstgeißelungen und Kasteiungen in den Klöstern. Es ist nur eine andere Form derselben, die Euch ebensowenig Gewinn zu bringen vermag.

Die sogenannten okkulten Meister und Schüler sind moderne Pharisäer! In dem wahrsten Sinne des Wortes. Sie geben das getreue Spiegelbild der Pharisäer zu der Zeit Jesu von Nazareth.

Mit reiner Freude denkt daran, daß Ihr mühelos durch Euer einfaches, gutwollendes Empfinden und Denken die einzige und gewaltige Schöpfungskraft zu lenken vermögt. Genau in der Art Eueres Empfindens und Euerer Gedanken wirkt sich die Kraft dann aus. Sie arbeitet allein, Ihr braucht sie nur zu lenken.

Das geschieht in aller Einfachheit und Schlichtheit! Dazu bedarf es keiner Gelehrsamkeit, nicht einmal des Lesens und des Schreibens. Es ist jedem von Euch in gleichem Maße gegeben! Darin besteht kein Unterschied.

Wie ein Kind spielend an dem Schalter einen elektrischen Strom einzuschalten vermag, der ungeheuere Wirkungen ausübt, so ist es Euch geschenkt, durch Euere einfachen Gedanken göttliche Kraft zu lenken.

Ihr könnt Euch darüber freuen, könnt darauf stolz sein, sobald Ihr es benützt zum Guten! Aber zittert, wenn Ihr es nutzlos vergeudet oder gar zu Unreinem verwendet! Denn den in der Schöpfung ruhenden Gesetzen der Wechselwirkung könnt Ihr nicht entgehen. Und hättet Ihr Flügel der Morgenröte, die Hand des Herrn, dessen Kraft Ihr damit mißbrauchet, würde Euch durch diese selbsttätig arbeitende Wechselwirkung treffen, wo Ihr Euch auch verbergen wolltet.

Das Böse wird mit der gleichen reinen, göttlichen Kraft bewirkt wie das Gute!

Und diese jedem freigestellte Art der Verwendung dieser einheitlichen Gotteskraft birgt die Verantwortung in sich, der niemand zu entgehen vermag. Deshalb rufe ich jedem Suchenden zu:

»Halte den Herd Deiner Gedanken rein, Du stiftest damit Frieden und bist glücklich!«

Frohlocket, Ihr Unwissenden und Schwachen; denn Euch ist dieselbe Macht gegeben wie den Starken! Macht es Euch also nicht zu schwer! Vergeßt nicht, daß die reine, selbstschaffende Gotteskraft auch durch Euch strömt, und daß auch Ihr als Menschen befähigt seid, dieser Kraft eine bestimmte Richtung zu geben durch die Art Euerer inneren Empfindungen, also Eueres Wollens, zum Guten wie zum Bösen, verheerend oder aufbauend, Freude oder Leid bringend!

Da es nur diese eine Gotteskraft gibt, klärt sich auch damit das Geheimnis, warum das Dunkel dem Lichte, das Übel dem Guten in jedem ernsten Endkampfe weichen muß. Lenkt Ihr die Gotteskraft zum Guten, so bleibt sie in ihrer ursprünglichen Reinheit ungetrübt und entwickelt dadurch eine viel stärkere Kraft, während mit der Trübung ins Unreine gleichzeitig eine Schwächung vor sich geht. So wird in einem Endkampfe die Reinheit der Kraft immer durchschlagend wirken und ausschlaggebend sein.

Was gut ist und was böse, das fühlt ein jeder bis in die Fingerspitzen, unausgesprochen. Darüber zu grübeln würde nur verwirren. Dumpfes Grübeln ist Kraftverschwendung, wie ein Sumpf, zäher Morast, der alles Erreichbare lähmend umklammert und erstickt. Frische Fröhlichkeit jedoch zerreißt den Bann des Grübelns. Ihr habt es nicht nötig, traurig und gedrückt zu sein!

Jeden Augenblick könnt Ihr den Weg zur Höhe beginnen und Vergangenes gutmachen, was es auch sei! Macht weiter nichts, als an den Vorgang der Euch stets durchströmenden reinen Gotteskraft zu denken, dann scheut Ihr selbst davor zurück, diese Reinheit in schmutzige Kanäle übler Gedanken zu leiten, weil Ihr ohne jede Anstrengung auf gleiche Weise das Höchste und Edelste erreichen könnt. Ihr braucht ja nur zu lenken, die Kraft wirkt dann allein in der von Euch gewollten Richtung.

Ihr habt damit das Glück oder das Unglück in eigener Hand. Hebt deshalb stolz das Haupt und frei und kühn die Stirn. Das Übel kann nicht nahen, wenn Ihr es nicht ruft! Wie Ihr es wollt, so wird es Euch geschehen!

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart.)

Zitat des Monats September 2014

DER KREISLAUF DER STRAHLUNGEN

(…) Ihr wißt, daß Strahlungen sich spalten und in ganz bestimmte Unterarten trennen. In jeder weiteren Ebene nach unten zu wird in der Abkühlung immer wieder eine neue Unterart gelöst, also abgesondert, die unter dem bis an diese jeweilige Grenze noch vorhandenen stärkeren Drucke sich nicht lösen konnte und erst durch diese weitere Abkühlung und den damit verminderten Druck oder Hitzegrad sich zu lockern und selbständig zu machen vermochte.

Eine jede derartige Absonderung oder Loslösung ergibt gleichzeitig auch eine neue Formung der abgelösten Art in einer entsprechenden wesenhaften Gestalt. Das ist ein Vorgang, der sich dem Schöpfungsgesetz entsprechend selbsttätig vollzieht. So entsteht eine ganze Kette mit ihren verschiedenen Seitengliederungen der helfenden und bauenden Wesenhaften, von denen ich zu Euch sprach.

Und alle sind miteinander verbunden, so daß gesagt werden kann: sie reichen sich die Hände.

Diese ganze Kette der Wesenhaften steht nur in dem Gotteswillen. Sie sind Verkörperungen, Knotenpunkte der Strahlungen selbst, die weiterleiten und in ihren ganz bestimmten Arten immer die Spendenden in der Schöpfung sind, welche derart wirkend abwärts strahlend die ganze Schöpfung durchziehen.

Also wohlgemerkt, die Wesenhaften sind die Spendenden der Strahlungskräfte der göttlichen Ausstrahlung, welche dem Drucke gehorchend oder in dem Drucke von oben herab stehend immer abwärts strahlen!

Den Gegenstrom geben die verkörperten Geistigen, welche von diesen Strahlungen empfangen und sie verwertend aufwärts strahlen!

Darin liegt der Kreislauf der Strahlungen durch die Schöpfung! 

(…)

Die Ausstrahlung der Wesenhaften ist spendend, weitergebend, vermittelnd, wie ich betonte.

(…)

Das Geistige ist fordernd durch die Fähigkeit der Anziehung. Und in dieser Anziehungsbetätigung liegt eigentlich auch allein der sogenannte freie Wille des Entschlusses verankert, wenn Ihr es Euch einmal recht überlegt. Sogar noch mehr als das, es liegt darin auch noch die unbedingt gerechte Verteilung des Lohnes oder der Strafe, die als Folge des Entschlusses auf den Betreffenden kommt!

Denkt einmal ruhig darüber nach und stellt Euch die Vorgänge in allen Einzelheiten bildhaft vor. Ihr werdet darin die erstaunliche Einfachheit der Gesetzmäßigkeit in der Schöpfung plötzlich vor Euch sehen, die unbedingte Klarheit darin, und trotz des gewährten freien Entschlußwollens für das Geistige auch dessen damit verknüpfte, sich in demselben Gesetz auswirkende Gebundenheit an die Folgen.

Eine einzige Fähigkeit des Geistigen wirkt also Vielseitiges aus, so gerecht, so folgerichtig, daß Ihr staunend davor stehen müßt, sobald Ihr es richtig erkennt.

Es ist doch ganz verständlich, daß diese magnetartige Anziehungsfähigkeit des Geistigen im Gesetz der Anziehung der Gleichart immer nur das anzieht, was in der Entschlußfähigkeit gewollt wird, nichts anderes. Und zwar ganz genau, mit allen feinsten Schattierungen und Abtönungen des Guten wie des Üblen! Denkt Euch nur gründlich hinein. Es ist nicht schwer. Ein jeder Mensch muß so viel Vorstellungsvermögen entwickeln können.

Diesem Anziehungsvermögen des Geistigen ist als Gegengewicht beigegeben die Entschlußfähigkeit, die dem Wesenhaften nicht nötig ist, welches nur immer in der ihm jeweils eigenen Art spendet! Das Geistige zieht natürlich auch immer nur das seinem jeweiligen Wollen Entsprechende an, weil jedes Wollen sofort den ganzen Geist erfaßt, durchleuchtet oder durchglüht, worin die Anziehungsfähigkeit erst ausgelöst wird und jeweils entsprechend ersteht.

Die Anziehungsfähigkeit vermag der Geist nicht abzuschütteln; denn sie ist sein eigen oder deutlicher gesagt, das Eigentum oder ein Teil seiner Art. Davon kommt er nicht los. Und als ein anderer Teil der geistigen Art ist bestimmend beigegeben die Entschlußfähigkeit, die das Verlangen oder Wollen ist, welches ebenfalls nicht abzuschütteln ist, weil es helfend wirken soll; denn sonst würde ja das Geistige einfach alles anziehen, was es gibt, in wirrem Durcheinander und würde schwer belastet werden können.

Derartige Fehler sind aber in der Schöpfung ausgeschlossen durch das gerechte Gesetz der Anziehung der gleichen Art, das in seiner Wirkung wie ein großer unbestechlicher Ordnungswächter ist. Verbindet dies nun alles einmal, laßt es vor Euren Augen in Bildern lebendig werden, und Ihr habt viel dabei für Euer Wissen gewonnen. Ihr müßt Euch aber schon die Mühe nehmen und Euch wenn nötig stunden- und tagelang gründlich damit befassen, so lange, bis Ihr es richtig erfaßt habt. Dann ist Euch damit wiederum ein Schlüssel in die Hand gegeben, der viele, fast alle Tore in der Schöpfung zum Verstehen öffnet!

Versäumt dies also nicht! Es ist wichtig zu tun; denn geistig ist ja auch Euer innerster Kern und Euer eigentliches Sein wie Euer Ursprung, und deshalb seid Ihr diesen Fähigkeiten Eures Geistes unterworfen. Diesen Vorgang bezeichneten wir bisher als ein Gesetz.

In Wirklichkeit ist es aber eine einfache Fähigkeit, ein Bestandteil des Geistes, der sich selbsttätig auswirkt und deshalb als Gesetz erscheint!

Streng genommen gibt es überhaupt keine eigentlichen Gesetze in der Schöpfung, sondern lediglich Fähigkeiten, die sich der jeweiligen Art entsprechend selbsttätig auswirken und dadurch, aber auch nur dadurch als unverbiegbare Gesetze erscheinen!

Lernt deshalb Eure eigenen Fähigkeiten kennen, wie auch die der anderen Schöpfungsteile, und Ihr kennt damit die Gesetze, die sich in Wirklichkeit zu einem einzigen Gesetz zusammenschließen, das nur vielseitig in der Wirkung ist. Sobald Ihr tief genug in Euren Erkenntnissen vorgeschritten seid, wird es Euch plötzlich wie Schuppen von den Augen fallen, und Ihr steht erschüttert vor der Einfachheit!

Dadurch gibt es zuletzt für Euch überhaupt keine Gesetze mehr, sobald das wahre Wissen eingesetzt hat, sondern mit dem Wissen wird alles nur zu einer weisen Benutzung sämtlicher Fähigkeiten, und damit werdet Ihr dann frei; denn es ist genau so wie Erfüllung sämtlicher Gesetze.

(…)

Und wohlgemerkt, immer nur das verarbeitete Gute wird angezogen nach oben zu, und zwar nur die Strahlungen an sich, die man ja auch das Ergebnis des geistigen Wirkens nennen kann.

Nun fehlt Euch der Begriff für die notwendige Verarbeitung. Die Verarbeitung geschieht allein im Wollen des Geistigen, das ihm zu eigen ist, und das deshalb gar nicht anders kann als unbedingt und stets etwas zu wollen, sei es auch nur in einem inneren Drängen.

Und dieser Vorgang oder die Tätigkeit, wir können es auch Bewegung des Wollens nennen, zieht im Erglühen das der jeweiligen Art des Wollens Gleichartige aus den von dem Wesenhaften gespendeten Strahlungen an.

In der Vereinigung der Wollensausstrahlung des Geistigen mit der diesem Wollen gleichartigen Spende aus dem Wesenhaften wird beides wiederum verstärkt durchglüht, und das durch dieses Erglühen noch enger Verbundenwerdende ergibt eine neue Ausstrahlung anderen und auch stärkeren Inhalts.

Darin liegt die sogenannte Verarbeitung. Und die derart in neuer Verbindung umgeänderten Strahlungen werden angezogen von der nächsthöheren Ebene aus und damit emporgehoben, gehen also aufwärts.

Dieser Vorgang wiederholt sich andauernd von Ebene zu Ebene aufwärts gehend, wenn … nicht durch übles Wollen oder durch Lauheit des Geistigen das Aufwärtsstreben unterbunden und abgeschnitten wird, da nur das gute Wollen aufwärtsführend ist.

Lauheit ist Hemmung, da sie nicht die nötige Bewegung aufrecht erhält. Es erfolgt dann ein Stocken in der ganzen Schöpfung. Und das ist es, worin die Erdenmenschheit so gesündigt hat, gesündigt gegen die gesamte Schöpfung, und damit gegen den Willen Gottes, gegen den Heiligen Geist!

Sie brachte ein Stocken in den Kreislauf, der nun erst wieder in die richtige, sogar verstärkte Bewegung gebracht wird und damit alles niederreißt, was sich ihm hemmend bisher entgegenstellte. –

Nicht die Strahlungen des Geistigen von sich aus allein sind es also, die emporführen, darüber müßt Ihr Euch zuerst klar zu werden suchen. Diese einfachen Eigenausstrahlungen sind ja bereits der betreffenden Ebene angepaßt, in der sich das Geistige in seinen Menschheitsverkörperungen jeweils befindet, und deshalb sind sie auch entsprechend abgekühlt und müßten dauernd in der gleichen Ebene verbleiben, wenn nicht das drängende Wollen des Geistigen wesenhafte Spenden oder Strahlungen anziehen und damit gleichzeitig verarbeiten würde.

Auch das geht alles selbsttätig vor sich. Es tritt eine entsprechende Strahlungsverbindung ein, die in der geistigen Bewegung des Wollens einen stärkeren Wärmegrad erhält und dadurch die Anschlußmöglichkeit der Anziehung aus der höheren Ebene gibt, die sich sofort auswirkt.

Das Strahlungskreisen könnt Ihr Euch ungefähr so vorstellen wie den Blutumlauf im Menschenkörper, der ja ein ungefähres Abbild des Vorganges in der Schöpfung gibt.

Die Strahlungsbewegung in der Schöpfung ist also ganz einfach und doch scharf bedingt: Das Wesenhafte strahlt nur abwärts und ist immer nur spendend, gebend. Das Geistige strahlt ebenfalls von sich aus abwärts, ist aber trotzdem aufwärtsstrebend wirkend nach der Schilderung, wie ich sie Euch soeben gab.

Das betrifft selbstverständlich wieder nur die Strahlungen an sich, nicht etwa die persönlich gewordenen Geister, die Menschengeister. Diese finden ihren Weg nach oben oder abwärts durch oder in dem Gesetz der Schwere, das in Wirklichkeit eng mit dem Gesetz der Anziehung der Gleichart verbunden ist und die sich so gut wie ein Gesetz auswirken.

Geht das Streben, also das Wollen und Wünschen eines Menschengeistes nach oben, so bilden die von ihm verarbeiteten Strahlungen, die stets von oben aus angezogen werden, den Weg, die Straße für ihn selbst nach oben zu, auf der er aufwärts schreitet in ganz gesetzmäßiger Weise. Er zieht dabei auch vom Wesenhaften die immer höher und höher gelegenen Strahlungen an, die ihm wie Seile oder Fäden aufsteigen helfen; denn in deren Verarbeitung erhält auch seine geistige Form selbst immer mehr Wärme, die ihn aufwärts steigen, dauernd lichter und leichter, durchglühter werden läßt.

Es sind trotz des engen Zusammenhanges aller Vorgänge immer noch zahlreiche, besondere Nebenvorgänge, die allerdings einer aus dem anderen heraus folgernd bedingt bleiben und miteinander verwoben sind.

Wenn ich Euch das Verständnis dafür aber nicht erschweren will, darf ich die Nebenvorgänge noch nicht berühren. Aber was ich heute sagte, genügt, um Euch schon einen festen Halt zu bieten für das weitere Voranschreiten und spätere eigene Forschen.

Es ist also das Wesenhafte stets nur in dem Willen Gottes spendend, während alles Geistige durch seine Fähigkeit der Anziehung im Wollen stets das eigentlich nur Fordernde und Nehmende verblieb.

Wie ich schon sagte, nimmt der Mensch als geistig seiend immer nur als Gast von dem durch Wesenhafte schon gedeckten Tische dieser Schöpfung. Er nimmt es aber leider eigenwillig fordernd, anstatt freudig dankend in dem Aufblicke zu Dem, der ihm das alles bietet. Und darin muß er sich nun ändern. (…)

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag: Der Kreislauf der Strahlungen)

Zitat des Monats Juli 2014

DAS WESENHAFTE

In meiner Botschaft sprach ich oft vom Wesenhaften in der Schöpfung. Ich sprach von seiner Art und seinem Wirken, auch von der Bedeutung für den Menschengeist, dem es die Wege in der Schöpfung ebnet zu seiner Entwickelung bis zur Vervollkommnung.

Das alles ist Euch schon bekannt.

Trotzdem halte ich es für nötig, noch einmal jetzt ausführlicher von allem Wesenhaften zu sprechen, damit der Mensch das ganze Bild des Wirkens in sich aufzunehmen die Gelegenheit erhält. –

Das »Wesenhafte« ist ein Ausdruck, den ich selbst Euch gab, weil er am besten das ausdrückt, was Euch eine bestimmte Form zu geben fähig ist für Euere Begriffe von dem Wirken und auch von der Art dieses für jedes Schaffen wichtigen Bestandteiles der Schöpfung.

Das »Wesenhafte«, nennen wir es einmal auch das für die Schöpfung »Wesentliche«, oder besser noch: das in der Schöpfung »sichtbar Hervortretende«, dann wird Euch vielleicht noch verständlicher, was ich eigentlich unter dem Ausdrucke das »Wesenhafte« sagen will.

Wir können auch noch andere Begriffe Eures Sprachschatzes verwenden, um es noch besser zu gestalten. Es gehört dazu der Ausdruck: das »Verbindende« oder nur kurz: das »Bindende« und damit selbst »Gebundene«.

Nach allen diesen Übergangsausdrücken kann ich auch nun ruhig sagen: das »Formenbildende«, ohne daß Ihr dabei denkt, daß das Wesenhafte aus eigenem Wollen heraus die Formen schaffen würde; denn das wäre falsch, weil das Wesenhafte nur Formen bilden kann, wenn hinter ihm der Gotteswille treibend steht, das lebende Schöpfungsurgesetz.

Wir können das Wesenhafte ebensogut auch die ausführende und erhaltende Triebkraft der Formgestaltung nennen! Damit wird es Euch vielleicht am leichtesten, Eurem Denkvermögen den annähernd richtigen Begriff zu geben.

(…)

Es fallen darunter alle die Wesen, welche sich mit dem befassen, was die Menschen in sehr oberflächlicher Weise die Natur nennen, zu der also Meere, Berge, Flüsse, Wälder, Wiesen und Felder zählen, Erde, Steine, Pflanzen gehören, während die Seele des Tieres wieder etwas anderes ist, aber auch aus dieser Region des Nur-Wesenhaften kommt.

Das alles ist ganz richtig bezeichnet mit dem Ausdrucke »Wesen«. Elfen, Nixen, Gnomen, Salamander sind also Wesen, die sich lediglich mit der Stofflichkeit befassen in ihrem Wirken. Darin finden wir nun auch die eigentliche Einteilungsmöglichkeit.

(…)

Zwischen den Kreaturen Geist und Wesen ist an sich in der Schöpfung kein Wertunterschied. Ein Unterschied besteht nur in der verschiedenen Art und der dadurch gegebenen andersartigen Notwendigkeit ihres Wirkens! Der Geist (…) kann Wege seiner eigenen Wahl gehen und entsprechend in der Schöpfung wirken. Das Wesen aber steht unmittelbar im Drang des Gotteswillens, hat also keine eigene Entschlußmöglichkeit oder, wie es der Mensch ausdrückt, nicht seinen eigenen, freien Willen.

Die Wesenhaften sind die Erbauer und Verwalter des Hauses Gottes, also der Schöpfung. Die Geister sind die Gäste darin.

Zur Zeit stehen in der Nachschöpfung aber alle Wesen höher als die Menschengeister, weil die Menschengeister sich nicht freiwillig in den Willen Gottes stellten, wohin der normale Entwickelungsgang von selbst geführt haben würde, sondern ihrem eigenen Willen eine andere Richtung gaben und ihn deshalb harmonie- und aufbaustörend dazwischen schoben und andere Wege gingen als die gottgewollten.

Die Art des Wirkens ist also die einzige Wertbemessung einer Kreatur in der Schöpfung.

Unter dieser störenden Arbeit der Menschengeister mit ihrem falschen Wollen litten aber die in der Stofflichkeit wirkenden kleineren Wesen sehr. Doch jetzt schöpfen diese eifrig aus dem lebendigen Kraftquell (…), und alles durch die Menschengeister angerichtete Unheil wälzt sich nun auf diese Urheber zurück.

(…)

Alle Wesen stehen in dem Dienste Gottes, wozu sich Geister erst freiwillig selbst bekennen müssen, wenn sie segenbringend in der Schöpfung wirken wollen. Gehen sie den Weg, der ihnen darin genau vorgezeichnet ist und den sie leicht erkennen können, wenn sie es nur wollen, so ist ihnen ein Weg des Glückes und der Freude vorbehalten; denn sie schwingen dann gemeinsam mit den Wesen, die ihnen die Wege ebnen helfen.

Zu jedem falschen Wege aber müssen sich die Geister zwingen durch einen ganz besonderen Entschluß. Sie wirken damit aber dann nur Unsegen und schaffen sich das Leid, zuletzt den Sturz und das Hinausgestoßenwerdenmüssen aus der Schöpfung, in den Trichter der Zersetzung, als untauglich für die gottgewollte und gesetzmäßig bedingte Fortentwickelung alles bisher Entstandenen.

(…)

So bist Du, Mensch, der einzige, der störend wirkt in der gewollten Schönheit dieser Schöpfung, wenn sie nun gehoben werden soll zu ihrer notwendigen Wende in den Zustand eines grobstofflichen Paradieses. Eilt Euch; denn in dem Wissen nur könnt Ihr Euch noch emporschwingen, Ihr Menschen! Die Kraft dazu erhaltet Ihr, sobald Ihr Eure Seelen dazu öffnet.

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag: Das Wesenhafte)

Zitat des Monats Mai 2014

For English visitors

 IST OKKULTE SCHULUNG ANZURATEN?

Diese Frage muß mit einem absoluten »Nein« beantwortet werden. Okkulte Schulung, zu der im allgemeinen die Übungen zur Erlangung von Hellsehen, Hellhören usw. zählen, ist ein Hemmnis zur inneren freien Entwicklung und zum wirklichen geistigen Aufschwunge. Was damit großgezogen werden kann, darunter verstand man in der Vorzeit sogenannte Magier, sobald die Schulung einigermaßen günstig verlaufen war.

Es ist ein einseitiges Vorwärtstasten von unten nach oben, wobei der sogenannte Erdenbann nie überschritten werden kann. Es wird sich bei allen diesen unter Umständen zu erreichenden Vorkommnissen immer nur um Dinge niederer und niederster Art handeln, die die Menschen an sich innerlich nicht höher zu bringen vermögen, wohl aber irreführen können.

Der Mensch vermag damit nur in die ihm zunächstliegende feinstoffliche Umgebung zu dringen, deren Intelligenzen oft noch unwissender sind als die Erdenmenschen selbst. Alles, was er damit erreicht, ist, daß er sich ihm unbekannten Gefahren öffnet, vor denen er gerade durch Nichtöffnen geschützt bleibt.

Ein durch Schulung hellsehend oder hellhörend Gewordener wird in dieser niederen Umgebung oft auch Dinge sehen oder hören, die den Anschein des Hohen und Reinen haben und doch weit davon entfernt sind. Dazu kommt noch die eigene, durch Übungen noch mehr gereizte Phantasie, die ebenfalls eine Umgebung erzeugt, die der Schüler dann tatsächlich sieht und hört, und die Verwirrung ist da.

So ein durch künstliche Schulung auf unsicheren Füßen stehender Mensch kann nicht unterscheiden, kann mit dem besten Willen keine scharfe Grenze ziehen zwischen Wahrheit und Täuschung, sowie der tausendfältigen Gestaltungskraft im feinstofflichen Leben. Zuletzt kommen noch die niederen, für ihn unbedingt schädlichen Einflüsse dazu, denen er sich selbst freiwillig mit vieler Mühe geöffnet hat, denen er nicht eine höhere Kraft entgegenstellen kann, und so wird er bald ein steuerloses Wrack auf unbekannter See, das für alles, was mit ihm zusammentrifft, gefährlich werden kann.

Es ist genau so, als wenn ein Mensch nicht schwimmen kann. Er ist vollkommen fähig, in einem Kahne ganz geborgen durch das ihm nicht vertraute Element zu fahren. Dem irdischen Leben vergleichbar. Zieht er aber während der Fahrt aus dem ihn schützenden Kahne eine Planke fort, so reißt er in den Schutz eine Lücke, durch die das Wasser eindringt, ihn seines Schutzes beraubt und hinabzieht. Dieser Mensch, des Schwimmens unkundig, wird dadurch nur ein Opfer des ihm unvertrauten Elementes.

So ist der Vorgang der okkulten Schulung. Der Mensch zieht damit nur eine Planke seines ihn schützenden Schiffes fort, lernt aber nicht schwimmen!

Es gibt aber auch Schwimmer, die sich Meister nennen. Schwimmer auf diesem Gebiete sind solche, die eine schon fertige Veranlagung in sich tragen und dieser durch einige Schulung die Hand reichten, um sie zur Geltung zu bringen, sie auch immer mehr zu erweitern suchen. In solchen Fällen wird sich also eine mehr oder weniger fertige Veranlagung mit künstlicher Schulung verbinden. Doch auch bei dem besten Schwimmer sind stets ziemlich enge Grenzen gesetzt. Wagt er sich zu weit hinaus, so erlahmen ihm die Kräfte, und er ist zuletzt ebenso verloren wie ein Nichtschwimmer, wenn … ihm, wie auch dem Nichtschwimmer, nicht Hilfe kommt.

Solche Hilfe kann aber in der feinstofflichen Welt nur aus der lichten Höhe kommen, aus dem reinen Geistigen. Und diese Hilfe wiederum kann nur dann heran, wenn der in Gefahr Befindliche in seiner seelischen Entwicklung eine bestimmte Stufe der Reinheit erreicht hat, mit der sie sich zu einem Halt verbinden kann. Und solche Reinheit wird nicht durch okkulte Schulung für Versuche erreicht, sondern kann nur kommen durch Hebung der inneren echten Moral in dauerndem Aufblick zu der Reinheit des Lichtes.

Ist ein Mensch nun diesem Wege gefolgt, der ihn mit der Zeit zu einem gewissen Grade innerer Reinheit bringt, die sich naturgemäß dann auch in seinen Gedanken, Worten und Werken widerspiegelt, so erhält er nach und nach Verbindung mit den reineren Höhen und von dort in Wechselwirkung auch verstärkte Kraft.

Er hat damit eine Verbindung durch alle Zwischenstufen hindurch, die ihn hält und an die er sich halten kann. Es währt dann nicht lange, so wird ihm alles das ohne eigene Mühe gegeben, was die Schwimmer vergebens zu erreichen strebten. Aber mit einer Sorgfalt und Vorsicht, die in den straffen Gesetzen der Wechselwirkung liegt, daß er immer gerade nur so viel davon bekommt, wie er in mindestens gleicher Stärke Gegenkraft zu geben vermag, womit jede Gefahr von vornherein beseitigt ist.

Zuletzt wird die trennende Schranke, die mit den Planken eines Kahnes zu vergleichen ist, dünner und dünner und fällt schließlich ganz. Das ist dann aber auch der Augenblick, wo er wie der Fisch im Wasser sich in der feinstofflichen Welt bis hinauf zu lichten Höhen ganz zu Hause fühlt. Dies ist der einzig richtige Weg.

Alles durch künstliche Schulung Verfrühte ist dabei verfehlt. Nur dem Fisch im Wasser ist das Wasser wirklich ungefährlich, weil es »sein Element« ist, für das er jede Ausrüstung in sich trägt, die auch ein geschulter Schwimmer nie erreichen kann.

Nimmt ein Mensch die Schulung vor, so geht dem Anfang ein freiwilliger Entschluß voraus, dessen Folgen er dann unterworfen ist. Deshalb kann er auch nicht damit rechnen, daß ihm Hilfe werden muß. Er hatte vorher seinen freien Willensentschluß.

Ein Mensch aber, der zu solchen Schulungen andere veranlaßt, die dann dadurch Gefahren verschiedenster Art preisgegeben sind, hat einen großen Teil der Folgen als Schuld von jedem einzelnen auf sich zu nehmen. Er wird an alle feinstofflich gekettet. Unwiderruflich muß er nach seinem irdischen Ableben hinab zu den Vorausgegangenen, die den Gefahren unterlagen, bis zu dem, der dabei am tiefsten sank.

Nicht eher vermag er selbst emporzusteigen, als bis er jedem einzelnen von denen wieder hinaufgeholfen hat, der Irrweg ausgelöscht und außerdem auch das dadurch Versäumte nachgeholt ist. Das ist der Ausgleich in der Wechselwirkung und gleichzeitig der Gnadenweg für ihn, das Unrecht gutzumachen und emporzukommen.

Hat ein solcher Mensch nun darin nicht nur durch das Wort, sondern auch durch die Schrift gewirkt, so trifft es ihn noch schwerer, weil diese Schrift auch nach seinem eigenen irdischen Ableben weiterhin Unheil anrichtet. Er muß dann im feinstofflichen Leben abwarten, bis keiner mehr hinüberkommt, der durch die Schrift sich irreführen ließ, dem er deshalb wieder aufzuhelfen hat. Jahrhunderte können dabei vergehen.

Damit ist aber nicht gemeint, daß das Gebiet der feinstofflichen Welt im irdischen Leben unberührt und unerschlossen bleiben soll!

Innerlich Gereiften wird es stets zu rechter Stunde zufallen, daß sie sich zu Hause fühlen, was für andere Gefahren birgt. Sie dürfen die Wahrheit schauen und sie weitergeben. Aber dabei werden sie auch die Gefahren klar überblicken, die denen drohen, die durch okkulte Schulung einseitig hineinreichen wollen in die Niederungen ihnen unbekannten Landes. Sie werden niemals zu okkulten Schulungen Veranlassung geben.

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus Band II, Vortrag Nr. 11)

Zitat des Monats Jänner 2014

DER GROSSE KOMET

Wissende sprechen schon seit Jahren von dem Kommen dieses besonders bedeutungsvollen Sternes. Die Zahl derer, welche ihn erwarten, vermehrt sich dauernd; mehr und mehr verdichten sich die Andeutungen, so, daß er in Wirklichkeit wohl auch bald zu erwarten ist. Doch was er eigentlich bedeutet, was er bringt, woher er kommt, das ist noch nicht so recht erklärt.

Man will wissen, daß er Umwälzungen bringt von einschneidender Art. Doch dieser Stern bedeutet mehr.

Bethlehemstern kann er genannt werden, weil er von ganz gleicher Art ist, wie dieser es war. Seine Kraft saugt Wasser hoch empor, bringt Wetterkatastrophen und noch mehr. Die Erde bebt, wenn seine Strahlen sie umfangen.

Seit dem Geschehen in Bethlehem ist Gleiches nicht dagewesen. Wie der Bethlehemstern löste sich auch dieser von dem ewigen Reiche des Urgeistigen zu einer Zeit, daß er auf dieser Erde genau zum Wirken kommt, wenn die Jahre geistiger Erleuchtung über alle Menschheit gehen sollen.

Der Stern hat seinen Weg in gerader Linie von dem ewigen Reiche bis zu diesem Weltenteile. Sein Kern ist mit hoher, geistiger Kraft gefüllt; er umhüllt sich mit der Stofflichkeit und wird dadurch auch den Erdenmenschen sichtbar werden. Sicher und unentwegt verfolgt der Komet seine Bahn und wird zu rechter Stunde auf dem Plane sein, wie schon Jahrtausende vorher bestimmt gewesen ist.

Die ersten, unmittelbaren Einwirkungen haben in den letzten Jahren bereits begonnen. Wer das nicht sehen und nicht hören will, wer alles schon geschehene Außergewöhnliche noch als alltäglich hinzustellen nicht als lächerlich empfindet, dem ist natürlich nicht zu helfen. Er will entweder Vogel Strauß spielen aus Furcht, oder er ist belastet mit ärgster Beschränkung. Beide Arten muß man ruhig ihre Wege gehen lassen, kann über ihre leicht widerlegbaren Behauptungen nur lächeln.

Wissenden aber könnte auch gesagt werden, wohin die ersten starken Strahlen treffen. Doch da die Strahlen nach und nach die ganze Erde mit umfassen, so hat es keinen Zweck, ausführlicher darüber zu berichten. Es dauert Jahre bis zu diesem Punkt und Jahre, ehe er die Erde wieder aus dem Einflusse entläßt.

Und dann ist sie gereinigt und erfrischt in jeglicher Beziehung, zum Segen und zur Freude der Bewohner. Nie war sie schöner, als sie dann sein wird. Deshalb soll jeder Gläubige mit ruhigem Vertrauen in die Zukunft blicken, nicht erschrecken, was auch in den nächsten Jahren kommen mag. Wenn er vertrauensvoll zu Gott aufblicken kann, wird ihm kein Leid geschehen.

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus Band I, Vortrag Nr. 30.)

Zitat des Monats Oktober 2013

DIE KLEINEN WESENHAFTEN

Ich gehe weiter mit meinen Erklärungen über das Wesenhafte und sein Wirken in der Schöpfung. Es ist notwendig, daß ich dabei erst einmal einen kleinen Ausblick gebe in die dem Erdenmenschen nähere Umgebung, was dem irdischen Begreifen leichter ist, bevor ich von oben ausgehend abwärts das große Bild alles Geschehens vor Euren Blicken lebendig werden lasse.

Deshalb nehmen wir zuerst einmal die Wesenhaften, welche sich mit der Grobstofflichkeit befassen. Diese bestehen in sich aus vielen besonderen Abteilungen, gebildet durch die Art ihrer Tätigkeit. Da gibt es zum Beispiel Abteilungen, die von den Menschengeistern ganz unabhängig wirken und, nur von oben geführt, sich mit der andauernden Entwickelung neuer Weltenkörper beschäftigen. Sie fördern deren Erhaltung sowie deren Lauf, ebenso auch deren Zersetzung dort, wo es sich in der Überreife nötig macht, um wieder neugestaltet erstehen zu können nach den Schöpfungsurgesetzen, und so fort. Das sind aber nicht die Abteilungen, mit denen wir uns heute befassen wollen.

Es sind die Kleinen, denen wir uns zuwenden wollen. Von den Elfen, Nixen, Gnomen, Salamandern habt Ihr oft gehört, die sich mit der Euch sichtbaren Grobstofflichkeit der Erde hier beschäftigen, wie auch in gleicher Art auf allen anderen grobstofflichen Weltenkörpern. Sie sind die dichtesten von allen und deshalb auch für Euch am leichtesten zu schauen.

Ihr wißt von ihnen, aber Ihr kennt noch nicht ihre tatsächliche Beschäftigung. Ihr glaubt wenigstens schon zu wissen, womit sie sich befassen; es fehlt Euch aber jede Kenntnis darüber, in welcher Weise deren Tätigkeit erfolgt und wie diese schöpfungsgesetzmäßig bedingt sich allezeit vollzieht.

Es ist ja überhaupt noch alles das, was Ihr schon Wissen nennt, kein wirkliches und unantastbares Erkennen, sondern nur ein ungewisses Tasten, wobei großes Geschrei erhoben wird, wenn einmal hier und da etwas dabei gefunden wird, wenn die an sich planlosen und für die Schöpfung so winzigen Greifversuche einmal auf ein Stäubchen stoßen, dessen Vorhandensein oft eine Überraschung ist.

Aber auch dieses will ich Euch heute noch nicht enthüllen, sondern einmal erst von dem erzählen, was mit Euch persönlich eng zusammenhängt, mit Eurem Denken und mit Eurem Tun verbunden ist, damit Ihr wenigstens in solchen Dingen nach und nach sorgfältig zu beobachten die Fähigkeit erlangt.

Es gehören diese Abteilungen, von denen ich Euch heute spreche, auch mit zu den kleinen Wesenhaften. Doch Ihr dürft dabei nicht vergessen, daß jedes Kleinste darunter außerordentlich wichtig ist und in seinem Wirken zuverlässiger als ein Menschengeist.

Mit großer Genauigkeit, die Ihr Euch nicht einmal denken könnt, erfolgt die Ausführung der zugeteilten Arbeit, weil auch das anscheinend Winzigste unter den Wesenhaften eins ist mit dem Ganzen und deshalb auch die Kraft des Ganzen durch dieses wirkt, hinter dem der eine Wille steht, fördernd, stärkend, schützend, führend: der Gotteswille!

So ist es in dem ganzen Wesenhaften überhaupt, und so könnte es, so müßte es auch schon lange bei Euch sein, bei den zum Ichbewußtsein entwickelten Geistern der Nachschöpfung.

Dieser festgefügte Zusammenhang hat zur selbsttätigen Folge, daß jedes dieser Wesenhaften, das einmal irgendwie versagen würde, sofort durch die Wucht des Ganzen ausgestoßen wird und damit abgeschnitten bleibt. Es muß dann verkümmern, weil ihm keine Kraft mehr zufließt.

Alles Schwache wird in solcher Art schnell abgeschüttelt und kommt gar nicht dazu, schädlich werden zu können.

Von diesen anscheinend nur Kleinen und in ihrem Wirken doch so Großen will ich nun sprechen, die Ihr noch gar nicht kennt, von deren Bestehen Ihr bisher nichts wußtet.

Aber von ihrem Wirken hörtet Ihr bereits in meiner Botschaft. Ihr werdet es allerdings nicht mit dem Wesenhaften zusammengebracht haben, weil ich selbst nicht darauf hinwies, da es damals noch verfrüht gewesen wäre.

Was ich damals in kurzen Sätzen sachlich zeigte, gebe ich Euch nun in seinem tatsächlichen Wirken.

Ich sagte früher einmal, daß die kleinen Wesenhaften um Euch beeinflußbar vom Menschengeiste sind und darnach Gutes oder sogar Übles wirken können.

Diese Beeinflussung erfolgt aber nicht in dem Sinne, wie Ihr es Euch denkt. Nicht, daß Ihr Herren über diese Wesen zu sein vermögt, daß Ihr sie lenken könnet!

Man könnte es in gewissem Grade allerdings so nennen, ohne damit etwas Falsches zu sagen; denn für Euere Begriffe und in Eurer Sprache ist es damit richtig ausgedrückt, weil Ihr alles von Euch aus seht und darnach auch urteilt. Deshalb mußte ich in meiner Botschaft sehr oft in der gleichen Weise zu Euch sprechen, damit Ihr mich versteht. Ich konnte es auch hierbei tun, weil es für Euer rechtes Handeln in diesem Falle keinen Unterschied ausmacht.

Verstandesmäßig lag es Euch damals viel näher, weil es der Einstellung Eures Verstandes mehr entsprach, wenn ich Euch sagte, daß Ihr stets mit Eurem Wollen alles Wesenhafte um Euch stark beeinflußt und daß sich dieses auch nach Eurem Denken, Eurem Handeln richtet, weil Ihr geistig seid!

Das bleibt an sich buchstäblich wahr, aber der Grund dazu ist anders; denn die eigentliche Führung aller Kreaturen, welche im Gesetze dieser Schöpfung stehen, also in dem Gotteswillen leben, geht allein von oben aus! Und dazu gehören alle Wesenhaften.

Sie sind nie fremdem Wollen untertan, auch nicht vorübergehend. Auch dort nicht, wo es so für Euch erscheint.

Die kleinen Wesenhaften, die ich nannte, richten sich in ihrem Wirken wohl nach Eurem Wollen und nach Eurem Tun, Ihr Menschengeister, doch ihr Handeln steht trotzdem allein im Gotteswillen!

Das ist ein anscheinendes Rätsel, dessen Lösung aber nicht so schwerfällt; denn ich brauche Euch dazu nur einmal jetzt die andere Seite zu zeigen als die, von der aus Ihr alles betrachtet.

Von Euch aus geschaut, beeinflußt Ihr die kleinen Wesenhaften! Vom Lichte aus geschaut, aber erfüllen diese nur den Willen Gottes, das Gesetz! Und da jede Kraft zum Handeln überhaupt nur vom Lichte aus kommen kann, so ist diese für Euch andere Seite die richtige!

Nehmen wir aber trotzdem des besseren Verstehens halber die Tätigkeit zuerst einmal von Euch aus geschaut an. Mit Eurem Denken und mit Eurem Tun beeindruckt Ihr die kleinen Wesenhaften nach dem Gesetz, daß der Geist hier in der Stofflichkeit mit jedem Wollen einen Druck ausübt, auch auf das kleine Wesenhafte. Diese kleinen Wesenhaften formen dann in der feinen Grobstofflichkeit alles das, was dieser Druck ihnen überträgt. Sagen wir also, von Euch aus betrachtet, führen sie alles das aus, was Ihr wollt!

In erster Linie das, was Ihr geistig wollt. Geistiges Wollen aber ist Empfinden! Die kleinen Wesenhaften formen es in der feinen Grobstofflichkeit, genau dem vom Geiste ausgegangenen Wollen entsprechend. Sie nehmen sofort den Faden auf, der aus Eurem Wollen und Tun heraus entspringt, und formen am Ende des Fadens das Gebilde, das diesem Willensfaden genau entspricht.

Solcher Art ist die Tätigkeit der kleinen Wesenhaften, die Ihr noch nicht kennt in ihrem eigentlichen Wirken.

In dieser Weise schaffen sie oder, besser gesagt, formen sie die Ebene der feinen Grobstofflichkeit, die Eurer harrt, wenn Ihr hinübergehen sollt in die feinstoffliche Welt! Es ist die Schwelle dazu für Eure Seele, wo sie sich nach Eueren Ausdrücken nach dem Erdentode erst »läutern« muß, bevor sie in die Feinstofflichkeit eintreten kann.

Der Aufenthalt der Seele ist dort von längerer oder kürzerer Dauer, je nach ihrer inneren Art, und je nachdem, ob sie stärker oder schwächer mit ihren verschiedenen Hängen und Schwächen dem Grobstofflichen zustrebte.

Diese Ebene der feineren Grobstofflichkeit wurde bisher schon von vielen Menschen geschaut. Sie gehört also noch zur Grobstofflichkeit und ist geformt von den Wesenhaften, welche überall den Weg des Menschengeistes bereiten.

Das ist sehr wichtig für Euch zu wissen: Die Wesenhaften bereiten dem Menschengeiste, also damit auch der Menschenseele und ebenso dem Erdenmenschen, den Weg, den er gehen muß, ob er will oder nicht!

Diese Wesenhaften werden von dem Menschen beeinflußt und anscheinend auch gelenkt. Anscheinend aber nur; denn der eigentliche Lenker hierbei ist nicht der Mensch, sondern der Gotteswille, das eherne Schöpfungsgesetz, welches diese Abteilung der Wesenhaften an die Stelle setzte und in dem Schwingen des Gesetzes deren Wirken leitet.

Durch ähnliche Tätigkeit der Wesenhaften entstehen auch alle Gedankenformen. Hierbei ist aber wieder eine andere Abteilung und eine andere Art der Wesenhaften am Werke, die ebenfalls neben den ersteren in der feinen Grobstofflichkeit eine besondere Ebene entwickeln.

So entstehen dabei auch Landschaften, Dörfer und Städte. Schönes und Unschönes. Aber immer die verschiedenen Arten genau zusammengefügt. Also das Unschöne zum Unschönen, das Schöne zum Schönen, der Gleichart entsprechend.

Das sind die Orte, die Ebenen, in denen Ihr Euch noch bewegen müßt nach Eurem Erdentode, bevor Ihr in die Feinstofflichkeit eintreten könnt. Das Gröbste, irdisch Eurer Seele noch Anhängende wird hier abgestoßen und zurückgelassen. Nicht ein Stäubchen davon könnt Ihr mit in die Feinstofflichkeit nehmen. Es würde Euch zurückhalten, bis es abgefallen, also von Euch abgelebt ist im Erkennen.

So muß die Seele nach dem Erdentode langsam weiterwandern, Stufe um Stufe, also Ebene um Ebene erklimmen in andauerndem Erkennen durch das eigene Erleben dessen, was sie sich erwarb.

Mühsam ist der Weg, wenn Euch die Wesenhaften dunkle oder trübe Orte bauen mußten, je nach Eurem Wollen auf der Erde hier. Ihr selbst gebt immer die Veranlassung dazu. –

Nun wißt Ihr, was und wie die kleinen Wesenhaften für Euch unter Eurem Einflusse wirken: Es ist in dem Gesetz der Wechselwirkung! Die kleinen Wesenhaften weben damit Euer Schicksal! Sie sind die kleinen Webmeister, die für Euch schaffen, weil sie immer nur so weben, wie Ihr wollt durch Euer inneres Empfinden, ebenso durch Euer Denken und auch Euer Tun!

Doch sie sind deshalb trotzdem nicht in Eurem Dienst! –

Es sind allein drei Arten solcher Wesenhaften, die dabei beschäftigt sind. Die eine Art webt alle Fäden Eueres Empfindens, die zweite Art die Fäden Eures Denkens und die dritte Art die Fäden Eurer Handlungen.

Es ist dies nicht etwa nur ein Gewebe, sondern drei; aber sie sind verbunden miteinander und auch wiederum verbunden mit noch vielen anderen Geweben. Ein ganzes Heer ist dabei an der Arbeit. Und diese Fäden haben Farben, je nach ihrer Art. Aber so weit darf ich bei den Erklärungen noch gar nicht gehen, sonst kommen wir in für Euch noch Unfaßbares und würden nie ein Ende finden. Damit könntet Ihr kein klares Bild erhalten.

Bleiben wir also vorläufig noch bei dem Einzelmenschen. Von ihm aus gehen außer anderen Dingen drei Gewebe von verschiedenen Arten, weil sein Empfinden nicht auch immer gleich ist mit dem Denken, das Denken wiederum nicht immer in genauem Einklang steht mit seinem Tun! Außerdem sind die Fäden des Empfindens von ganz anderer Art; denn diese reichen in das Feinstoffliche und in das Geistige hinein und werden dort verankert, während die Fäden des Denkens nur in der feinen Grobstofflichkeit bleiben und dort abgelebt werden müssen.

Die Fäden des Handelns aber sind noch dichter und schwerer, sie werden deshalb dem Erdensein am nächsten stehend verankert, müssen also nach Abscheiden von der Erde zuerst durchwandelt und abgelebt werden, bevor eine Seele überhaupt weitergehen kann.

Ihr ahnt gar nicht, wie weit der Weg so mancher Seele schon ist, um nur erst in die Feinstofflichkeit zu gelangen! Vom Geistigen gar nicht zu sprechen.

Das alles nennt der Mensch in seiner Oberflächlichkeit kurz Jenseits und gibt sich auch damit zufrieden. Er schüttet in seiner Trägheit alles in einen Topf.

Es sind viele Seelen lange Zeit noch erdgebunden, weil sie an Fäden hängen, die dicht bei dieser schweren Grobstofflichkeit fest verankert sind. Die Seele kann erst davon loskommen, wenn sie sich darin freigelebt hat, das heißt, wenn sie in dem Durchwandernmüssen zur Erkenntnis kam, daß alle diese Dinge gar nicht den Wert oder die Wichtigkeit besitzen, die sie ihnen beigelegt hatte, und daß es nichtig und falsch gewesen war, für sie einst auf der Erde so viel Zeit zu verschwenden. Es dauert oft sehr lange, und es ist manchmal sehr bitter.

Viele Seelen werden unterdessen wieder aus der schweren Grobstofflichkeit angezogen, kommen abermals und immer wieder hier zur Erdeninkarnierung, ohne inzwischen in der Feinstofflichkeit gewesen zu sein. Sie mußten in der feinen Grobstofflichkeit bleiben, weil sie sich davon nicht so schnell lösen konnten. Die Fäden hielten sie zu fest darin. Und ein Hindurchschlüpfen in Schlauheit gibt es dabei nicht.

Es ist so vieles hier auf Erden für den Menschen möglich, was er nach seinem Abscheiden nicht mehr vermag. Er hängt dann fester im Gesetze dieser Schöpfung, alles unmittelbar erlebend, ohne daß eine schwerfällige grobstoffliche Hülle verzögernd dazwischen steht. Verzögern kann die Erdenhülle in ihrer dichten Schwerfälligkeit und Undurchlässigkeit, niemals aber verhindern. Es ist dadurch so manches für die Auslösung nur aufgeschoben, niemals aber etwas aufgehoben.

Alles wartet seiner, was der Mensch auf Erden hier empfand und dachte, auch die streng gerechten Folgen seines Tuns.

Wenn der Mensch empfindet, so werden die dabei entstehenden Fäden, welche wie kleine, der Erde entsprießende Saat erscheinen, von den kleinen Wesenhaften aufgenommen und gepflegt. Dabei hat, wie in der schweren Grobstofflichkeit, das Unkraut genau dieselbe sorgfältige Pflege wie die Edelsprossen. Sie entfalten sich und werden an der Grenze der feinen Grobstofflichkeit zum ersten Male verankert, um dann weitergehen zu können in die Hände andersartiger Wesenhafter, die sie durch die Feinstofflichkeit leiten. An deren Grenze wiederholt sich die Verankerung und Weiterleitung in das Wesenhafte, aus dem heraus sie dann das Geistige erreichen, wo sie von wieder anderer Art Wesenhaften ihre Endverankerung erhalten.

So ist der Weg des guten Wollens, welches aufwärts führt. Der Weg des üblen Wollens wird in der gleichen Weise abwärts geleitet.

Bei jeder Grenzverankerung verlieren diese Fäden eine bestimmte Artschicht, die sie zurücklassen, um in die andere Art weitergehen zu können. Auch das geht gesetzmäßig und den jeweiligen Arten der Ebenen genau entsprechend vor sich. Und alle diese Entwickelungen unterstehen der Tätigkeit der Wesenhaften!

Da das Empfinden guten Wollens seinen Ursprung in der Beweglichkeit des Geistes hat, werden dessen Fäden auch in das Geistige getragen. Sie ziehen von dort aus an der Seele, oder halten sie wenigstens, wenn diese noch in der feinen Grobstofflichkeit manches zu durchleben, abzulösen hat. Dadurch kann sie, wenn viele solcher Fäden im Geistigen verankert sind, nicht so schnell sinken und fallen wie eine Seele, die nur Fäden für die feine Grobstofflichkeit an sich trägt, weil sie geistig auf der Erde träge war, sich nur an die Grobstofflichkeit gebunden hatte und deren Genüsse als allein erstrebenswert betrachtete.

Die Seele, die von den Fäden ihres Wollens gezogen wird, sieht diese Fäden selbst ebensowenig wie der Mensch hier auf Erden, da sie immer etwas feiner geartet sind als die äußerste Hülle, in der sich die Seele jeweils noch bewegt. In dem Augenblicke aber, wo diese Hülle durch Ableben im Erkennen die gleiche Feinheit der dichtesten unter den noch bestehenden Fäden erreicht, und sie diese dadurch in der Gleichart der äußeren Hülle sehen könnte, sind sie auch bereits abgefallen als gelöst, so daß ein wirkliches Schauen solcher Fäden von der mit ihnen verbundenen Seele niemals eintritt. –

So stehen diese kleinen Wesenhaften irdisch gedacht im Dienst des Menschengeistes, weil sie nach der Art des bewußten oder unbewußten Wollens der Menschen ihre Ausführungen richten, und doch handeln sie in Wirklichkeit nur nach dem Gotteswillen, dessen Gesetz sie damit erfüllen!

Es liegt also lediglich eine scheinbare Beeinflussung durch den Menschengeist in dieser Tätigkeit. Der Unterschied zeigt sich nur darin, von welcher Seite aus es betrachtet wird.

Wenn ich bei den Vorträgen über die Wechselwirkung einst von Fäden sprach, die von Euch ausgehend abgestoßen und angezogen werden, so sahet Ihr bisher wohl nur ein Gewirr von Fäden bildhaft vor Euch. Es war aber nicht anzunehmen, daß diese Fäden Würmern gleich allein weiterlaufen würden, sondern sie müssen durch Hände gehen, geführt werden, und diese Hände gehören den darin wirkenden kleinen Wesenhaften, von denen Ihr bisher noch nichts wissen konntet.

Nun aber stehet das Bild lebendig geworden vor Euch. Stellt Euch vor, daß Ihr dauernd umgeben seid von diesen Wesenhaften, die Euch beobachten, jeden Faden sofort aufnehmen und dahin leiten, wohin er gehört. Doch nicht nur das, sondern sie verankern ihn und pflegen ihn bis zum Aufgehen der Saat, ja bis zur Blüte und zur Frucht, genau, wie in der schweren Grobstofflichkeit hier von Wesenhaften alle Pflanzensamen aufgezogen werden, bis Ihr dann die Früchte davon haben könnt.

Es ist dasselbe Grundgesetz, dasselbe Wirken, nur von anderen Arten der Wesenhaften ausgeführt, die, wie wir irdisch sagen würden, Spezialisten darin sind. Und so durchzieht das gleiche Weben, das gleiche Wirken, Saat, Aufgehen, Wachsen, Blühen und Früchte bringend, unter der Aufsicht und Pflege der Wesenhaften für alles die ganze Schöpfung, gleichviel, was und welcher Art es ist. Für jede Art ist auch das wesenhafte Wirken da, und ohne das wesenhafte Wirken würde es wiederum keine Arten geben.

So erstand aus dem Wirken der Wesenhaften heraus unter dem Antriebe des niedrigen Wollens der Menschen in der Verankerung der daraus entstandenen Fäden auch die sogenannte Hölle. Die Fäden des schlechten Wollens kamen dort zur Verankerung, zum Wachsen, Blühen, und trugen zuletzt auch entsprechende Früchte, die die Menschen entgegennehmen mußten, welche die Saat zeugten.

Deshalb herrscht in diesen Niederungen verzehrende Wollust mit ihren entsprechenden Stätten, Mordlust, Streit und alle Auswüchse menschlicher Leidenschaften. Alles aber entspringt durch dasselbe Gesetz, in dessen Erfüllung die kleinen Wesenhaften auch das märchenhaft Schöne der lichteren Reiche formen!

So lasse ich nun Bild auf Bild erstehen aus der Schöpfung, bis Ihr einen einheitlichen, großen Überblick erhaltet, der Euch nimmer wanken lassen wird auf Euren Wegen und Euch nicht verirren läßt, weil Ihr dann wissend seid. Es müßte derjenige schon von Grund aus ganz verdorben und verwerfenswert sich zeigen, welcher dann noch seinen Weg nicht nach den lichten Höhen richten wollte.

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus Band III)

 

Zitat des Monats September 2013

“ (…) Nun wollen wir endlich von Wesenskeimen sprechen, die wir uns als Ziel genommen hatten. Dem Geistkeime der Erdenmenschen in ihrem Werden nahe verwandt sind zuerst die kleinen Blumenelfen der Erde!

Diese erwachen für Euch gesehen in Erdenblumenkelchen. Doch es ist nicht so, wie Ihr es Euch denkt. Sie befinden sich zwar in den Blumenknospen, welche ihre gröbste Schutzhülle bis zu ihrem Erwachen bilden, aber es ist doch noch etwas anderes dabei.

In Wirklichkeit liegen sie weich gebettet in einer Euch irdisch nicht sichtbaren Schicht feiner, zarter Grobstofflichkeit. Gleichzeitig aber auch in einer Erdenblumenknospe. Die zarte, grobstoffliche Schicht durchzieht Euch unsichtbar nicht nur die Knospe, sondern die ganze Erde und deren Umgebung.

In dieser Schicht geht die eigentliche Entwickelung zum Bewußtwerden der Blumenelfen vor sich, während die irdische Blumenknospe nur der gröbste, äußere Schutz verbleibt, von dem die Blumenelfen trotz einer gewissen Verbindung ziemlich unabhängig sind.

Sie vergehen auch nicht mit dem Absterben der Blumen, sondern die Entwickelung geht für sie weiter in der helfenden Betreuung neuer Erdenblumen und zum Teil auch neuer Elfenkinder. Ihre Kraft erstarkt mit ihrem Können.

So geht es weiter, immer weiter, einem Punkte zu, der sie in Vollreife sich heben läßt zu einem anderen und neuen Wirkungsfelde; denn es ergeht dem Wesenskeime wie dem Geistkeime … beide stehen unter einem einheitlich sich auswirkenden Gottgesetze der Entwickelung!

Die kleinen Elfen sind auch nicht in ihrem Werden schutzlos der Gefahr preisgegeben, daß ihre Wohnungen schon als Knospe von Tieren gefressen oder von rücksichtsloser Menschenhand vernichtet werden könnten, wie es den grobstofflichen Anschein hat.

Wohl werden die Blumen von entwickelten Elfen betreut, aber nicht in jeder Blume wohnt ein Elfenkind, sondern nur in solchen, die besonders geschützt und den Gefahren unzugänglich sind, soweit man von Unzugänglichkeit sprechen kann. Auch werden sie bei nahender Gefahr sofort hinweggetragen, solange sie noch nicht bewußt geworden sind.

Ich erwähne die Blumenelfen zuerst, weil diese stets in den Schwingungen des Gotteswillens standen und noch stehen. Sie können von dem Menschenwillen nicht beeinflußt werden, sondern weben und atmen immer in den Schwingungen des Lichtes!

In dieser Tatsache ruht das Geheimnis, daß jede Blume, auch die einfachste, von Schönheit durchstrahlt ist; denn die Blumenelfen stehen im Licht! Sie haben in ihrer Zartheit weibliche Formen, und, weil sie im Lichte stehen, sind sie von märchenhafter Schönheit.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Aus dem Vortrag „Wesenskeime“)

Zitat des Monats April 2013

„Erst wenn ein Volk in der Entwickelung so weit gekommen war, daß es von dem Wirken alles Wesenhaften wußte, dann konnte es vom Geistigen erfahren, (…) und zuletzt auch von Gott!

Doch immer nur in einer Form, die es verständnisvoll hinausführte in höheres Begreifen durch dazu berufene Propheten, welche nie das Alte dabei stürzten. Sie bauten auf! Genau, wie es auch Christus Jesus selbst dann tat (…)

Auch die Germanen waren damals eng verbunden mit den Wesenhaften. Viele von ihnen vermochten sie zu schauen, zu erleben, so daß ihnen an deren wirklichem Bestehen keine Zweifel bleiben konnten, ebensowenig auch an deren Wirken. Sie sahen es und wußten es darum.

Es war ihnen die reinste Überzeugung, deshalb heilig.

Und an diesem damaligen Heiligtum rüttelte Bonifazius mit roher Faust! Er wollte den Germanen die Wahrheit solchen Wissens abstreiten und es als falsch erklären. An dessen Stelle wollte er ihnen die Formen seiner Christenlehre aufzwingen. Solche unwissende Art mußte den Germanen schon von vornherein den Zweifel bringen über die Wahrheit dessen, was er ihnen kündete, mußte ihnen jedes Vertrauen dazu nehmen.

Er hätte ihnen die Wahrheit ihres Wissens bestätigen sollen und sie dann erklärend weiter führen in die höheren Erkenntnisse! Aber da fehlte es ihm selbst am Schöpfungswissen. Er zeigte dieses Unwissen über das Weben in der Schöpfung nur zu deutlich, wenn er Wotan und die anderen von den Germanen als wirkende Götter angesehenen Wesenhaften mit Irrglauben und als nicht bestehend bezeichnete. Wenn sie auch keine Götter sind, so sind sie doch bestehend durch Gottes Kraft und in der Schöpfung wirkend.

(…)

Ein Mensch, der in Reinheit nur im Wesenhaften wissend steht und lebt, ist in der Schöpfung höher einzuschätzen als einer, der in nur angelerntem Christenglauben steht und über das Wesenhafte lächelt als Märchen oder Sagen, der also unwissend darüber ist und dadurch niemals wahren Halt bekommt, während der andere noch seine vollen Aufstiegsmöglichkeiten hat in starker, ungetrübter und nicht untergrabener Aufstiegssehnsucht.

Er kann bei gutem Wollen innerhalb weniger Tage lebendig hineinwachsen in die geistigen Erkenntnisse und das geistige Erleben, weil er unter sich den festen Boden nicht verlor.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag „Das Gotterkennen“)


Zitat des Monats Februar 2013

INSTINKT DER TIERE

Bewundernd stehen die Menschen oft vor den instinktiven Handlungen der Tiere. Sie schreiben den Tieren einen besonderen Sinn zu, der den Menschen entweder vollständig abgeht oder den sie verkümmern ließen.

Unerklärlich ist den Menschen, wenn sie zum Beispiel beobachten, daß ein Pferd, ein Hund oder auch irgendein anderes Tier bei einem gewohnten, vielleicht täglich genommenen Wege plötzlich an einer bestimmten Stelle sich sträubt weiterzugehen, und wenn sie dann erfahren müssen, daß kurz darauf gerade an dieser Stelle ein Unglück geschah.

Oft schon ist dadurch einem oder mehreren Menschen das Leben gerettet worden. Es gibt deren so viele Fälle, die allgemein bekanntgegeben wurden, daß hier nicht besonders darauf eingegangen zu werden braucht.

Instinkt, unbewußtes Vorempfinden hat die Menschheit diese Eigenschaften des Tieres benannt. Sobald sie einmal einen Namen für eine Sache hat, so ist sie dann im allgemeinen schon befriedigt, denkt sich irgend etwas dabei und findet sich damit ab, gleichviel, ob ihr Denken darüber nun richtig ist oder nicht. So auch hier.

Der Grund für derartige Handlungen des Tieres ist aber ein ganz anderer. Das Tier besitzt weder die Eigenschaft noch die Fähigkeit dessen, was der Mensch unter Instinkt versteht! Es gehorcht bei diesen Vorgängen lediglich einer Warnung, die ihm gegeben wird. Diese Warnungen vermag das Tier ganz gut zu schauen, während sie aber nur von wenigen der Menschen beobachtet werden können.

Wie ich schon in einem früheren Vortrage erklärte, kommt die Tierseele nicht aus dem Geistigen wie der Mensch, sondern aus dem Wesenhaften. Aus dem wesenhaften Teile der Schöpfung kommen auch die Elementarwesen: Gnomen, Elfen, Nixen usw., die ihr Wirken in dem Teile haben, den die Menschen durchweg Natur nennen, also Wasser, Luft, Erde, Feuer. Ebenso solche, die sich mit der Entwickelung und dem Wachsen der Steine, Pflanzen und anderem mehr beschäftigen. Diese alle sind aber aus einer anderen Abteilung des Wesenhaften als die Tierseelen. Doch ihre beiderseitige verwandtschaftliche Gleichart des Ursprunges bringt die größere gegenseitige Erkennungsmöglichkeit mit sich, so daß ein Tier diese wesenhaften Kreaturen unbedingt besser erkennen muß, als es der Mensch vermag, dessen Ursprung im Geistigen liegt.

Die Elementarwesen wissen nun genau, wo und wann eine Veränderung in der Natur erfolgt, wie Erdrutsche, Bergstürze, Umbrechen eines Baumes, Nachgeben des Erdbodens durch Unterwühlung des Wassers, Dammbrüche, Hervorbrechen des Wassers, Ausbrechen des Feuers aus der Erde, Sturmfluten, Erdbeben und was alles sonst noch dazu gehört, da sie selbst damit beschäftigt sind und diese Veränderungen, die von den Menschen Unglücksfälle und Katastrophen genannt werden, vorbereiten und herbeiführen.

Ist nun ein derartiger Vorgang unmittelbar zu erwarten, so kann es geschehen, daß ein daherkommendes Tier oder ein Mensch von diesen Elementarwesen gewarnt wird. Sie stellen sich ihm in den Weg und suchen durch Schreien und heftige Bewegungen oder auch durch plötzliche Gefühlseinwirkungen zur Umkehr zu veranlassen; das Tier erschrickt, sträubt die Haare und weigert sich energisch, weiterzugehen, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit, so daß oft selbst das bestgezogene Tier seinem Herrn ausnahmsweise den Gehorsam versagt. Aus diesem Grunde das auffallende Benehmen des Tieres in solchen Fällen. Der Mensch aber sieht diese Elementarwesen nicht und geht dadurch oft in die Gefahr hinein, in der er umkommt oder schwer beschädigt wird.

Deshalb sollte der Mensch die Tiere mehr beachten, damit er sie verstehen lernt. Dann wird das Tier wirklich ein Freund des Menschen werden; denn es vermag Lücken auszufüllen und sich dadurch dem Menschen noch viel nützlicher zu machen als bisher.

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus Band III)

Zitat des Monats Januar 2013

„Es gibt viele Menschen, die zum Wissen vom Bestehen der sogenannten astralen Dinge gekommen sind. Aber sie kennen weder deren tatsächlichen Zweck noch den wirklichen Vorgang des Entstehens.
Die bisher von astralen Dingen Wissenden betrachteten alles wiederum nur von sich aus gesehen und deshalb als von der schweren Grobstofflichkeit ausgehend erstanden. In den meisten Fällen sehen sie darin Abbilder der schweren Grobstofflichkeit, weil auch jede Pflanze, jeder Stein, überhaupt alles schwere Grobstoffliche in der Astralwelt anscheinend sein Abbild hat.
Es sind dies aber nicht Abbilder, sondern Vorbilder der Dinge in der schweren Grobstofflichkeit, ohne die sich in der schweren Grobstofflichkeit überhaupt nichts formen würde noch könnte! Darin liegt der Unterschied.
Man könnte dieses Feld der mittleren Grobstofflichkeit nach irdischen Begriffen am besten die Werkstatt der Modelle nennen. Wie ein Künstler vorher ein Modell formt, so ersteht der sogenannte Astralkörper vor dem schweren Erdenkörper. Nun ist in der Schöpfung nichts, was wie bei dem Erdenmenschen nur einem derartigen Zwecke dienen würde, um dann zur Seite gestellt zu werden, sondern alles, auch das anscheinend Geringste, hat in der Schöpfung einen vielseitigen Notwendigkeitswert.
Jedes einzelne gehört im Wirken der Wesenhaften als notwendiges Stück zum Ganzen. Es wird auch einheitlich vom Ganzen und mit dem Ganzen durchflutet und durchpulst.
So hat also jedes Stück auf der Erde, sogar die Erde selbst, ein mitwirkendes Modell. Manche Sehendürfende nennen es den »Schatten«, andere, wie schon gesagt, »Astralkörper«. Es gibt dafür auch noch weitere weniger bekannte Bezeichnungen, die alle aber dasselbe benennen. Keine davon trifft jedoch das Richtige, weil es wieder von der falschen Seite aus betrachtet wurde, während von der Entstehung überhaupt kein Wissen vorhanden ist.
Es gibt nichts auf der Erde, was die kleinen Wesenhaften nicht schon vorher in der mittleren Grobstofflichkeit bereits und noch viel schöner, vollendeter geformt hätten!
Alles, was in der schweren Grobstofflichkeit geschieht, sogar die Fertigkeit der Handwerker, das Schaffen der Künstler usw. ist nur der schon vorausgegangenen Tätigkeit der kleinen Wesenhaften entnommen, die das und noch viel mehr bereits in der mittleren und feineren Grobstofflichkeit fertig haben. Es ist dies alles dort sogar noch weit formvollendeter, weil die Wesenhaften unmittelbar in den Gesetzen des Gotteswillens wirken, der vollkommen ist und deshalb auch nur Formvollendetes zum Ausdruck bringen kann.
Jede Erfindung, selbst die überraschendste, ist nur Entlehnung von bereits in anderen Ebenen durch die Wesenhaften betriebenen Dingen, deren noch sehr viele zum Schöpfen für die Menschen bereitstehen, um sie hier auf Erden in die schwere Grobstofflichkeit übertragen zu können.
Und doch ist trotz der für ernste, aber nur demutsvolle Sucher so leicht erreichbaren Vorbilder hier auf Erden durch den Verstand wieder viel verbogen worden, weil bei den dazu Begnadeten in den meisten Fällen die zu reinem Schöpfen erforderliche Demut fehlte, und außerdem die Erdbewohner in ihrem alles hemmenden Dünkel die Gottgesetze in der Schöpfung bisher nicht beachteten. Erst in genauer Kenntnis derselben wird das Erfinden oder, richtiger ausgedrückt, das Finden in den anderen Ebenen und damit auch das richtige Übertragen in die schwere Grobstofflichkeit dieser Erde viel leichter und genauer werden als bisher, auch viel weitgehender.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag „In der grobstofflichen Werkstatt der Wesenhaften“)

Zitat des Monats Dezember 2012

„Wie sonderbar ist es doch, daß ein jeder Mensch, welcher das Weihnachtsfest so richtig ausnahmsweise einmal auf sich wirken lassen will, versucht, sich dabei in die Kindheit zu versetzen!
Das ist doch deutlich genug als ein Zeichen dafür anzusehen, daß er gar nicht fähig ist, als ein Erwachsener das Weihnachtsfest mit der Empfindung zu erleben! Es ist Beweis dafür, daß er etwas verloren hat, was er als Kind besaß! Warum gibt das den Menschen nicht zu denken!
Wieder ist es Geistesträgheit, die sie daran hindert, sich mit diesen Dingen ernstlich zu befassen. »Das ist für Kinder«, denken sie, und die Erwachsenen haben dazu gar keine Zeit! Sie müssen Ernsteres durchdenken.
Ernsteres! Mit diesem Ernsteren meinen sie nur die Jagd nach Erdendingen, also Arbeit des Verstandes! Der Verstand drängt schnell Erinnerungen weit zurück, um nicht den Vorrang zu verlieren, wenn der Empfindung einmal Raum gegeben wird!
In allen diesen anscheinend so kleinen Tatsachen würden die größten Dinge zu erkennen sein, wenn der Verstand nur Zeit dazu gewährt. Aber er hat die Oberhand und kämpft darum mit aller List und Tücke. Das heißt, nicht er, sondern in Wirklichkeit kämpft das, was ihn als Werkzeug nützt und hinter ihm sich birgt: das Dunkel!
Es will das Licht nicht finden lassen in Erinnerungen. Und wie der Geist darnach verlangt, das Licht zu finden, neue Kraft aus ihm zu schöpfen, erkennt Ihr daran, daß mit den Erinnerungen an des Kindes Weihenacht auch eine unbestimmte, fast wehe Sehnsucht erwacht, die viele Menschen vorübergehend weich zu stimmen fähig ist.
Dieses Weichstimmen könnte der beste Boden zum Erwachen werden, wenn er genützt würde, sofort und auch mit aller Kraft! Aber leider kommen die Erwachsenen dabei nur noch in Träumereien, wobei die aufsteigende Kraft vergeudet wird, verspielt. Und in den Träumereien geht auch die Gelegenheit vorüber, ohne Nutzen bringen zu können oder verwendet worden zu sein.
Selbst wenn so mancher Mensch dabei einige Tränen fließen läßt, er schämt sich derer, sucht sie zu verbergen, rafft sich auf mit einem körperlichen Ruck, in dem so oft ein unbewußter Trotz erkennbar wird.
Wie vieles könnten Menschen bei dem allem lernen. Nicht umsonst webt sich in die Erinnerungen an die Kindheit eine leise Wehmut mit hinein. Es ist das unbewußte Nachempfinden, daß etwas verloren ist, was eine Leere hinterlassen hat, Unfähigkeit, noch kindlich zu empfinden.
Ihr aber habt doch sicher oft bemerkt, wie herrlich und erfrischend jeder Mensch allein durch seine Gegenwart im stillen wirkt, dem aus den Augen hier und da ein kindlich Leuchten springt.
Der Erwachsene darf nicht vergessen, daß das Kindliche nicht kindisch ist. Nun wißt Ihr aber nicht, woher das Kindliche so wirken kann, was es überhaupt ist! Und warum Jesus sagte: »Werdet wie die Kinder!«
Um zu ergründen, was kindlich ist, müßt Ihr erst klar darüber sein, daß das Kindliche durchaus nicht an das Kind an sich gebunden ist. Ihr kennt doch sicherlich selbst Kinder, denen das eigentlich schöne Kindliche fehlt! Es gibt also Kinder ohne Kindlichkeit! Ein boshaftes Kind wird nie kindlich wirken, ebensowenig ein ungezogenes, eigentlich unerzogenes!
Daraus ergibt sich klar, daß Kindlichkeit und Kind zwei für sich selbständige Dinge sind.
Das, was auf Erden kindlich heißt, ist ein Zweig der Wirkung aus der Reinheit! Reinheit in höherem, nicht nur irdisch-menschlichem Sinne. Der Mensch, welcher im Strahl göttlicher Reinheit lebt, welcher dem Strahl der Reinheit in sich Raum gewährt, hat damit auch das Kindliche erworben, sei es nun noch im Kindesalter oder schon als ein Erwachsener.
Kindlichkeit ist Ergebnis der inneren Reinheit, oder das Zeichen, daß sich ein solcher Mensch der Reinheit ergeben hat, ihr dient. Das sind ja alles nur verschiedene Ausdrucksarten, in Wirklichkeit aber immer dasselbe.
Also nur ein in sich reines Kind kann kindlich wirken, und ein Erwachsener, der Reinheit in sich hegt. Deshalb wirkt er erfrischend und belebend, erweckt auch Vertrauen!
Und wo die wahre Reinheit ist, kann auch die echte Liebe Einzug halten; denn die Gottesliebe wirkt im Strahl der Reinheit. Der Strahl der Reinheit ist ihr Weg, auf dem sie schreitet. Sie wäre nicht imstande, einen anderen zu gehen.
Wer nicht den Strahl der Reinheit in sich aufgenommen hat, zu dem kann sich niemals der Strahl der Gottesliebe finden!
Seid dessen immer eingedenk und bringt als Weihnachtsgabe Euch den festen Vorsatz, der Reinheit sich zu öffnen, daß zum Feste des Strahlenden Sternes, das das Fest der Rose in der Gottesliebe ist, der Strahl der Liebe auf dem Weg der Reinheit zu Euch dringen kann!
Dann habt Ihr dieses Fest der Weihenacht so recht gefeiert, wie es nach dem Willen Gottes ist! Ihr bringt damit den wahren Dank für Gottes unfaßbare Gnade, die er mit der Weihenacht der Erde immer wieder gibt!“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag „Weihnachten“)

Zitat des Monats November 2012

„Es gibt nur einen Schöpfer, einen Gott, und deshalb auch nur eine Kraft, die alles Seiende durchströmt, belebt und fördert!
Diese reine, schöpferische Gotteskraft durchfließt fortwährend die ganze Schöpfung, liegt in ihr, ist untrennbar von ihr. Überall ist sie zu finden: in der Luft, in jedem Wassertropfen, in dem wachsenden Gestein, der strebenden Pflanze, dem Tier und natürlich auch dem Menschen. Es gibt nichts, wo sie nicht wäre.
Und wie sie alles durchflutet, so durchströmt sie auch ohne Unterlaß den Menschen. Dieser ist nun derart beschaffen, daß er einer Linse gleicht. Wie eine Linse die sie durchströmenden Sonnenstrahlen sammelt und konzentriert weiterleitet, so daß die wärmenden Strahlen auf einen Punkt vereinigt sengen und zündend Feuer entflammen, so sammelt der Mensch durch seine besondere Beschaffenheit die durch ihn strömende Schöpfungskraft durch seine Empfindung und leitet sie konzentriert weiter durch seine Gedanken.
Je nach der Art dieses Empfindens und der damit zusammenhängenden Gedanken lenkt er also die selbsttätig wirkende schöpferische Gotteskraft zu guter oder zu böser Auswirkung!
(…)
Das geschieht in aller Einfachheit und Schlichtheit! Dazu bedarf es keiner Gelehrsamkeit, nicht einmal des Lesens und des Schreibens. Es ist jedem von Euch in gleichem Maße gegeben! Darin besteht kein Unterschied.
Wie ein Kind spielend an dem Schalter einen elektrischen Strom einzuschalten vermag, der ungeheuere Wirkungen ausübt, so ist es Euch geschenkt, durch Euere einfachen Gedanken göttliche Kraft zu lenken.
Ihr könnt Euch darüber freuen, könnt darauf stolz sein, sobald Ihr es benützt zum Guten! Aber zittert, wenn Ihr es nutzlos vergeudet oder gar zu Unreinem verwendet! Denn den in der Schöpfung ruhenden Gesetzen der Wechselwirkung könnt Ihr nicht entgehen. Und hättet Ihr Flügel der Morgenröte, die Hand des Herrn, dessen Kraft Ihr damit mißbrauchet, würde Euch durch diese selbsttätig arbeitende Wechselwirkung treffen, wo Ihr Euch auch verbergen wolltet.
Das Böse wird mit der gleichen reinen, göttlichen Kraft bewirkt wie das Gute!
Und diese jedem freigestellte Art der Verwendung dieser einheitlichen Gotteskraft birgt die Verantwortung in sich, der niemand zu entgehen vermag. Deshalb rufe ich jedem Suchenden zu:
»Halte den Herd Deiner Gedanken rein, Du stiftest damit Frieden und bist glücklich!«
(…)
Jeden Augenblick könnt Ihr den Weg zur Höhe beginnen und Vergangenes gutmachen, was es auch sei! Macht weiter nichts, als an den Vorgang der Euch stets durchströmenden reinen Gotteskraft zu denken, dann scheut Ihr selbst davor zurück, diese Reinheit in schmutzige Kanäle übler Gedanken zu leiten, weil Ihr ohne jede Anstrengung auf gleiche Weise das Höchste und Edelste erreichen könnt. Ihr braucht ja nur zu lenken, die Kraft wirkt dann allein in der von Euch gewollten Richtung.
Ihr habt damit das Glück oder das Unglück in eigener Hand. Hebt deshalb stolz das Haupt und frei und kühn die Stirn. Das Übel kann nicht nahen, wenn Ihr es nicht ruft! Wie Ihr es wollt, so wird es Euch geschehen!“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag „Verantwortung“)

Zitat des Monats Oktober 2012

„Ich will versuchen, hier einmal ein klares Bild zu geben. Ein Mensch empfindet zum Beispiel Neid. Gewöhnlich sagt man: »Es steigt Neid in ihm auf!« Das ist zuerst ein Allgemeinempfinden, dem Menschengeiste oft sogar nicht klar bewußt. Diese Empfindung aber, noch gar nicht in bestimmte Gedanken gekleidet, also noch nicht bis zum Gehirn »aufgestiegen«, ist es schon, welche den Schlüssel in sich trägt, der allein die Fähigkeit hat, den Anschluß an die »lebendige Kraft« zu geben, die Brücke dahin zu bilden.

Sofort fließt dann soviel von der in der Schöpfung ruhenden »lebendigen Kraft« in die betreffende Empfindung über, wie deren Aufnahmefähigkeit ist, die durch die jeweilige Stärke der Empfindung bedingt wird. Dadurch erst wird die menschliche, das heißt »durchgeistete« Empfindung in sich selbst lebendig und erhält die gewaltige Zeugungsfähigkeit (nicht Erzeugungskraft) in der feinstofflichen Welt, die den Menschen zum Herrn unter allen Kreaturen macht, zur obersten Kreatur in der Schöpfung. Dieser Vorgang läßt ihn aber auch einen riesenhaften Einfluß auf die ganze Nachschöpfung ausüben und bringt damit … persönliche Verantwortung, die außer ihm keine Kreatur in der Nachschöpfung haben kann, da nur der Mensch die dafür maßgebende Fähigkeit besitzt, die in der Beschaffenheit des Geistes ruht.

Und nur er allein trägt in der ganzen Nachschöpfung in seinem innersten Kerne Geist und erhält als solcher deshalb auch allein Verbindung mit der in der Nachschöpfung ruhenden obersten lebendigen Kraft. (…)

Doch zurück zu der Empfindung. Die so erstarkte Empfindung eines Menschen zeugt nun in weiterer Abstufung unmittelbar selbsttätig ein Gebilde, das die Art der Empfindung ganz genau verkörpert! In diesem Falle also den Neid. Das Gebilde steht im Anfang in, dann neben seinem Erzeuger, mit diesem durch einen Ernährungsstrang verbunden. Gleichzeitig aber nimmt es selbsttätig sofort unter der Wirkung des Gesetzes der Anziehung der Gleichart Fühlung mit dem Sammelorte gleicher Arten von Gebilden und erhält von dort starken Zustrom, der mit dem jungen Gebilde nunmehr die feinstoffliche Umgebung des betreffenden Menschen gibt.

Unterdessen steigt die Empfindung höher bis zu dem Gehirn und erregt hier gleichartige Gedanken, die sich das Ziel scharf prägen. So werden die Gedanken zu Kanälen oder Straßen, auf denen die Gebilde einem ganz bestimmten Ziele zutreiben, um dort zu schaden, wenn sie Boden dazu finden.

Hat aber der Mensch, der als Ziel davon betroffen werden soll, in sich nur reinen Boden, also reines Wollen, so bietet er für diese Gebilde keine Angriffsfläche, keinen Verankerungsgrund. Aber damit werden sie nicht etwa wieder unschädlich, sondern irren einzeln weiter oder vereinigen sich mit den Gleicharten in deren Sammelstellen, die man »Ebenen« nennen kann, da sie ja dem Gesetze ihrer geistigen Schwere unterworfen sind und deshalb bestimmte Ebenen bilden müssen, die immer nur gleiche Arten zulassen und festhalten können.

Damit bleiben sie aber allen den Menschengeistern unbedingt gefährlich, die nicht genügend Reinheit starken Wollens zu dem Guten in sich tragen, und bringen schließlich auch ihren Erzeugern zuletzt das Verderben, da sie stets mit diesen in Verbindung bleiben und durch den Ernährungsstrang dauernd neue Neid-Energien auf sie zurückfließen lassen, die die Gebilde selbst aus der Ansammlung der Zentralen erhalten.

Dadurch hat es ein solcher Erzeuger nicht leicht, sich wieder reineren Empfindungen hinzugeben, weil er durch das auf ihn Zurückfließen von Neid-Energien daran sehr stark behindert bleibt. Es reißt ihn immer wieder davon ab. Er wird gezwungen, für den Aufstieg weit mehr Anstrengungen aufzubringen als ein Menschengeist, der nicht solcherart behindert ist. Und nur durch dauernd reines Wollen verkümmert ein Ernährungsstrang des Übels nach und nach, bis er zuletzt vertrocknend kraftlos abfällt.

Das ist Befreiung des Erzeugers solchen Übels, vorausgesetzt, daß sein Gebilde bis dahin keinen Schaden angerichtet hat; denn dann treten sofort neue Bindungen in Kraft, die auch gelöst sein wollen.

Zu einer Lösung solcher Fäden bedarf es dann unbedingt einer nochmaligen Wegkreuzung im Diesseits oder Jenseits mit den von dem Übel geschädigten Personen, bis dabei die Erkenntnis und Verzeihung kommt. Die Folge ist, daß ein Aufstieg des Erzeugers solcher Gebilde nicht vor dem Aufstiege der dadurch Betroffenen vor sich gehen kann. Die Verbindungs- oder Schicksalsfäden halten ihn zurück, solange keine Lösung durch Wiedergutmachung und Verzeihung sich ergibt.

Doch das ist noch nicht alles! Dieses Empfindungswollen hat unter der Verstärkung der lebenden »Kraft« noch eine weitaus größere Auswirkung; denn es bevölkert nicht nur die feinstoffliche Welt, sondern es greift auch in die Grobstofflichkeit ein. Aufbauend oder verheerend!

Dabei sollte der Mensch endlich erkennen, was er schon Unsinniges angerichtet hat, anstatt zum Segen dieser Nachschöpfung und aller Kreaturen seine Pflichten zu erfüllen, die ihm die Fähigkeiten seines Geistes geben. Der Mensch fragt oft, warum der Kampf in der Natur sich zeigt, und doch richtet sich in der Nachschöpfung das Wesenhafte … nach der Art der Menschen! (…) – Gehen wir aber weiter:

Die Erzeugnisse des Empfindungswollens menschlichen Geistes, die vorerwähnten Gebilde, hören aber nach der Loslösung von ihrem Erzeuger nicht auf zu sein, sondern bestehen selbständig weiter, solange sie Nahrung von den ihrer Art gleichgesinnten Menschengeistern erhalten! Es braucht nicht ihr Erzeuger selbst zu sein. Sie suchen Gelegenheit, sich diesem oder jenem dazu bereiten Menschen oder auch nur in der Abwehr schwachen Menschen anzuhängen. Sie sind in üblem Sinne die Dämonen, entstanden aus Neid, Haß und allem Ähnlichen. In gutem Sinne sind es aber wohltätige Wesen, die nur liebend Frieden stiften und den Aufstieg fördern.

Bei allen diesen Vorgängen ist eine irdisch sichtbare Handlung der Menschen durchaus nicht notwendig, sie fügt nur weitere Ketten oder Fäden hinzu, die auf der grobstofflichen Ebene abgelöst werden müssen und eine Wiederinkarnierung nötig machen, wenn die Ablösung in einem Erdenleben nicht geschehen kann.

Diese Gebilde des menschlichen Empfindungswollens haben in sich Kraft, weil sie aus geistigem Wollen in der Verbindung mit der »neutralen Hauptkraft« erstehen und, was das Wichtigste ist, weil sie dadurch bei ihrer Bildung von dem Wesenhaften mit in sich aufnehmen, das ist die Beschaffenheit, aus der die Gnomen usw. sich entwickeln.

Das Wollen eines Tieres kann das nicht vollbringen, weil die Tierseele nichts Geistiges in sich hat, sondern nur Wesenhaftes. Es ist also ein Vorgang, der nur bei den Gebilden des menschlichen Empfindungswollens sich vollzieht, der deshalb starken Segen bringen muß bei gutem Wollen, aber unberechenbares Unheil durch ein übles Wollen, da ein wesenhafter Kern solcher Gebilde eigene Triebkraft in sich trägt, verbunden mit Einwirkungsfähigkeit auf alles Grobstoffliche. Und damit wächst nun die Verantwortung des Menschengeistes in das Ungeheuere. Sein Empfindungswollen schafft je nach seiner Art die gutwollenden Wesen wie auch die Dämonen.

Beides sind lediglich Produkte der Fähigkeit des Menschengeistes in der Nachschöpfung. Ihr selbsttätig treibender und damit unberechenbar wirkender Kern entstammt aber nicht der Wesenhaftigkeit mit Willensfähigkeit, aus der die Tierseelen kommen, sondern einer Abstufung davon, die keine eigene Willensfähigkeit besitzt. (…)

So weit also greift das Wirken des Menschengeistes. Seht Euch die Menschen nun einmal heute daraufhin richtig beobachtend an, und Ihr könnt Euch denken, welches Unheil sie schon angerichtet haben. Namentlich wenn dabei die weiteren Folgen der Tätigkeit dieser lebendigen Gebilde bedacht werden, die ja auf alle Kreaturen losgelassen sind! Es ist wie mit dem Stein, der, einmal aus der Hand geflogen, der Kontrolle und dem Willen des Schleuderers entzogen ist. -„

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag „Im Reiche der Dämonen und Phantome“)

„Deshalb muß allen wahrhaft Suchenden immer wieder zugerufen werden: »Achtet auf die Reinheit Euerer Gedanken!« Setzt Euere ganzen Kräfte dafür ein. Ihr könnt nicht ahnen, was Ihr damit schafft. Es liegt etwas Gewaltiges darin! Wie starke Kämpfer könnt Ihr damit wirken, Bahnbrecher für das Licht und damit für Befreiung Euerer Mitmenschen aus den Schlinggewächsen der Giftfelder in der Welt der Gedankenformen.

Wenn einem Menschen jetzt die Binde von den Augen genommen würde, so daß er in die nächste feinstoffliche Umgebung schauen kann, würde er zuerst erschreckt ein wildes Durcheinander sehen, das ihm bange machen könnte. Aber nur so lange, bis er die Kraft erkennt, die in ihm ruht, mit der er wie mit einem scharfen Schwert sich freie Bahn zu schaffen fähig ist. Mühelos, nur durch sein Wollen.

In hunderttausenden Verschiedenheiten sieht er die Gedankenformen, alle möglichen und für irdische Augen oft unmöglichen Gestaltungen. Jede einzelne aber scharf ausgeprägt genau das zeigend und lebend, was das eigentliche Wollen bei Zeugung des Gedankens gewesen ist. Ungeschminkt, aller künstlichen Bemäntelung bar.

Aber trotz der tausenderlei Arten erkennt man mit der Zeit sofort das Wesen jeder Gedankenform, das heißt, man weiß, wohin sie trotz verschiedener Gestaltungen gehören. Genau wie man einen Menschen vom Tier durch das Gesicht zu unterscheiden vermag oder auch sogar die verschiedenen Menschenrassen an bestimmten Merkmalen des Gesichtes erkennt, genau so haben die Gedankenformen ganz bestimmte Ausdrücke, die klar darauf hinweisen, ob die Form zum Haß, zum Neid, zur Lüsternheit oder zu irgendeiner anderen Grundklasse gehört.

Jede dieser Grundklassen hat ihren bestimmten Stempel, der den einzelnen Gedankenformen als Grundlage ihrer von ihnen verkörperten Eigenschaften aufgedrückt ist, gleichviel, welche äußere Gestaltung diese Formen durch den zeugenden Gedanken angenommen haben. So ist also trotz groteskester Verunstaltungen einer Form zu gräßlichsten Mißbildungen sofort zu erkennen, zu welcher Grundart sie gehört. Mit dieser Erkenntnis hört auch das anscheinend wilde Durcheinander auf, als solches zu erscheinen.

Man sieht die unverrückbare Ordnung und Strenge der die ganze Schöpfung durchströmenden Grundgesetze, die, wenn man sie kennt und sich ihrem Lauf anschmiegend fügt, unabsehbaren Schutz gewähren und großen Segen bringen.

Wer sich diesen Gesetzen aber entgegenstellt, der wird natürlich angegriffen und erfährt, wenn er nicht umgeworfen und zermalmt wird, mindestens scharfe Abschleifungen, die ihn unter Schmerzen und bitteren Erfahrungen selbst so lange umformen, bis er in die Strömung dieser Gesetze paßt und kein Hindernis mehr bedeutet. Erst dann kann er mit emporgetragen werden.

Diese Gedankenformen senden ihre Wirkungen nicht nur auf die Menschheit zurück, sondern sie greifen weiter; denn in die gleiche feinstoffliche Welt der näheren Umgebung gehört auch der größte Teil der Naturwesen. Wer sich einmal mit der Tatsache abgefunden hat, daß alles lebt und damit auch alles in Formen ist, ob es irdisch sichtbar oder nicht sichtbar erscheint, dem wird es kein schwerer Schritt sein, sich vorzustellen, daß auch Elementarkräfte geformt sind.

Zu diesen gehören die schon von vielen – früher mehr als jetzt – geschauten Gnomen, Elfen, Sylphen, Nixen usw., Erd-, Luft-, Feuer- und Wasserwesen. Sie werden beeinflußt von den Gedankenformen, wodurch auch wiederum viel Heil oder Unheil entsteht. Und so geht es weiter. Eins greift in das andere, wie bei dem Räderwerk eines bis zur höchsten Kunst vollendeten Mechanismusses.

Inmitten all dieses Getriebes aber steht der Mensch! Ausgerüstet mit den Mitteln, die Art der Gewebe anzugeben, die aus dem Wirken in der Schöpfung hervorgehen sollen, das Räderwerk nach verschiedenen Richtungen hin einzustellen.

Seid Euch dieser unermeßlichen Verantwortung bewußt; denn alles spielt sich nur in dem eigenen Kreise Eueres Erdenbannes ab. Darüber hinaus geht nach der weisen Einrichtung des Schöpfers nichts, sondern es kommt nur auf Euch selbst zurück. Ihr vermögt das Dies- und Jenseits der Erde zu vergiften durch Euer Wünschen, Denken und Wollen, oder auch reinigend emporzuheben, dem Lichte zu. Deshalb werdet Lenker des Geschickes, das nach oben führt, durch Reinheit Euerer Gedanken!“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag „Gedankenformen“)