Abd-ru-shin

Oskar Ernst Bernhardt wurde 1875 in Bischofswerda (Sachsen) geboren. Er schlug zunächst eine kaufmännische Laufbahn ein und unternahm ausgedehnte Reisen, bevor er sich der Schriftstellerei zuwandte. In der Folge war er mit Reisebeschreibungen, Erzählungen und Bühnenwerken, die er teilweise unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte, durchaus erfolgreich.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs drängte es ihn zunehmend, anderen Menschen sein Wissen um den geistigen Aufbau der Welt und die tieferen Zusammenhänge, das er aus sich schöpfen konnte, zu vermitteln. So veröffentlichte er von 1923 – 1937 nach und nach jene Vorträge, die von ihm selbst als Gralsbotschaft „Im Lichte der Wahrheit“ zusammengefasst wurden. Zu diesem Zweck wählte er in Erinnerung eines früheren Erdenlebens den Namen „Abd-ru-shin“. 1928 ließ er sich auf dem Vomperberg in Tirol nieder und begründete hier die „Gralssiedlung“, die als vorbildliche Lebensgemeinschaft Gleichgesinnter gedacht war.

Da Abd-ru-shin – wohl auch aufgrund seiner mutigen und kompromisslosen Aussagen – dem Hitlerregime ein Dorn im Auge war, wurde er 1938 sofort nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus in Österreich verhaftet und erhielt unter ständiger Kontrolle der Gestapo mit seiner Familie einen Zwangsaufenthalt in Schlesien und später im Erzgebirge. In der Folge dieser Maßnahmen verstarb Abd-ru-shin 1941.