Herbstzeitlos

Überall auf den Wiesen blühen nun die Herbstzeitlosen! Colchicum autumnale, benannt nach der Kolchis, der Heimat der Medea am Fuß des Kaukasus…

Herbstzeitlose Kopfzeile

Jetzt geht wieder die Herbstzeit los – ist das der Sinn hinter dem sprechenden deutschen Namen dieser besonders markanten und auffallenden Blume?

Oder will der Name ausdrücken, dass man im Herbst wieder „zeitlos“ wird, im Gegensatz zur sommerlichen Urlaubszeit mit ihren noch langen, der Erholung und Muße gewidmeten Tagen, während mit dem Schulbeginn das allen Familien nur zu gut bekannte „Hamsterrad“ sich wieder zu drehen beginnt, in dem nun alles wieder hecheln muss, ohne ihm je entkommen zu können?

Sei es, wie es sei – die Herbstzeitlosen blühen, und sie blühen lange, als stünde für sie die Zeit still … während um sie herum die Stürme blasen, die Tage rasant kürzer werden, die ersten Nachtfröste das Laub verfärben, kurz: in der Natur mit starken Veränderungen sich alles auf den Winter vorbereitet.

Es hat mich immer schon fasziniert, wie ähnlich rein äußerlich die letzte Blume im Jahreskreis der ersten sieht … die Herbstzeitlose dem Krokus: Jener als erster Frühlingsbote, oft noch inmitten schmelzender Schneeflecken, sobald der ausapernde Boden sich unter der höher steigenden Sonne kaum zu erwärmen beginnt, diese als Abschiedsgruß an die sinkende Sonne unter Herbstnebeln den Nachtfrösten noch lange trotzend. Gleichsam als Bild unübersehbar darauf hindeutend, wie jedes Ende in den Anfang zurückfließen muss, um sich im Kreis zu schließen.

Wie zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang die Ruhe der Nacht liegt, so trennt die Ruhezeit des Winters den Krokus von der Herbstzeitlose.

Von älteren Menschen habe ich oft gehört, wie sonderbar das ist, dass mit dem Altwerden die Gedanken und Erinnerungen immer öfter in die Kindheit wandern. Längst vergessen geglaubte Kindheitserinnerungen, an die man Jahrzehnte nicht gedacht hatte, tauchen ganz unwillkürlich auf, stehen plötzlich in ungebrochener Lebendigkeit wieder da und laden ein, im Vergangenen zu schweifen und zu schwelgen… Offenbar erhält das älter werdende Gehirn durch seine physiologische Veränderung wieder Zugriff zu allen den Erinnerungen, die im Leben weit zurückliegen, während schon der gestrige Tag manchmal in leichtem Nebel verschwimmt, sobald das Kurzzeitgedächtnis brüchig wird… eine unmissverständliche Einladung, Einkehr halten, sein hinter ihm liegendes Leben zu überdenken; die Ernte, die das zurückliegende Leben brachte, mit der Saat und auch mit dem Boden (den Verhältnissen) in Verbindung bringen, der zur Verfügung stand, zu resümmieren und somit vielleicht Lehren zu ziehen für – wer weiß?

Man kann darüber klagen, dass mit dem Älterwerden sich der Fokus des Erinnerten verschiebt. Man kann aber auch eine weise Einrichtung der Natur darin erkennen, die bestrebt ist, es dem betreffenden Mensch leichter zu machen, sich rechtzeitig vor dem Abscheiden auf das Wesentliche im dem Ende zugehenden Leben zu besinnen und das Zurückliegende zu sichten.

Wozu denn noch sichten, könnte man fragen, wozu Lehren ziehen, wenn ohnehin bald alles vorbei ist, nichts mehr zu erwarten ist vom Leben als der Tod?

In der Natur ist alles zyklisch, und so gibt es in ihr auch nie ein „endgültiges“ Ende, weil auf jeden Abschluss immer wieder ein neuer Anfang folgt. Dem Abend und der Nacht folgt ein neuer Morgen … was seit Millionen Jahren immer wieder neu seine Gültigkeit bewiesen hat, wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern.

Alle Vorgänge in der Natur sind auf Kreisläufe hin angelegt: Angefangen von den Umdrehungen der Galaxien und Sonnen selbst über den Umlauf der Planeten um ihr Zentralgestirn (woraus die Jahreszeiten resultieren), die Rotation der Planeten um die eigene Achse (was Tag und Nacht bedingt) bis hin zu den ökologischen Kreisläufen wie dem Wasserkreislauf, Stoffkreislauf etc., dreht sich in der Natur alles im Kreis!

Aber es geht noch weiter: Wenn ich aufmerksam mein Innenleben beobachte, bemerke ich Ringschlüsse nicht nur in der äußeren Natur, die uns umgibt und unseren Sinnen sichtbar wird, sondern auch in meiner Innenwelt kehren Themen verwandelt zyklisch wieder, runden sich Gedankenkräfte und fließen Wirkungen zu den Ursachen zurück … letzteres offenbar nach einer geheimnisvollen Gesetzmäßigkeit, die von manchen auch als Prinzip von Schuld und Sühne, als Karma oder als Gesetz der Wechselwirkung bezeichnet wird.

Das Leben ist ein Ring… Wer philosophisch denkt, kann aus dem Bild des ewigen Kreislaufs, das in der Natur überall anzutreffen ist, den Schluss ziehen, dass auch auf jedes persönliche Absterben ein neues persönliches Wiedergeborenwerden folgen wird. Der Reinkarnationsgedanke liegt, wenn man die Natur aufmerksam beobachtet, tatsächlich sehr nahe. Leider ist unserem Kulturkreis das Wissen davon verloren gegangen. (Lesen Sie dazu auch unseren Artikel „Märchen, Mythen, Göttersagen“ vom April 2013!) Die richtige Einstellung in den Reinkarnationsgedanken würde sofort das Verantwortungsbewusstsein allgemein und die Fürsorge für unseren heutigen, der auch unser zukünftiger Lebensraum sein wird, erhöhen!

Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941) zufolge, ist das Prinzip des Kreisens ein Gesetz, dem die gesamte Schöpfung unterworfen ist. Zieht man noch in Betracht, dass Zweck und Ziel aller Bewegung nach dem Willen des Schöpfers eine immer weiter gehende, immer schöner und vollkommener werdende aufsteigende Entwicklung ist, ergibt sich die Form einer Spirale. Damit ist gemeint, dass die einzelnen Kreise einander zwar äußerlich ähnlich sehen, in qualitativer Hinsicht jedoch jeder Kreis anders ist und einen Fortschritt bringen soll.

Laut Abd-ru-shin ist für den Menschen daher kein „ewiges Rad von Tod und Wiedergeburt“ (wie das von Anhängern östlicher Religionen manchmal vertreten wird) vorgesehen, sondern jedes Erdenleben soll die geistige Reife des Menschen erhöhen, bis sein verinnerlichtes Wissen über die Stofflichkeit so gereift ist, dass er Erlebnisse in der gröbsten Stofflichkeit nicht mehr bedarf und auf jenseitigen, lichten Ebenen seine Entwicklung fortsetzen kann. Voraussetzung dafür ist freilich, dass nicht die Folgen schuldhaften Verhaltens ihn zu neuerlicher irdischer Inkarnation zwingen, bis diese wieder gutgemacht sind. Und sicherlich erzeugt auch die Umwelt zerstörendes Verhalten derartige Bindungen, die den Aufstieg hemmen. Abgesehen davon, dass umweltzerstörendes Verhalten wohl als sprechender Beweis dafür anzusehen ist, dass es mit dem verinnerlichten Wissen über die Stofflichkeit und der geistigen Reife noch nicht besonders weit her sein kann…

Betrachten wir daher heute einmal unsere Erde als Lebensraum und vertiefen wir uns in das Bild des Kreises. Wir finden es, einmal erkannt, in der Natur tatsächlich überall! Probieren Sie selbst: Die zyklischen Prozesse im Haushalt der Natur sind uns vielfach so vertraut, funktionieren so reibungslos und still, dass wir sie leicht übersehen. Sind die Vollkommenheit in der Natur, ihre Fähigkeit zur Selbstregulierung sowie die darin waltende Schlichtheit und Schönheit nicht wie ein Wunder?

Ziehen wir einen Vergleich zur menschlichen Lebensweise auf der Erde und den vom Menschen darin gestalteten Prozessen: Ich bin kein Professor für Ökonomie noch für Ökologie; trotzdem würde ich behaupten, dass so gut wie alle Probleme daher kommen, weil es uns noch nicht gelingt, die Stoffe, die wir nutzen, so im Kreis zu führen, dass – wie bei den Kreisläufen, die wir in der Natur studieren können – das Ende wieder in den Anfang fließt und alle Kräfte harmonisch ausbalanciert sind!

Daher an dieser Stelle ein inniger Dank an die die Stofflichkeit belebenden Naturwesen, dass sie (im Gegensatz zu uns Menschen) den Eigenschaften der Stoffe so vollendet Rechnung tragen und uns zeigen, wie sie richtig zu benutzen sind!

Nehmen wir z.B. den Stoffkreislauf, wie er in jedem  Biologiebuch erklärt wird:

Produzenten (vorwiegend Pflanzen) bauen organische Masse auf. Sie tun dies vor allem mit Hilfe des Sonnenlichts, entziehen aber dabei auch dem Boden Nährstoffe. Konsumenten (Menschen und Tiere) nutzen einen Teil dieser organischen Masse zur Energiegewinnung und zum Aufbau eigenen Körpergewebes. Man stelle sich das bildhaft vor: Nahrung im Überfluss, kraftstrotzende Tierherden, gesunde, glückliche, wohlgenährte Menschen, aufblühende Kulturen.

Und nun kommt aber der Clou: Alles Irdische ist vergänglich. Die Kulturen mögen weiter blühen und sich immer mehr entwickeln, doch der einzelne stoffliche Körper lebt nur begrenzte Zeit. Für alles Stoffliche gilt der Kreislauf von Keimen, Wachsen, Aufblühen, Fruchten, Reifen und Vergehen. Sobald die Konsumenten die aufgenommenen Stoffe nicht mehr benötigen, weil ihr Zyklus abgelaufen ist, haben die Destruenten ihren Auftritt. Es sind dies die Bakterien und Pilze, die als Keim praktisch überall bereits vorhanden sind. Alles überreif Gewordene zersetzen und mineralisieren sie wieder, wodurch die Nährstoffe in den Boden zurückkehren, aus dem die Produzenten sie ursprünglich aufgenommen haben. Wenn wir Menschen das bei unserem Sondermüll auch so einfach und so unfehlbar bewerkstelligen könnten!

Im großen und ganzen haben die Destruenten bei den Menschen keinen besonders guten Ruf: Sie lassen Lebensmittel verschimmeln, Holzhäuser morschen, sind hässlich und obendrein riechen sie unangenehm. Wäre die Welt nicht besser daran ohne sie? Weit gefehlt! Ohne Bakterien und Pilze wäre die Welt längst erstickt in ihren eigenen Abfallprodukten. Erst die Destruenten vollenden den Stoffkreislauf und stellen somit den Produzenten wieder die anorganischen Stoffe zur Verfügung, die sie benötigen, um weiterhin die Nahrung sicherzustellen für Tierherden, für Menschen und deren Kulturen – s.o.

Darum ist es gut so wie es ist – und da wir gerade davon sprechen, folgt nun ein weiteres (wenn auch altbekanntes) „Wunder“: Der Stoffkreislauf kann beschleunigt, aber auch verzögert und unter Umständen sogar angehalten werden, indem Menschenwitz gezielt die Rahmenbedingungen verändert. Wenn bestimmte Lebensmittel also nicht verderben oder Holzhäuser nicht morschen sollen, gibt es Möglichkeiten, die Destruenten durch ganz naturnahe Maßnahmen in Zaum zu halten, indem man auf ihre Lebensbedingungen einwirkt! Was haben wir heuer nicht schon alles haltbar gemacht: Apfelmus, Apfelsaft, Traubensaft, Traubengelee, Himbeersirup, Dirndlmarmelade… Am 28. September 2015 jährte sich Louis Pasteurs Todestag zum 120. mal – er lebe hoch!

Die Destruenten sind also als Keim im Stoffkreislauf der Biosphäre überall vorhanden. So lange aber die  Entwicklung in aufbauender Richtung voranschreitet, werden sie vom Immunsystem der jeweiligen Organismen unterdrückt. Erst wenn bei Früchten das Stadium der Überreife erreicht ist oder das Immunsystem durch Tod ausfällt, vermehren sie sich explosionsartig und die Zersetzung beginnt.

Welche Wesen stehen „hinter“ der Zersetzung?  Gibt es Naturwesen, die sich speziell diesen Aufgaben widmen? „Fäulnis-Elfen“ sozusagen? Ich kann mich nicht erinnern, je davon gehört zu haben.

Im Herbst stirbt ein großer Teil der im Frühling und Sommer gebildeten Biomasse wieder ab und wird zersetzt. Das ist wohl der Grund dafür, warum diese Jahreszeit vor allem konnotiert ist mit Abschied und Tod. Nebel, Friedhof, Allerseelen. Zu Halloween: allerlei Gespenster, Untote und Dämonen … aber keine Naturwesen?!

Kürbis1

Eine Begriffsbestimmung: Untote sind verstorbene Menschen, also Geister, die von ihren Körpern abgeschieden sind und dennoch nicht in jenseitige Welten eingehen konnten, sondern an die Grobstofflichkeit gebunden blieben. Das Wort „Gespenst“ kommt von „Gespinst“, womit vermutlich nicht das „Hirngespinst“ gemeint ist, sondern die zarte Umhüllung aus feiner Stofflichkeit, in der Geister sich unter Umständen Erdenmenschen zeigen können. Und Dämonen sind Wesen, die aus dem bösen und dunklen Wollen und Empfinden von Menschen sich formen, somit also geistige Erzeugnisse des Menschen … und auch wieder keine Naturwesen!

Zuletzt fand ich in meinen Büchern doch noch einen Hinweis von einem „Sehenden“ auf Elementarwesen der Zersetzung. Es handelt sich um eine mich zugegeben etwas skurril anmutende Passage  aus dem Buch „Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele“ von Marko Pogacnik, die ich für mich persönlich darum mit einem Fragezeichen versehen habe. Sie können die Stelle nachlesen unter „Marko Pogacnik zitiert – Oktober 2015“. Die dazu gehörende Abbildung aus der Feder des Künstlers finden Sie unter „Elfenbilder“.

Salamander Pogacnik klein

Marko Pogacnik: Salamander

 

„Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“ – wollen wir auch dieses Dichterwort aus Goethes „Faust“ in unsere Überlegungen zum Thema Herbst noch mit einbeziehen. Alles, was in der Natur und in der gesamten Stofflichkeit entsteht und auch wieder vergehen muss, wird von Wesen nach ewigen (geistigen) Urbildern geformt. Alles Irdische ist vergänglich, doch es soll uns erinnern an das Unvergängliche, welches das Ziel unserer Reise durch die Welt der Vergänglichkeit ist.

In seiner „Gralsbotschaft“  erklärt Abd-ru-shin, dass analog zum Stoffkreislauf ein ewiger „Stofflichkeitskreislauf“ existiert, dass also nicht nur die Formen in der Stofflichkeit in bekannter Weise sich bilden und wieder vergehen müssen, sondern die Stofflichkeit selbst einem Alterungsprozess unterliegt, der einst deren Auflösung und in weiterer Folge Neubildung bedingen wird. Dieser Prozess betrifft nicht nur die Grobstofflichkeit, also die uns bekannte Materie, sondern auch die Feinstofflichkeit des Jenseits! Also buchstäblich „Himmel und Erde müssen vergehn“, wie es im bekannten Kanon heißt. Nur das Geistige ist ewig – wozu (abgesehen von den Urbildern der Musik) u.a. die innerste Beschaffenheit des Menschen zählt -, sowie auch das Wesenhafte als innerste Beschaffenheit von Naturwesen und Tieren! An ein „ewiges Rad von Tod und Wiedergeburt“ ist aus diesem Grund aber nicht zu denken, sondern vielmehr muss die geistige Reife des Menschen abgeschlossen sein, bevor die Zersetzung der Stofflichkeit beginnt, weil andernfalls auch die noch nicht ausgereifte geistige Persönlichkeit, die noch an die Stofflichkeit gebunden ist, mit dieser wieder in Ursamen zurückgeführt werden muss – ein Prozess, vor dem auch Jesus Christus bereits mit drastischen Worten warnte (Mt. 24 – 25):

„Wie in dem dem irdischen Auge sichtbaren Geschehen aus dem Samen die Entwicklung, das Formen, die Reife und Ernte oder der Verfall folgt, was ein Verwandeln, ein Zersetzen zur weiteren Entwicklung nach sich zieht, bei Pflanzen-, Tier- und Menschenkörpern, genau so ist es auch in dem großen Weltgeschehen. Die grobstofflich sichtbaren Weltenkörper, die eine weitaus größere feinstoffliche, also dem irdischen Auge nicht sichtbare Umgebung mit sich führen, sind demselben Geschehen in ihrem ewigen Umlauf unterworfen, weil dieselben Gesetze in ihnen tätig sind. (…)

An einem gewissen Punkte des großen Kreislaufes kommt daher für alles Erschaffene, grob- oder feinstofflich, der Augenblick, wo der Zersetzungsprozeß aus dem Erschaffenen heraus sich selbständig vorbereitet und zuletzt hervorbricht. (…)

Es wird somit klar, daß es auch für die Entwicklungsmöglichkeit irdisch Abgeschiedener in dem Läuterungsprozesse des sogenannten Jenseits einmal ein wirkliches Ende gibt. Eine letzte Entscheidung! Die Menschen in beiden Welten sind entweder so weit veredelt, daß sie emporgehoben werden können zu den Gebieten des Lichtes, oder sie bleiben in ihrer niederen Art nach eigenem Wollen gebunden und werden dadurch zuletzt hinabgestürzt in die »ewige Verdammnis«, das heißt, sie werden mit der Stofflichkeit, von der sie nicht los können, der Zersetzung entgegengerissen, erleiden die Zersetzung selbst schmerzhaft mit und hören damit auf, persönlich zu sein.

Sie werden wie Spreu im Winde zerflattern, zerstäubt und damit aus dem goldenen Buche des Lebens gestrichen! (…)

Darum ringt Euch frei von allen Banden niederen Gefühls; denn es ist hohe Zeit! Die Stunde naht, wo die Frist dazu abgelaufen ist! Erweckt in Euch das Sehnen nach dem Reinen, Wahren, Edlen! –

Weit über dem ewigen Kreislaufe der Schöpfung schwebt wie eine Krone in der Mitte eine »Blaue Insel«, die Gefilde der Seligen, der gereinigten Geister, die schon in den Gebieten des Lichtes weilen dürfen! Diese Insel ist von der Welt getrennt. Sie macht den Kreislauf deshalb auch nicht mit, sondern bildet trotz ihrer Höhe über der kreisenden Schöpfung den Halt und den Mittelpunkt der ausgehenden geistigen Kräfte. Es ist das Eiland, das auf seiner Höhe die viel gerühmte Stadt der goldenen Gassen trägt. Hier ist nichts mehr der Veränderung unterworfen. Kein »Jüngstes Gericht« mehr zu befürchten. Die dort weilen können, sind in der »Heimat«.“

(Abd-ru-shin, Im Lichte der Wahrheit. Gralsbotschaft. Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart. Aus dem Vortrag: Die Welt. Wenn Sie den ungekürzten Vortrag nachlesen wollen, finden Sie ihn unter „Gralsbotschaft – Oktober 2015“)

Es gibt – von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt – heute unter den Physikern bereits einige wenige, die als Kontrapunkt zur gängigen materialistisch geprägten Sichtweise kurz gesagt die These vertreten, dass nur Bewusstsein „wirklich existiert“, alles Materielle hingegen nur von Bewusstsein gesteuert wird.

Wenn es also eine Schöpfungsregion gibt, die nichts Materielles enthält, nur aus Geistigem besteht, wie der Kern des Menschen ist, Bewusstsein – aber reines, edles, lichtes Bewusstsein … die kann nur paradiesisch sein…!

– Von den Herbstzeitlosen in Kreisen bis zum Paradies – wer hätte das gedacht? Übrigens Vorsicht, die Blume ist sehr giftig; der Vater der Medea soll ein Magier und Giftmischer gewesen sein. So wird der Wirkstoff Colchicin zwar schon seit jeher als Arzneimittel zur Linderung bei Gicht eingesetzt, aber sogar Pferde, Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen können schwer erkranken und sterben, wenn sie z.B. Heu fressen, das mit Blüten der Herbstzeitlose kontaminiert ist. Auch Blätter, Zwiebel und Samen sind giftig!

Herbst, Tod, Jenseits … Ich wünsche Ihnen einen reifen, goldenen Herbst!

Der Elfenfreund – Alvin                                                                          im Oktober 2015

 

 

Saat und Ernte

Wann immer ein Samenkorn auf feuchte, fruchtbare Erde fällt, – und wie oft ereignet sich das weltweit jeden Tag! – geschieht ein Wunder, das die Wissenschaft bei aller Klugheit nicht erklären kann: Die Lebenskraft regt sich, das Korn beginnt zu keimen.

Saat und Ernte: Zwischen diesen beiden Begriffen liegt das weite Wirkungsfeld der Wesen, denen dieses Weblog bekanntlich gewidmet ist.

„Beim Energieaustausch zwischen Sonne und Pflanze sowie Erde und Pflanze spielt die Elfe eine entscheidende Rolle. Sie vermag beide Ströme zu beeinflussen, besonders den Energiestrom der Sonne. Sie ist in der Lage, sie zu verzögern und zu beschleunigen und kann dort Energien hinzufügen, wo sie es für notwendig erachtet. Sie versetzt sich zunächst mit der Pflanze in Gleichklang, indem sie ihren Herzrhythmus der Pflanze anpasst. Sie verharrt und beurteilt, was sie zu tun hat. Dann begibt sie sich ans Werk. Sie springt und hüpft um die Pflanze und berührt sie mit ihren Lichtstrahlen, welche aus ihren Händen in die Energieströme der Pflanze fließen. Auf diese Weise trägt sie zum Pflanzenwachstum bei. Obwohl sie vorgenannten Aspekt im Auge behält, liegt ihre Hauptpflicht darin, der Pflanze unter den bestehenden Bedingungen zum größtmöglichen Wohlbefinden zu verhelfen.

Nachdem sie die ihrer Meinung harte Arbeit beendet hat, entfernt sie sich von der Pflanze, schlägt vor lauter Lebensfreude einen oder zwei Saltos in die Luft und vertreibt sich auf angenehme Weise die Zeit. Danach nimmt sie erneut ihre Arbeit auf.

Man mag fragen, ob Pflanzen ohne diese Hilfe wachsen würden. Ganz sicher ja, doch der Eingriff der Elfen (und was das betrifft, die Pflege der Menschen) machen den Unterschied zwischen kümmerlicher und prächtiger Pflanze aus.

Pflanzen wachsen aus innerem Lebens- und Fortpflanzungsdrang, was dem Hauptanliegen der Natur entspricht. Die Unterstützung der Elfen ist so wichtig für die Pflanze wie das Pflügen für das Kornfeld. Warum sollten wir den Erklärungen der Elfen keinen Glauben schenken? Sie weiß, dass ihre Arbeit eine wichtige Aufgabe darstellt und nimmt sie auf ihre Weise ernst. Sie fühlt sich für die Entwicklung der Pflanze verantwortlich und verspürt fast so etwas wie mütterlichen Stolz über ihre Leistung. Außerdem ist sie verpflichtet, Ergebnisse vorzuweisen, welche von einer ihr höher stehenden Elfe beurteilt werden, die in Zeitabständen erscheint, um festzustellen, wie die Dinge sich entwickeln.

Es ist erstaunlich, wie vielseitig diese Arbeit ist. Ich sah sogar in Treibhäusern Elfen, welche sich um die ganz winzigen Pflanzen bemühten. Es handelte sich um eine viel kleinere Art, doch die von ihnen verrichtete Arbeit entspricht der gleichen Ordnung.

(…) Jede Elfe hält sich in der Nähe der Pflanze auf, deren Pflege ihnen obliegt und ist bemüht, jegliches „Unwohlsein“ sofort zu entdecken und Abhilfe zu schaffen, so wie ein Arzt, der nach seinen Patienten schaut. Diese Betreuung erfolgt nicht mit ernster Miene. Elfen umschweben die Blumen, wenn diese gut gedeihen und sie mehr als zufrieden mit ihnen sind. Sie tun ihre Gefühle kund und verweilen oft bei einer Blume, umhegen und pflegen sie, als ob sie ihr Baby wäre und schenken ihnen viel Zuneigung. Es ist bezaubernd, dies anzusehen.“

(Aus: Dora van Gelder, Im Reich der Naturgeister. Aquamarin Verlag, 3. Auflage 1995, S. 43ff. und 80f. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages.)

Saat und Ernte: Jetzt ist die Zeit im Jahr, wo in den Gotteshäusern und Tempeln unserer Breiten Erntedank gefeiert wird.

Feiern Sie mit!

Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, dekorieren Sie ein Tischchen, ein Fensterbrett oder eine Kommode mit Blättern, Früchten und Gemüse, entzünden Sie eine Kerze, sprechen Sie vielleicht ein paar kurze Worte des Dankes oder singen Sie ein Lied – und lassen Sie, wenn möglich, Kinder mit dabei sein! Sie werden sehen, wie einfach und wie natürlich diese offen sind für derart Rituale, so dass es richtig ansteckt  … und sich zu freuen ist schließlich nicht nur die einfachste, sondern auch die schönste und zugleich beglückendste und tiefste Art, Danke zu sagen!

An dieser Stelle möchte ich mit der werten Leserschaft dieses Weblogs ein paar Worte des Dankes an diejenigen Wesen teilen, die zumindest zeitweise in meinem eigenen kleinen Garten nach dem Rechten sehen, und zu diesem Zweck eine Geschichte erzählen, die ich dort erlebt habe – einen reinen Tatsachenbericht:

Das Pfirsichbaum-„Wunder“

Pfirsich1 klein

Saat und Ernte: Zu Erntedank feiert auch unser kleines „ElfenWirken“-Weblog Geburtstag!

Der erste Artikel ging am 7. Oktober 2012 „on air“, also ans Netz, hinaus in den elektronischen Äther des Internet.

Unser Anliegen ist es, den Gedanken an feinstoffliche Wesenheiten in der Natur – und nicht nur dort! – möglichst sachlich, umfassend und wirklichkeitsnah zu thematisieren, zu entwickeln und zu verbreiten.

Wir wollen dem herrschenden Materialismus in unsrer Gesellschaft ein zeitgemäßes, zukunftsfähiges Weltbild entgegensetzen oder wenigstens dazu beitragen, dass ein solches gefunden werden und sich etablieren kann! Wir glauben, dass die Zeit reif dazu ist.

In Wirklichkeit ist ja das materialistische „wissenschaftliche“ Weltbild bei weitem nicht in der Lage, alle Phänomene stimmig zu erklären. Erst dieser Tage ging beispielsweise folgende Meldung durch die Medien: Laut den Berechnungen einiger Wissenschaftler besteht das Universum zu 80 % aus „dunkler Materie“.

Der Begriff der „dunklen Materie“ geht auf die 1930er Jahre zurück und bedeutet im Wissenschaftsjargon Materie, die man nicht sehen kann. Mit anderen Worten: Das Universum verhält sich nach den exaktesten und feinsten Beobachtungen, die heute möglich sind, gravitativ in einer Art und Weise, die nicht erklärbar ist, wenn man nur die sichtbare Materie zur Berechnung heranzieht.

Es geht mir mit diesem Hinweis natürlich weder darum, eine neue wissenschaftliche Theorie auf-, noch eine bestehende in Frage zu stellen, denn dazu müsste ich alle diese Berechnungen ja erst einmal verstehen, wozu ich Elfenfreund mich weder in der Lage noch berufen fühle.

Nehmen wir es darum einfach als ein Bild und lassen wir es noch einen Moment auf uns wirken:

80% aller (energetisch wie auch mathematisch) wirksamen Materie ist selbst für feinste Sensoren unsichtbar, sagen heute schon namhafte Wissenschaftler … das ist als Bild genommen genau das, worum es auch auf diesem Weblog geht: um Materie, die man (normalerweise) nicht sehen kann, und die darin wirkenden Kräfte, mit denen man zwar rechnen, aber die man (normalerweise) nicht persönlich von Angesicht zu Angesicht kennenlernen kann, eben die Natur- oder Elementarkräfte.

Derzeit verzeichnet unser kleiner Natur- und Elementarwesen-Blog immerhin bereits an die 7000 Zugriffe im Monat – das ist freilich nur ein Tropfen in Relation zum breiten „Mainstream“, der in andere Richtungen fließt, aber wollen wir doch an die Zukunft glauben … bis jetzt sind die Zahlen Monat für Monat kontinuierlich nach oben gegangen.

Immer mehr Menschen heute geben sich mit der üblichen Beschränkung auf das Materielle nicht mehr zufrieden und sind offen sind für eine Erweiterung des Weltbildes. Wir jedenfalls freuen uns sehr über das rege Interesse und haben daher zum 2. Geburtstag unseres „ElfenWirkens“ einen Newsletter eingerichtet. Wenn Sie möchten, melden Sie sich an … Sie werden dann über Neuigkeiten auf unserer Seite regelmäßig informiert. Und wenn Ihnen unser kleiner Weblog gefällt, dann empfehlen Sie ihn doch bitte weiter!

Saat und Ernte – In den vergangenen zwei Jahren haben wir aus verschiedenen Quellen eine Fülle von Informationen über Natur- und Elementarwesen auf diesem Weblog „ausgesät“. In den ersten Artikeln waren dabei unsere hauptsächlichen Informationsquellen Margot Ruis und ihr Mann Gerhard Kogoj, mit denen zunächst eine Kooperation bestand. Als diese nach 6 Monaten im Mai 2013 von den beiden aufgekündigt wurde, nützten wir die Gelegenheit für eine  Öffnung und eine breitere inhaltliche Ausrichtung, die wir schon von Anfang an angestrebt hatten.

Unser Anliegen ist es ja, den Naturwesen-Gedanken in unsere westlich orientierte Gesellschaft zu tragen, wo er bislang leider nur sehr schwach verankert ist. Nach unserer Überzeugung ist es zu diesem Zweck notwendig, eine breite Palette von Texten anzubieten dabei und nicht nur die östlich geprägte, sondern auch die westliche Denkweise und Weltsicht zu berücksichtigen.

So sind wir beispielsweise der Ansicht, dass der Naturwesen-Gedanke problemlos auch mit dem Christentum vereinbar ist, auch wenn er bislang damit wenig in Verbindung gebracht wird.

Ich Elfenfreund bin ja leider bei weitem nicht so belesen, als dass ich eine erschöpfende Darstellung der gesamten Naturwesen-Literatur in ihrer ganzen Breite und Tiefe geben und die weltanschaulichen Hintergründe der jeweiligen Autorinnen und Autoren einzuordnen wüsste. Denn, wie wir in unseren Artikeln „Wesen und Form“ vorm März 2014 sowie auch „Wesen und Wahrnehmung“ vom Mai 2014 zu zeigen versuchten, beeinflusst nach unserer Überzeugung in diesen feinen und feinsten Bereichen der menschlichen Wahrnehmung die Art der Sichtweise das Sehen, d.h. der hellsichtige Mensch ist in seiner Wahrnehmung der „jenseitigen“ Welt geprägt von seinem eigenen Weltbild und seinen Anschauungen, die er sich im Laufe der Zeit erworben hat.

„Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“, könnte man mit einem volkstümlichen Sprichwort bildhaft diese Besonderheit in der Wahrnehmung astraler Welten umschreiben, oder man könnte auch hier das Bild von Saat und Ernte bemühen: Je nachdem, auf welche Art und Weise ein Mensch geistig seine Umgebung individuell lebendig strukturiert und gestaltet, je nachdem, wie die „Innenwelt“ eines Menschen beschaffen ist, in der wie in einem Garten seine eigenen Gedanken und Einstellungen wachsen und gedeihen, so werden auch die Eindrücke beschaffen sein, die er aus der „Außenwelt“ durch seine individuellen Filter hindurch erfahren kann.

Wenn ich also die mir bekannte Literatur über Natur- und Elementarwesen revuepassieren lasse, so scheint es mir, dass ich dabei verschiedene Richtungen bzw. Zugänge zum Thema „Naturwesen“ unterscheiden kann. Bestimmt haben alle diese Zugänge ihre Berechtigung und sind für Menschen wertvoll, denen sie helfen, Sinn im Leben zu finden und ihrer Existenz eine Richtung zu geben. Es soll daher mit diesem versuchten Überblick kein Werturteil verbunden und auch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben sein.

Da wäre einmal die Sichtweise der Anthropologen, die Erfahrungen von Naturvölkern sammeln und sich mit Schamanismus befassen. Wolf-Dieter Storl wäre ein prominenter Vertreter dieser Richtung. Die Beschäftigung mit dem Naturwesenthema auf dieser Stufe hat den Charme unverbrauchter Authentizität, allerdings meist um den Preis einer fehlenden elaborierten Kosmologie, die auch die komplexen Phänomene des menschlichen Zusammenlebens in einer modernen Hochzivilisation erklären könnte.

Das vermögen eher die Religionen der uralten Hochkulturen, vor allem in Asien, die teilweise heute noch, ebenso wie schon vor Jahrtausenden, Naturwesenheiten verehren. Man denke etwa an den Hinduismus und den Buddhismus in ihren vielfältigen Ausprägungen, um nur die bekanntesten zu nennen. Da diese Religionen weniger auf Offenbarung (wie z.B. Christentum, Judentum und Islam) als auf individuelle geistige Erfahrung und Erkenntnis ausgerichtet sind, ist es naheliegend, dass dort das Streben nach Erkenntnis der jenseitigen Welt und eben auch der darin wirkenden „Devas“ (leuchtenden Wesen) einen höheren Stellenwert besitzt und verbreiteter ist als  in Europa, wo die Interpretation und Auslegung von Offenbarungsschriften stärker im Vordergrund stand. An den Erfahrungsschatz östlicher Religionen knüpfen viele heutige Naturwesen-Proponenten an, so etwa auch Margot Ruis und Gerhard Kogoj, die ebenfalls durch schamanische Praktiken ihre ersten bewussten Erlebnisse mit der elementaren Welt machten.

Aber natürlich gab es auch in Europa „sehende“ und (bis zu einem gewissen Grad) wissende Menschen! Von den Religionen der Griechen und Römer ist manches, von den Kelten und Germanen weniges schriftlich überliefert. Im Gegensatz zu Asien ist hierzulande jedoch nichts davon lebendig geblieben, mit Ausnahme einiger mehr oder weniger stark verunstalteter Bruchstücke im Brauchtum und in der volkstümlichen Überlieferung (Märchen), weil durch die Christianisierung alles das überlagert, verboten und sogar mutwillig zerstört wurde. Über die bedauerlichen Fehler, die bei der Christianisierung und Missionierung gemacht wurden, haben wir ja ausführlich berichtet im Artikel „Märchen, Mythen, Göttersagen“ vom April 2013. Auch an die religiösen Vorstellungen von Kelten und Germanen versuchen manche schamanisch und anthropologisch orientierte ProponentInnen heute anzuknüpfen.

Wirklich bemerkenswert in dem Zusammenhang finde ich den Umstand, dass auch in der Zeit der schlimmsten Ächtung und Verfolgung durch die katholische Kirche in Europa immer wieder Personen hervortraten, die den Elementarwesen-Gedanken in aller Deutlichkeit vertraten und ihn sogar schriftlich niederlegten. Man denke etwa an den streitbaren Doktor und genialen Arzt, Alchemisten, Astrologen, Mystiker, Laientheologen und Philosophen Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493 – 1541).

Dass der unkonventionelle Gelehrte die Elementarwesen wirklich selbst wahrgenommen hat, steht für mich außer Frage. Seine wissenschaftliche Abhandlung über sie (Liber de nymphis, sylphis, pygmaeis et salamandris et de caeteris spiritibus) ist aber heute wohl nur noch vor dem Hintergrund seiner Zeit und Gedankenwelt verständlich. Mir ist kein aktueller Naturwesen-Proponent bekannt, der dem von Paracelsus damals beschrittenen Weg heute folgen würde.

Einer, dem ich Elfenfreund es allerdings zutraue, dass er sich mit Paracelsus seriös befasst hat und dass seine Meinung zu diesem genialen Außenseiter fundiert ist, ist der slowenische Land-Art-Künstler und Geomant Marko Pogacnik. In seinem Buch „Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele“ schreibt er über Paracelsus:

„Das erste Buch der abendländischen Kultur, das die verschiedenen Arten von Elementarwesen in ein ganzheitliches System einordnet und von ihren Eigenarten erzählt, heißt „Von den Nymphen, Sylphen, Pygmäen und Salamandern und den übrigen Geistern“. Es wurde von Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, verfasst und erschien erst 1589, 48 Jahre nach dem Tod des berühmten Arztes, Naturforschers und Theosophs (…)

Paracelsus‘ Konzept betrachtet die Elementargeister als eine dem Reich der menschlichen Seele gleichwertige Entwicklungslinie. Er spricht von zwei Urgeschlechtern, von denen das eine, die Menschen, „von Adam stammen, die anderen, die Naturgeister, aber nicht“. Doch betont Paracelsus immer wieder, dass die Elementarwesen deswegen nicht als Dämonen oder als Teufelsgeschlecht anzusehen seien, da sie in der unvorstellbaren Vielfalt der göttlichen Schöpfung ihren Ursprung hätten.

Um die Gleichwertigkeit der Naturgeister mit den Menschen zu belegen und die Elementarwesen von den „Teufelsgeschöpfen“ zu unterscheiden, beschreibt der Autor die Elementarwesen in einer stark anthropomorphisierten Gestalt, die ich anhand meiner Beobachtungen nicht nachvollziehen kann, obwohl ich glaube, dass sie wirklich die Fähigkeit haben, solche Gestalt anzunehmen. (…) Paracelsus behauptet sogar, dass „sie Blut, Fleisch und Gebein haben, dass sie Kinder gebären, fruchtbar sind, dass sie reden, essen, trinken und wandern“, alles Dinge, die die als Dämonen bekannten Geistwesen nicht vermögen. Jedoch seien alle diese Eigenschaften der Naturgeister nicht in der Materie manifestiert wie beim Menschen, sondern auf einer feinstofflichen Ebene.

Ich sehe Paracelsus‘ Traktat als einen – angesichts der Inquisition tapferen – Versuch, die reiche Überlieferung des Mittelalters zum Thema Elementarwesen auf eine quasi wissenschaftliche Weise vor der verstandesmäßigen Verleugnung durch die Aufklärung zu bewahren. Zudem weiß ich die Systematik zu schätzen, die er mit seinem Werk begründete: Er untergliederte die Naturgeister in vier Bereiche und ordnete sie je einem der vier klassischen Elemente zu. Die Wesenheiten des Wassers nennt er die Nymphen, die der Luft die Sylphen, die Erdgeister Pygmäen (von griechisch pygmaios = eine Spanne hoch; Bezeichnung für ein Heinzelmännchen) und die Geister des Feuers Salamander. Auch in meinen Beobachtungen fand ich die Zugehörigkeit der einzelnen Elementarwesen zu einem der vier Elemente der Naturschöpfung bestätigt.“

(Marko Pogacnik, Elementarwesen – Begegnungen mit der Erdseele. AT Verlag, 2009, S. 54f. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

Paracelsus, dem es demnach in seiner berühmten, aber dennoch wenig rezipierten, weil unverstandenen Schrift vordringlich darum ging, die Elementarwesen vor den Lehren der Kirche zu rehabilitieren und sie von den Dämonen zu unterscheiden und abzugrenzen, um ihre dogmatische Ächtung durch die Priesterschaft zu bekämpfen, gilt als Vertreter der im späten 15. Jahrhundert (als Gegenbewegung zur Theologie) begründeten abendländisch-christlichen Theosophie. Diese unterscheidet sich von der „trockenen“ Theologie dadurch, dass religiöse Erkenntnisse durch individuelle mystische Erfahrung angestrebt werden.

Nicht zu verwechseln mit der abendländsch-christlichen Theosophie ist allerdings die  völlig losgelöst davon auf dem Boden des neuzeitlichen Okkultismus und
Spiritismus entstandene Theosophische Gesellschaft, die den Begriff Theosophie neu definierte und  ihn prinzipiell nur noch für die aus alten östlichen Quellen schöpfenden Lehren der Theosophischen Gesellschaft verwendete. Gegründet wurde die Theosophische Gesellschaft 1875 in New York u.a. von der sehr umstrittenen Okkultistin Helena Petrovna Blavatsky.

„Bei der aus östlichen Quellen schöpfenden Theosophie Blavatskys handele es sich Helmut Zander zufolge um die erste nichtchristliche Religionsgründung nach der Antike in Europa. Gemäß dem Philosophen Ernst Bloch habe diese ‚theosophische Kolportage (…) mit den christlichen Mystikern alter Zeit nicht einen einzigen Punkt ernstlich gemein.‘ (…)

Blavatskys Theorien fußen auf ihrer abendländisch geprägten Rezeption der hinduistischen Tradition. Sie bezieht sich in ihren Auslassungen auf weise Lehrmeister und besonders auf das von ihr erfundene Buch des Dzyan. (…) Das letzte Ziel des Menschen müsse die „Selbstvergottung“ sein, das Verschmelzen mit dem „absoluten Bewußtsein“. Dazu duchlaufe die sich entwickelnde Menschheit sieben „Wurzelrassen“ Die Menschen der siebten Wurzelrasse würden zu Göttern werden, die über Planeten regieren. Unser Universum sei nur eines unter unendlich vielen, die zyklisch erschienen um nach Billionen von Jahren wieder zu verschwinden.“

(Quelle: Wikipedia, Stichwort „Theosophie“)

Obwohl es in der Theosohische Geselllschaft infolge zahlreicher Skandale und  Schwindeleien bis hin zu zumindest einem Fall nachgewiesenen schweren Betruges sowie Streitigkeiten um die Besetzung der zu vergebenden Ämter mehrmals zu Spaltungen und Neugründungen von Theosophischen Gesellschaften kam, die sich von den ursprünglichen Zielsetzungen mitunter weit entfernten, übte sie doch einen beträchtlichen Einfluss aus auf nachfolgende esoterische Bewegungen.

Zahlreiche namhafte Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler des ausgehenden 19. Jahrhunderts und beginnenden 20. Jahrhunderts standen in Verbindung mit einer Theosophischen Gesellschaft oder waren Mitglieder, so dass der Theosophischen Bewegung ein bedeutender Anteil an der Entwicklung des Geisteslebens der damaligen Zeit gegeben werden kann. Namhafte Proponenten des Naturwesen-Gedankens, die wir auch auf diesem Weblog immer wieder zitieren und die im Umfeld einer Theosophischen Gesellschaft zu sehen sind oder deren Gedankengut nahestehen, wären etwa Dora van Gelder-Kunz oder auch Erla Stefansdottir.

Auch Rudolf Steiner stand anfangs der Theosophischen Gesellschaft nahe, bis er sich von ihr abwandte und die Anthroposophische Gesellschaft begründete. Auch von Rudolf Steiner und seiner Anthroposophie gingen und gehen im Zusammenhang mit der Naturwesenthematik wesentliche Impulse aus, die bis heute Wirksamkeit zeigen. Vor dem Hintergrund seiner Kosmologie ist etwa die Arbeit heutiger Persönlichkeiten wie Marko Pogacnik, Ursula Burkhard und anderer zu sehen.

Wie ich Elfenfreund an anderer Stelle auf diesem Weblog bereits ausgeführt habe, bin ich selbst als langjähriger Waldorflehrer einigermaßen orientiert über die Lehren Rudolf  Steiners (siehe dazu den Artikel „Elementarwesen und Erdseele“ vom Dezember 2013und kann mir auch ein ungefähres Bild machen von der durch die Theosophische Gesellschaft propagierten Kosmologie. Vielleicht wird es möglich sein, im Rahmen dieses Weblogs hier und da einmal ein Streiflicht auf den einen oder anderen Gedanken zu werfen; im Detail werden wohl aber nur diejenigen Randgebiete erörtert werden können, die mit dem Naturwesen-Gedanken im engeren Zusammenhang stehen.

Mir selbst hat sich das weite Feld der Elementar- und Naturwesen aber über keinen der hier in aller Kürze skizzierten Zugänge erschlossen, sondern durch ein Werk, das von allen existierenden Lehrgebäuden und Kosmologien ganz unabhängig zu sehen ist und eine für sich völlig eigenständige Richtung darstellt.

Abd-ru-shin zufolge (Oskar Ernst Bernhardt, 1875 – 1941), der über sich selbst einmal geschrieben hat, dass er mit seinen Schriften „in den Fußstapfen des Gottssohnes“ Jesus Christus gehe, also inhaltlich genau an dessen gleichnishafte Erklärungen von vor 2000 Jahren anschließe, nur in einer der heutigen Zeit angepassten Sprache, sind Wesen als die treibende Kraft hinter jeglicher Formbildung zu betrachten. 

Meiner Meinung nach ist schon diese Aussage kennzeichnend für die besondere Bedeutung der Schriften Abd-ru-shins für unser Thema: Er stellt ganz bewusst in den Mittelpunkt seiner Ausführungen nicht so sehr die detaillierte Schilderung der jenseitigen Bereiche, sondern er erklärt die Zusammenhänge und begründet diese mit einer Folgerichtigkeit und einer allumfassenden Weite der Sichtweise und des Wissen, die ich anderswo nirgends finden konnten. Dass die Schriften Abd-ru-shins bis heute so wenig rezipiert werden, halten wir geistesgeschichtlich angesichts der dadurch brach liegenden, ungenützten Entwicklungsimpulse für einen unhaltbaren Mangelzustand, dem unserer Ansicht nach schleunigst abgeholfen werden muss.

So manche/r Leser/in wird sich vielleicht an dieser Stelle daran stoßen, dass hier eine Verbindung vom Naturwesen-Gedanken zu Jesus Christus hergestellt werden soll. Tatsächlich ist ja in der Bibel kein einziger diesbezüglicher Ausspruch Jesu an seine Jünger überliefert.

Man muss sich allerdings die Situation vor 2000 Jahren vergegenwärtigen, als alle Kulturvölker der Erde Naturwesenheiten kannten und sie sogar als „Götter“ verehrten!

Alle, mit einer einzigen Ausnahme – des Volkes der Juden!

Damit möchte ich Elfenfreund nicht ausdrücken, dass die Juden keine Naturwesenheiten gekannt hätten. Es gibt mehrere Stellen in der Bibel, die im Gegenteil zeigen, dass auch das jüdische Volk sehr wohl die elementare Welt als von persönlichen Kräften beseelt erlebte – man denke etwa an Psalm 104,4 wo es heißt:

„…der du machst Winde zu deinen Boten und Feuerflammen zu deinen Dienern…“,

abgesehen von den vielen Engelserscheinungen, von denen in der Bibel an verschiedener Stelle explizit berichtet wird.

Doch im Unterschied zu allen anderen Völkern der Erde verehrten die Juden diese Wesen nicht als Götter, sondern sie wussten von einer höheren Macht, die Menschen und auch alle Wesen erschafften hatte: Der EINE, unsichtbare Gott, der nicht in Tempeln wohnte und nicht mit Standbildern dargestellt und verehrt werden konnte, von dem man sich überhaupt kein Bildnis machen durfte. Dieser Gott hatte sich Abraham und Moses geoffenbart, durch den Glauben an diesen Gott wussten bzw. glaubten sich die Juden allen anderen Völkern überlegen … und auf diesen Gott, den er im Gebet revolutionär mit „Abba“, also gewissermaßen „Papa“ oder „Vati“ ansprach, bezog sich Jesus von Nazareth in seinen Unterweisungen, die er den Jüngern angedeihen ließ: Um den Menschen, die bisher nur einen „gerechten, strengen“ Gott gekannt hatten, der die Einhaltung von „Geboten“ verlangte und bei Nichteinhaltung durch Moses strenge Strafen eingesetzt hatte, um diesen Menschen nun ein Wissen und ein Verständnis für die Liebe Gottes zu bringen, war Jesus auf Erden überhaupt geboren worden. Sein Hauptanliegen konnte darum nicht darin bestehen, den Jüngern theoretische Belehrungen über elementare Wesenheiten zu erteilen, über die auch andere Völker dieser Zeit hinreichend gut Bescheid wussten.

Dass er selbst selbstverständlich die Natur als persönlich-wesenhaft wahrgenommen und erlebt hat, daran besteht für mich überhaupt kein Zweifel. Wenn man die Bibel genau liest, erkennt man unschwer, dass Jesus seinen Jüngern auch im Zusammenhang mit der elementaren Welt Unterweisungen erteilt hat … wenn er auch nicht theoretisch darüber referiert haben mag:

Die Stillung des Sturms
Und es begab sich an einem der Tage, dass er in ein Boot stieg mit seinen Jüngern; und er sprach zu ihnen: Lasst uns über den See fahren. Und sie stießen vom Land ab.

Und als sie fuhren, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel über den See und die Wellen überfielen sie, und sie waren in großer Gefahr.

Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich und es entstand eine Stille.

Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten sich und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist dieser? Auch dem Wind und dem Wasser gebietet er und sie sind ihm gehorsam.

(Lukasevangelium, Kapitel 8, Verse 22-25. Aus der Luther-Übersetzung, Ausgabe 1984)

Oder nehmen wir eine andere sehr bekannte Episode, ebenfalls aus dem Lukasevangelium:

Der Fischzug des Petrus
Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth

und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.

Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!

Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.

Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen.

Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken.

Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.

Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten,

ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.

Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.

(Lk 5, 1 – 11)

Wasser oder Luft zu „bedrohen“, wie es der Evangelist Lukas überliefert (ganz ähnlich berichten über das Ereignis übrigens auch Matthäus und Markus, letzterem zufolge soll Jesus dabei auch die Worte ‚Schweig und verstumme!‘ gesprochen haben) ergibt nur Sinn, wenn man in Wind und Wellen ein intelligentes Wesen wahrnimmt, das „Drohungen“ oder Worte verstehen kann. Ebenso wird der Umstand, dass ein Zimmermannssohn über Fischbestände und deren Schwarmzüge im See Genezareth besser Bescheid gewusst haben soll als ein erwerbsmäßiger Fischer, wesentlich plausibler und bleibt gar nicht so ein besonderes Mirakel, wenn man sich vorstellt, dass freundliche Wasserwesen an dieser „Lektion“ Jesu an die Menschen mitgewirkt haben könnten.

Es ging Jesus also nicht in erster Linie darum, seinen Jüngern das Wirken der Elementarwesen in der Natur zu erklären. Er hatte eine viel höhere Aufgabe und wusste, dass ihm nicht viel Zeit bleiben würde, um diese zu erfüllen. In den drei Jahren, die Jesus lehrte, bevor seine Lehren den Menschen und namentlich den Priestern so unangenehm wurden, dass sie ihn verleumdeten und dann töten ließen, war für solche „Nebensächlichkeiten“ keine Zeit!

Wenn also Jesus mit einer Gebärde den Sturm bezwang oder durch ein Wort zu einem reichen Fang verhalf, so zeigte er damit seinen Jüngern, dass der Gott, von dem er lehrte, über den Wesenheiten der Natur stand, die ihm dienten.

Mit der leicht vorwurfsvolle Frage „Wo ist euer Glaube?“ wollte Jesus also meiner Meinung nach nichts anderes ausdrücken, als dass die Jünger Gott, den Jesus ihnen nahebringen wollte, noch nicht richtig kennen gelernt hatten, da wahrhaftige Gottesdiener, denen Gottes Liebe richtig bewusst geworden ist, von den Elementen nichts zu fürchten hätten.

Saat und Ernte!

Seit jeher wird dieser Begriff auch im metaphorischen Sinn gebraucht, als Bild für Ursache und Wirkung.

„Was der Mensch säet, das wird er ernten“,

schreibt etwa im wohl bekanntesten Literaturbeispiel der Apostel Paulus an die Galater, und da er diesem Satz die Worte „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten“ vorangesetzt hat, ist klar, dass es ihm dabei nicht vorrangig darum geht, dem Nährstand Nachhilfe in Sachen Anbau von Feldfrüchten zu geben, sondern dass er sich an jedermann/frau richtet und den Begriff von „Schuld und Sühne“ damit meint.

In unseren Artikeln „Wesen und Geist“ vom Juli 2014 und „Wesen und Mensch“ vom September 2014 haben wir uns auf bereits sehr weit fortgeschrittenem Niveau darüber Gedanken gemacht, was der Begriff „Wesen“ eigentlich beinhaltet. Wir erwähnten die Wahlmöglichkeit des Menschen und den damit zusammenhängenden „Freien Willen“, den das Wesen nicht besitzt. Schuld und Sühne sind daher ein menschliches Spezifikum, was auch der Volksmund ganz richtig ausdrückt mit der (bereits aus römischer Zeit stammenden) Redensart „Irren ist menschlich“.

Den Vorgang der Aussaat kann man sich im Zusammenhang mit Schuld und Sühne so vorstellen, dass jeder Mensch mit jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Handlung energetische Formen oder „Schwingungen“ in die astrale Welt aussät, die mit ihm immer verbunden bleiben. Diese Formen sind aber wie Samenkörner, die Lebenskraft enthalten. Von Wesen betreut und gepflegt, nicht anders als Samenkörner in einem Acker oder Garten, keimen sie, wachsen und entwickeln sie sich im Verborgenen, ihren Erzeugern meist gar nicht bewusst, obwohl Energieströme von diesen Formen ständig auf die Urheber zurückfließen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Urheber noch auf der Erde lebt oder schon auf einer Ebene im Jenseits, oder vielleicht schon wieder in einer erneuten Verkörperung auf Erden! Erst die Zeit der Reife bringt dann die Ernte mit sich, indem die Schwingungsformen sich verdichten und manifestieren, wo immer ihr Urheber sich auch zu dem Zeitpunkt aufhalten mag. Fällt diese Zeit der Ernte in ein Erdenleben, so ist klar, dass die Rückwirkung über Kanäle des Erdenkörpers erfolgt wie dessen Sinnesorgane und Nervenleitungen, und dass unter Umständen bereits auch die Umstände der Geburt sowie das familiäre Umfeld, in das sie erfolgt, im Zusammenhang mit den rückläufigen zur Ernte reifen Energieformen gesehen werden können.

„In den Fußstapfen des Gottessohnes“ gehend widmete Abd-ru-shin diesem biblischen Gleichnis seinen Vortrag „Verantwortung“. Unter „Zitat des Monats Oktober 2014“ können Sie ihn nachlesen. Dieser Vortrag gehört zu den ersten, die Abd-ru-shin für sein dreibändiges Hauptwerk „Im Lichte der Wahrheit“ verfasst hat und ist als Einführung in das Werk gut geeignet.

Lesen Sie dazu aber auch, wenn Sie möchten, unser „Zitat des Monats Oktober 2012“, das wir dem ersten auf diesem Weblog veröffentlichten Artikel beigegeben haben! Die Zitate stammen von weiter „hinten“ aus dem genannten Werk und beleuchten dasselbe Thema von einem etwas anderen Standpunkt aus.

Dem speziell und einschlägig interessierten Publikum auf diesem Weblog schließlich haben wir im Oktober 2013 bereits den Vortrag “Die kleinen Wesenhaften” anempfohlen, der aus dem 3. Band des Werkes stammt und folglich vom Autor für ein fortgeschrittenes Publikum verfasst wurde, das den aufeinander aufbauenden Vorträgen der Gralsbotschaft bis dahin gefolgt ist. Bitte bedenken Sie das beim Lesen, falls Ihnen der eine oder andere Gedankengang daraus schwer nachvollziehbar erscheint. Thematisch kreist auch dieser Vortrag wieder um das Thema „Saat und Ernte“ bzw. „Verantwortung“, und Sie finden ihn unter „Zitat des Monats Oktober 2013“.

Pflücken und genießen Sie – aber maßvoll! – die herrlichen Früchte, die in den üppigen Gärten der Schöpfung für Sie reif geworden sind!

Der Elfenfreund                                                                            im Oktober 2014